Seite - 197 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stadion-Stegmayer, Band 37

Starhemberg) Camillo Heinrich ^97 Htarhemberg^ Camillo Rüdiger scben Blätter jener Tage, namentlich der „Uontrea.1 Hsra.1<1", fanden nicht genug Worte der Bewunderung, als sie über die Kaltblütigkeit und Unerschrockenheit berichteten, mit welcher der Fürst bei dieser Gelegenheit sich benommen, der mitten im großen Tumult eine Skizze der ganzen Scene in sein Taschenbuch gezeichnet hatte. Ueberhaupt wurde der Fürst allenthalben in Amerika, nament« lich in Sportkreisen, mit der größten Aus« zeichnung behandelt. In den folgenden Herbstmonaten begab sich der Fürst zu den Büffel- und Bärenjagden im Westen. In Buffalo wohnte er einem Rennen bei, und die dort erscheinende Zeitung brachte einen längereil Artikel über seine Person, in welchem auch die Geschichte seines Hauses, die Heldenthat Ernst Rudi» gers von Starhembeig beider Ver« theidigung Wiens und vieles Andere erzählt wurde. Nacd seiner Rückkehr aus dem Westen wurde der Fürst krank, sein Uebel verschlimmerte sich und in New« Uork lag er, von einem schweren Typhus befallen, mehrere Wochen darnieder. Ge» nesen, kehrte er in seine Heimat zurück, wo er Mitte Juni 4876. über London kommend, in Linz eintraf. Der Fürst ist seit 6. Februar 1860 mit Sovhie, ge- borenen Reichsgräfin von S ickingen- Hohenburg (geb. 43. August 4842), vermalt, von seiner Gattin aber seit 13. Juli 1876 geschieden. Aus dieser Ehe stammen fünf Kinder, und zwar drei Söhne: Ernst Rüdiger (geb. 186l), Wi lhe lm (geb. 1862). Hubert (geb. 1865), und zwei Töchter: Mar ia (geb. 1860) und Eva (geb. 1869). Ueber die Reise des Fürsten Cami l lo Hein- rich ist ein gedruckter Bericht erschienen, der aber nicht in den Handel gekommen ist. Hahn (Sigmund). Reichraths. Almanach für die Session 1873—1874 (Wien1873. L. Rod« ner. schm. 12°.) S. 93. — Wiener Salon, blatt (gr. 4<>.) 1876. Nr. 3. S. 5 - „Die größte Bärenjagd Sr. Durchlaucht des Für. sten Btarhemberg, Ein Heldengedicht ^abge. druckt aus dem Californier Journal vom 19. December 1875). — Neue freie Presse vorn 5. September 1873. Nr. 3962: „Fürst Camillo Starhemöerg". — Allgemeine Ze i tung (Augsburg, Cotta. 4".), 18. Juli 1876, Nr. 200. S. 3063. — .F^mden. B la t t . Von Gustav Heine (Wien, 4".). 16. Juli 1876. Porträte und Chargen, i) Unterschrift: „Fürst Camillo Stachemberg". Gezeichnet von Kl iä in desselben „Humoristische Blät» ter" l873, Nr. 8. S. 63. — 2) Gezeichnet von Weir im „Illustrirten Wiener Extra» blatt" vom 1. April 13?3. Nr. 90. — 3) Ueberschrift: „Das ist der Unter» schieo". Unterschrift: „Früber impo< nirte ein Starhemberg sogar den Heiden, I Heute kann er sein Boll» wert nicht einmal gegen ein paar Protestanten vertheidigen." Mit die» sec Ueber» und Unterschrift sind zwei Zeich« nungen von Dombi versehen, deren eine den RüdigerStarhemverg im Kampfe mit einem Türken, die andere den Fürsten Cami l lo Heinrich darstellt, wie er gegen zwei Männer eifert und von einer Frauens« person verspottet wird. Diese Doppelzeich- nung erschien in I, I . Krassnigg's Wo« chenblatt: „Der Kaktus" 1874. Nr. 7. — 4) Im „Neuen freien Kikeriki" 1873. Nr. 14. Ueberschrift: „Die Austria und Fürst Star« hemberg". Umerschrift.- „Pst! Pst! Du hörst! Komm' ins „Cabinet"!" Zeichnung von R. Jäger ^der in ganzer Gestalt gezeichnete Fürst nimmt seinen Hut ad vor der auch in ganzer Gestalt gezeichneten, ihn zu sich win« tenden Austria). Stllrhemberg, Camillo RüdigerFürst (k. k. erblicher Reichs ra th , geb. zu Preßburg am 8., n. A. 9. September 1804, gest. zu Wien am 9. Juni 1872). Er ist der älteste Sohn deS Grafen Kar l Gundakar, welcher als HuSzaren» Rittmeister in kaiserlichen Diensten am 10. Mai 1796 bei Lodi schwer am Fuße und im Unterleibe verwundet wurde, am 13. Mai 1809 als österreichischer Parla-