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Starhemberg) Ioh< Ludwig Adam 209 Starhemberg^ Ludwig Joseph Max
General-Major. Im Veginne deS sieben-
jährigen Krieges wurde Starhem-
berg Feldmarschall-Lieutenant und als
solcher erfocht er sich im zweiten Feldzuge
(l737). an dem denkwürdigen Schlacht,
tage bei Collin (is. Juni), daS Ritter«
kreuz des Maria Theresien>Ordens. Er
hatte nämlich mit 1000 Mann Caval-
lerie sowohl die im Gefechte stehenden
kaiserlichen Infanterie.Regimenter, als
uuch die Huszaren und Croaten lebhaft
unterstützt und dreimal in die Feinde mit
solchem Erfolge eingehalten, daß den.
selben sechs Geschütze und mehrere hun»
dert Gefangene weggenommen wurden.
Auch hatte der Graf im Verlaufe der
Schlacht wiederholt bemerkt, wie die
Preußen immer wieder in die Flanke und
in den Rücken der Unsrigen zu kommen
versuchten. Da nahm er mm mit den
unter seinem Befehle stehenden Truppen
immer eine solche Aufstellung. daß der
Feind sein Vorhaben aufgeben mußte,
und die Unseren dadurch in der Lösung
ihrer Aufgabe, in der Vernichtung des
PieußenheereS, welche auch glänzend
gelang, wesentlich gefördert wurden. I n
Würdigung dessen wurde der Graf in
der ersten Promotion, welche am 7. Mai
1733 im kaiserlichen Hoflager feierlich
vollzogen wurde, in welcher der Herzog
Kar l von Lothringen, D a u n , Na»
dasdy und H a d i k das Großkceuz
erhielten, mit noch 13 anderen Rittern,
darunter 3 oudon, mit dem Ritterkreuze
des Maria Therefien»Ordens geschmückt.
Nach beendigtem Feldzuge war der Graf,
dessen Gesundheit in den Drangsalen des
Krieges schwer gelitten hatte, genöthigt,
in den Ruhestand zu übertreten . in wel'
chem er auch im Alter von 61 Jahren
starb. Graf I o hann Lud wig Adam
war seit 1743 mit Mar ia Theresi a
Freiin von S t e i n (geb. 1732, gest.
v. Nurzbach. biogr. Lerikon. XXXVII. ^ 1764) vermalt, welche ihm viele Jahre
im Tode vorangegangen war, nachdem
sie ihm zwei Söhne und zwei Töchter
geboren. Von den Söhnen starb der jün'-
gere, Franz Xaver, in der Kindheit',
der altere, P h i l i p p , als 22jahriger
Jüngling im Felde.
Hir ten feld (I .) . Der Militär>Maria The.
resien« Orden und seine Mitglieder (Wien
4857, Staatsdruckerei, kl. 4°) S. 4l. <727.
Starhemberg, Ludwig Joseph Mar
Fürst (Staatsmann und Ritter des
goldenen Vließes, geb. zu P a r i s
12. März 1762, gest. 2. September
1833), vom fürstlichen Aste. Ein Sohn
Georg Adams, ersten Fürsten von S.
^S. 200), aus dessen zweiter Ehe mit
M a r i a F r a n z i s k a Fürstin von
Sa lm-Salm, und der einzige, der von
drei Kindern auS zwei Ehen am Leben
geblieben. König Ludwig XV. von
Frankreich hatte den Sohn deS kaiser-
lichen Botschafters persönlich aus der
Taufe gehoben. Graf Ludwig betrat
frühzeitig die diplomatische Laufbahn;
so wurde er 1790 zur Kaiserin Ka»
thar ina I I . mit dem Notifications«
schreiben der Thronbesteigung Kaiser
Leopolds I I . nach St. Petersburg
abgesandt. Nach seiner Rückkehr erhielt
er den Gefandtschaftsposten im Haag.
aber noch im nämlichen Jahre jenen zu
London, auf welchem er mit Unterbre«
chung eines Jahres. 1808/1809, bis Fe-
bruar 1810. im Ganzen 17 Jahre ver«
blieb und nur deßhalb seine Stelle ver«
ließ, weil im genannten Jahre der poli«
tische Verkehr Oesterreichs mit England
aufgehoben wurde. Graf Ludwig kehrte
daher nach Oesterreich zurück. Nach dem
im Jahre 1807 erfolgten Ableben seines
Vaters war Graf Ludwig Fürst und
Besi tzer deS bedeutenden Fideicom-
edr, t. August l878.) 14
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stadion-Stegmayer, Band 37
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stadion-Stegmayer
- Band
- 37
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1878
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 362
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon