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Starke, Karl 225 Starkes Julius
der Büdne ganz zurückziehen. Sie tbat es
aber nicht, sondern blieb bei der Bühne, an
welcher fie über ein halbes Jahrhundert ge-
wirkt, worauf sie, nachdem sie von der Oef«
fentlichkeit sich zurückzog, 1798 Schröder
nach Rollingen folgte, wo sie auf seinem
Landaute ein kleines Nebenhaus bewohnte
und dort am 2. März 1809 im Alter von
78 Jahren starb. Herr Starke erscheint in
der Geschichte deS deutschen Tdeaters als
bedeutender Künstler, in der Jugend in ko«
nnschen Bedientenrollen, in späteren Jahren
in zärtlichen Vätern. Starke war auch für
das Repertoire thätig und hat mehrere fran.
zösische Stücke für die deutsche Bühne bear-
beitet. — 2. Ungleich größer aber war seine
Frau Johanna Ehristiana, welche ein
Schröder den „Stolz des deutschen Thea»
terö" nannte, und von welcher Go t t er
sang: „Licht streuest du auf Dunkelheiten l
Weißt aus den größten Schwierigkeiten, > O
Starkin, dich als Meisterin zu ziehn j Und
wo der Dichter schläft, wachst du für ihn."
Eine ihrer Glanzrollen war Lessing's
Miß Sara Sampson, dann die Clan»
dia in „Emilia Galolti". Die von Her»
mann llhd e herausgegebenen, für die deut»
sche Theatergeschichte so wichtigen „Denk»
Würdigkeiten des Theaterdirectors Friedrich
Ludwig Schmidt" gedenken oft und mit
Wärnie der großen Künstlerin. Sonderbarer
Weise ist in dem HerloßsohN'Marg»
grafischen „Allgemeinen Theater» Lerikon"
der Name dieser großen Künstlerin nicht zu
finden. ^Chronologie des deutschen Thea.
terS (Leipzig 4774. 8".) S. 98, i05, 109.
133. 134, 190, lg:5, 249. 256. 27l. 280,
354. — Denkwürdigkei ten des Schau«
spielers, Schauspleldichtels und Schauspiel»
DirectorS Friedrich Ludwig Schmidt (1772
bis 184l). Nach hinterlassenen Entwürfen
zusammengestellt uno herausgegeben von
Hermann Uhde (Hamburg 1873. Mauke
Sohn, 8«.) Band I, Seite 2l8, 222. 244,
246 biS 248. 262. 267. 270. 272. 273. —
Sch m i d t'6 Almanach für Schauspieler,
Jahrg. 18l0, S. 82 u. f.- „Nekrolog." Von
Schröderj. — 3. Eines Kar l S tarke
(geb. 1743 zu Linz, Todesjahr unbekannt)
gedenkt aber oe Luca's „Gelehrtes Oester.
reich". Kar l S. betrat im Jahre 1774 im
Theater zu Estelhaz in Ungarn zum ersten
Male die Bühne, und zwar in der Rolle
des Hauptmanns in Ayrenhoff's sei-
ner Zeit so beliebtem Lustspiele „D^r Post'
v.Nurzba cb.bioar Lerikon. XXXVII. sG zug". Im Jahre 1777 befand er sich beim
Tdeater in Linz und spielte Liebhaber«, Ca»
valiers« und Soldatenrollen. Er ist wohl
auch der Verfasser des 1787 erschiene«
nen Lustspiels „Der böse Vater und drr
schalkhafte Sohn". ^(D e Iuca), Das
gelehrte Oesterreich. Ein Versuch (Wien
1778, von Trattner^ 8°.) I. BdS. 2. Stück.
S. 385.)
Startet, auck Starkiel, Julius (pol>
nischer Schriftstel ler, geb. zu Tar-
now in Galizien im Jahre 4834). Die
unteren Schulen und das Gymnasium
besuchte er in seiner Vaterstadt Tarnow.
dann bezog er die Universität in Heidel-
berg und widmete sich daselbst Vorzugs«
weise dem Studium der Naturwifsen»
schaften. Zugleich aber zu poetischem
Schaffen sich angeregt fühlend, veröffeni.
lichte er zunächst in dem zu Lemoerg er»
scheinenden literarischen Tagblatt (vsiou-
nik 1itera.o^i) eine Dichtung, betitelt
„Oskina. äkklg.", d. i. Der schwarze Fei»
sen. auch besonders herausgegeben (3em>
berg 1862, Wild), deren Ton und Hal«
tung zunächst an Julius Stowacki
lBd. XXXV) S. 162 im Texte) erin-
nern. Nach dem Tode des Redacteurs
Bruno Bielawski , welcher daS Volks-
blatt „vswonsk.") d. i. Das Glöckcken.
herausgegeben hatte, übernahm S ta r-
kel die Redaction desselben und nun
legte er darin einen großen Theil sei»
ner Arbeiten, theils Dichtungen, theils
Erzählungen, nieder. Im vorgenannten
literarischen Tagblatt erschien auch da--
malS seine Erzählung ^ ^
d. i. Auf dem Scheidewege. Erzählung
aus der jüngsten Vergangenheit, welche
auch als Buch (Lemberg 1861. Wild)
ausgegeben wurde. Im I . 1863 über»
nahm er nach dem Austritte Do-
brzanski 'S zugleich mit Karl C i e»
szewski die Redaction deS
dr. 4. August 1878.^ 13
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stadion-Stegmayer, Band 37
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stadion-Stegmayer
- Band
- 37
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1878
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 362
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon