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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stadion-Stegmayer, Band 37
Seite - 203 -
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Starhemberg) Guido 203 Starhemberg) Guido den Laufgraben fast zum größten Theil« und machte noch einige Gefangene, mäh rend von seiner Seite nur ein Corpora geblieben was. Bei dem General stürme, welchen die Türken unternommen hatten und bei welchem sein Vetter, der Genera Ernst Rüdiger , verwundet worden, wurde auch Guido bei der Vertheidi gung einer Contrescarpe in der linken Hüfte verwundet. waS ihn jedoch nich abhielt, seinen beschwerlichen Dienst wie bisher zu leisten. Neue stegreiche Kampfe bestand er bei den Ausfallen am 2. und am 24. August, in welch letzterem in einem zweistündigen mörderischen Ge fechte Oberstlieutenant Freiherr von K o tu l insky den Heldentod fand. worauf Guido an dessen Stelle zum Oberst, lieutenant ernannt wurde. Nach dem Entsatze Wiens kam Guido zu der Armee, welche gegen die Türken in Un gärn kämpfte-, er wohnte dort 4686 der Belagerung OfenS bei. wurde im Sturme verwundet, aber in Würdigung seiner Tapferkeit zum Oberst befördert, bei welcher Gelegenheit er das Regiment des bei der Belagerung gebliebenen Generals Sp ino la . Infanterie-Regiment Nr. 33, erhielt. 4687 war er bei der Belage- rung von Essegg, worauf er zum Com. Mandanten von Klausenburg ernannt wurde. Im folgenden Jahre wohnte Guido der Belagerung Belgrads bei, wo er bei dem Sturme, den er mit der Fahne in der Hand selbst anfühlte, von einer aufgehenden Mine erfaßt und unter Schutt bis an den Hals verschüttet, dann aber von den Seinigen herausgegraben wurde. Als er mit dem Berichte der Eroberung Belgrads nach Wien geschickt worden, mußte er auch darüber den Ma» jestalen berichten. Auf die Frage der Kai« serin, wie ihm damals zu Muthe gewe. sen, erwiederte Guido.mit Ruhe: „Ich war nur um meine Fahne und meine —' Oh ren besorgt; um jene. damit sie nicht in einer Moschee als Siegeszeichen prange, — um die Obren, damit ich die Ianitscharen um den Preis bringe, den ihre Agas darauf gesetzt hatten." Nach seiner Rückkehr auf den Kriegs- schauplatz erhielt er daS Commando von Belgrad und wurde General-Feldwacht» meister. Als solcher nahm er im Jahre 1689 thätigen Antheil an den Schlaf» ten bei Morava. bei Niffa. Im folgen» den Jahre wurde ihm die Vertheidigung von Essegg übertragen, welches er nur durch Kriegslist relten konnte, indem er bei Nacht alle Einwohner der Stadt, Kinder, Frauen und Greise in Soldaten» kleidung stecken und bewaffnet über den von den Türken nicht beherrschten Strom setzen, bei Tagesanbruch aber mit fliegen« den Fahnen und lärmender Feldmusik in die Stadt zurückkehren ließ. Als dieß die Türken sahen, meimm fie. die als Entsatz erwarteten croatifchen und serbi« schen Regimenter seien nun angerückt, und zündeten, von panischem Schrecken ergriffen, ihr Jäger an und ergriffen die Flucht, viel Geschütz und sonstige Beute zurücklassend. Einen hohen Beweis von Selbstbeherrschung gab er in der Schlackt bei Salankemen, wo er den rechten Flü- gel commandirte. Gleich im Anbeginne der Schlacht erhielt rr einen Schuß vorn in die Brust und stürzte vom Pferde. Uneingedenk der persönlichen Gefahi und er heftigen Schmerzen, verstopfte er mit einem Tuche die Wunde, ließ von en Soldaten sich auf's Pferd heben und 'ampfte in der Schlacht, biS der Sieg ent« chieoen und der Feind vollends geschla« gen war. Kaum war die bei Salankemen mpfangene Wunde geheilt, als er sofort ^ur Belagerung von Großwardein eilte und dort wieder zwei Verwundungen
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Stadion-Stegmayer, Band 37
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Stadion-Stegmayer
Band
37
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1878
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
362
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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