Seite - 218 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stadion-Stegmayer, Band 37
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Stark) Joseph August 218 Stark, Joseph August
tungssorgen kämpfend, sich dennoch
emporarbeitete und der Kunst treu blieb.
Durch seine mittellose Lage wurde er
einigermaĂźen auch in seinen ernstlichen
Kunststudien gehemmt, denn um sich
den nöthigen Lebensunterhalt zu ver»
dienen, muĂźte er Unterricht ertheilen und
Bildnisse malen. waS ihm viele kost»
bare Stunden zur eigenen Fortbildung
raubte. Alle freie Zeit benutzte er zum
Besuche der Akademie, wo er anfänglich
unter Maurer 's sBd. XVII , S. 140)
Leitung, spater unter Caucig ^Bd. I I ,
S. 312)und3ampi sBd. XIV, S. 37)
seine Kunststudien fortsetzte. AuĂźerdem
besuchte er Fischer's >Vd. IV, S. 244)
anatomische VortrĂĽge und studirte nach
guten Kupferstichen und den besten Bil«
dern der in Wien befindlichen Gemälde«
Galleiien. Elf Jahre war er unablässig
bemĂĽht gewesen, sich fortzubilden, und
in dieser Zeit hatte er zahlreiche Bild«
niffe, vornehmlich von französischen
Officieren, welche in den damaligen
Kriegsjahren in Wien sich aufhielten,
und auch mehrere Stasfeleigemälde voll«
endet, welche seinen KĂĽnstlernamen in
weiteren Kreisen bekannt machten und
die Aufmerksamkeit der Kenner auf ihn
lenkten. So geschah es denn auch, daĂź.
als die Stelle eines Directors und Pro-
fessors an der ständischen Kunstakademie
am Ioanneum zu Gratz zu besetzen war.
die steierischen Stande ihn an dieselbe
beriefen. Im Jahre 48l7 trat er diese
Stelle an, mit welcher noch im I . 4819
die des Directors der neu errichteten
Gallerie verbunden wurde. In dieser
Doppelstellung wirkte Stark auf das
ersprieĂźlichste' nicht nur. erwarb er fĂĽr
die Gallerie manches Kunstwerk oer Ve»
gangenheit. oder rettete eines und das
andere, dessen Werth erkennend, vor
Zerstörung, sondern restauriite auch in Gemeinschaft mit seinen Schülern eine
groĂźe Anzahl guter Bilder, welche durch
die Zeit oder durch Verwahrlosung ge>
litten. UeberdieĂź malte er selbst sehr flei-
Ăźig und bis zum Jahre 1832 beschickte
er zuweilen die Wiener IahreS-Ausstel«
lungen in der k. k. Akademie der bilden-
den KĂĽnste zu St. Anna. So hatte er
nachstehende Oelbilder ausgestellt, im I .
1816: „SuZannaimNade"; — 1826: „Nie
heil. Familie,"; — „Naiser Maximilian l.
ank der Martinsmand"; — „Magdalena in
der Wüste"; — 1828: „Nimon lässt sich,
um aas Negrübniss öeine5 iin Nerker uerstur-
denen Jäters zn erwirken, an dessen Stelle in
Ketten legen"; — „l5hristns bei Martha, und
Magdalena"; — „Grigone ündet ihren Jäter
Marios van den Jandleuten getüütet" ', —
1832: „Hqlas wirb uon den Nymphen in
den Fluss gezogen"; — „Niogenes wirkt seine
Grinkmuzchel um sich, als er einen Nnaben
aus der hohlen Hand trinken sieht"; — „Selbst-
Porträt des Künstlers"; — „Salrnkos schreibt
die Gesetze nieder, die ihm Pallas dictirt" ', —
„Harun sieht seines Zahnes Joseph blutigen
Kack"; — „Denare wird uan ihrrin Vater
Äeulns des Aiebrsuesgtlilionisses mit ihrem eige-
nen Vrnder Makarens überwiesen" '. — „Na-
mon und Pqthias uor dem Nichterstuhle des
Viunqs". Ungleich größer ist aber die Zahl
der w seinem und im Privatbesitze be<
findlichen Gemälde des Künstlers, von
denen dem Herausgeber dieses Lexikons
bekannt sind: „Venus"; — „Vaumkirch-
ner um 23. August ^52 das NruZMter <Vhor
nrrtheidiyend", ein Riesengemälde 17' lang
und 11' hoch, mit 23 ĂĽberlebensgroĂźen
Figuren, beide im Besitze der Familie
AttemS in Gratz; — eine „Madonna";
— ,Zlnakreon den Amor beherbergend"; —
,Pallas und Ulysses"; — eine Allegorie:
Critt die Armuth durch ine Vlinr ins Hans,
Megt die Vieoe zum Fenster hinaus" ; —
„Carqnin und Inrretia" ; — ^Zl'zlii im Ne-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stadion-Stegmayer, Band 37
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stadion-Stegmayer
- Band
- 37
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1878
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 362
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon