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Stanengruber 231 Stayengruber
und andere Mittelschulen (Prag 1869)
Außerdem ist er Mitarbeiter an dem öecbi-
schen, von R i e g e r und M a l ^ redi«
gitten Conversations-Lexikon (8iov
nanon^), für welches er die zoologischen
Artikel besorgte.
d. i. Conver
sations«Lerikon. Redigirt von Dr. Franz
Lad. Rieger und I .Mal? (Prag 5872.
Kober. Ler..8<>.) Nd. VIII, S. 975.
Starzengruber, Joseph
der des Iodbades Hall in Oberöster.
reich und Badearzt , geb. zu Galls«
pach in Oberöfterreich im Jahre 1806,
gest. zu A n d 0 r f 7. Jänner 1877).
Nachdem er seine Eltern im Alter von.
sieben Jahren verloren, arbeitete er bis
zu seinem 16. Jahre in der Schmiede
eines Verwandten. 1822 besuchte er,
seinem Hange zu den Sludien nachge.
bend, das Gymnasium zu 3inz und bezog
1829 die Wiener Universität, wo er
seine mediciniscken Studien vollendete.
Nachdem er längere Zeit als Cholera-
Arzt in Italien zugebracht, rigorosirte er
1836 und schon seine Dissertationen
waren dem Bade Ha l l in Oberösterreich
gewidmet, das er auf seinen Wander-
zügen als Mediciner kennen gelernt hatte
und dessen außerordentliche Wirkungen
er schon damals erkannte. Noch in dem-
selben Jahre ließ er sich in Hall nieder
und begann allen Hindernissen zum Trotz
mit Aufgebot aller Kräfte die schwere
Arbeit, Hall zu einem Badeorte im wah-
ren Sinne des Wortes zu machen. Das
Badehaus bestand damals noch ans
einem nur zur Hälfte gemauerten Ge«
bäude mit l2 hölzernen Wannen. Die
Zahl der Kurgaste schwankte zu Beginn
derDreißiger-Iahre zwischen 48 und 103.
Die Iodquelle war verschlammt und ver»
wahrlost, die Versendung des Heilwaf> fers erfolgte unbeaufsichtigt in hölzernen
Gebinden.eine Bademdnung bestand nicht.
Weder für die Unterkunft ncck für die
Bequemlichkeit der Nadegäste war in
irgend einer Weise vorgesorgt. Mit dem
Eintreffen Dr. S.'S begann für Hall ein
neues Leben. Vor allem Anderen erwirkte
I)r. S. eine Badeordnung, welche denn
nach langen Verzögerungen 1838 er«
schien und auch die Versendung des Heil-
waffers regelte. Er traf Fürsorge für
Wohnungen, Promenaden und für haus«
lichen Comfort, nahm alljährlich zahlreiche
Arme in sein eigenes Haus auf und
hob durch glanzende Heilerfolge scron
in dm ersten Jahren das Bad auf eine
bisher ungeahnte Höhe, so daß die An»
zahl der Besucher damals schon bis z:i
690 stieg. 1840 baute er aus eigenen
Mitteln über die Heilquelle einen tempel«
artigen Neberbau und erwirkte nach vie-
len Mühen 1843 die Unterführung der
Quelle und den kunstgelechten Aus»
bau des Brunnenschachtes. wodurch
bedeutende Quantitäten an Heilwafser
erzielt wurden und dessen Reinheit
außerordentlich gewann. Fortwährend
bemüht, bei den maßgebenden Behör-
den für das junge Bad zu wirken, ge-
ang es ihm. nicht nur den damaligen
Landesprotomedicus Or.'O n 0 e r k a,
'ondern auch die Landeschefs Fischer
und Fceiherrn von Skr bensky auf das
ebhafteste für die Heilquelle zu inter-
essiren. Das Jahr 1848. in welchem
Dr. S. die ihm zugesicherte Wahl in den
Kremsierer Reichstag ablehnte, trat der
Entwicklung des NadeS hemmend in den
Weg. Alle Bemühungen langer Jahre
schienen vergebens, der Bau des neuen
BadehauseS schien für unbestimmte Zeit
hinaus vertagt. Bis 1832 harrte Or. S.
auf seinem Posten aus, den haltlosen
Versprechungen der Stände und der Be>
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stadion-Stegmayer, Band 37
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stadion-Stegmayer
- Band
- 37
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1878
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 362
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon