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i) Mitosz 236 Star^y^ski^ Stanislaus Doliwa
Unterrichts- und Bildungsanstalten den
„Verein der brüderlichen Hilfe", der sich
unter Starzyi iski 's, welcher sich an
die Spitze desselben gestellt, energischer
Leitung alsbald mäcktig entwickelte. Im
Jahre 4862 unternahm S. auch wieder«
holte Reisen nach Warschau, um zwi-
schen der Warschauer und Krakauer Iu»
gend eine Annäherung und Vereinba-
rung zu erzielen und dadurch die allge«
meine Theilnahme und Organisation der
sich schon damals vorbereitenden Erhe«
bung zu ermöglichen. Als dann 1863
der Aufstand auSbrach, begab sich S.
zunächst nach Tarnow, wo die revolu-
tionären Elemente immer fruchtbaren
Boden fanden, und organisirte dort die
Jugend. Mit derselben den Aufstand
einzuleiten einschlössen, begab er sich zu«
nächst zu der in Ojcow aufgestellten Ab«
theilung der Aufstandischen. Daselbst
nahm er als Unterofsicier Antheil am
Gefechte zu Miechow. von wo er nach
einer schweren Niederlage sich nach Wol»
brom durchschlug und dann in Olkusz
die durch den unglücklichen Ausgang des
Kampfes bei Wolbrom nach allen Sei-
ten Zerstreuten wieder sammelte. Nun
wurde er Officier und als solcher in
einer Abtheilung von etwa 800 Auf-
ständischen unter Führung von Niko>
forow kam S. zu dem Corps von 3an»
giewicz, mit welchem er am Kampfe
bei Matogoszcz theilnahm und mit sei»
nein Zuge die Zufuhr von Lebensmitteln
aus der Stadt deckte. Nun wurde er
Adjutant des Obersten 6 miechowSki,
marschirte mit demselben nach Pieskowa
Skata und kämpfte bei Chrobrz, wo er
leicht verwundet wurde. Die vollständige
Heilung seiner Wunde im Elternhause
zu Brzezan abwartend, verfügte er sich
darauf zur Abtheilung des Generals
Wysock i . kämpfte am 1. Juli 1863 im Gefechte bei Radziwilow mit
einer Bravour obne Gleichen und that
besonders bei der Vertheidigung der
Brücke, wo ein mörderischer Kampf
stattgefunden hatte, durch seine Tapfer-
keit sich hervor. Von der Truppe Wy«
socki kam er nun zu jener, welche
öwiek anführte und zeichnete sich auch
in den Kämpfen derselben aus. Als
öwiek seine Abtheilung verließ, sandte
er S. nach Krakau, von wo er. da seine
Unermüdlichkeit ihn als sehr brauchbar
erkennen ließ, in den letzten Tagen des
Monats Jänner 1864 zur Abtheilung
Bogdan's geschickt wurde. Bald dar»
auf aber fand er im Gefechte bei Opa»
tow von zwei Kugeln den Tod. — Auch
ein Ludwig Starzy^sk i , gleichfalls
Galizianer. aus Brzezan in Galizien
gebürtig, welcher die technischen Studien
beendigt hatte, schloß sich der Erhebung
des Jahres 1863 an und fand in diesem
Jahre bei dem Gefechte zu Lubelsk nächst
Ianow den Tod.
na xlacn bo^u i. t. cl. Andrat i, uto5>'!
sanim 91-262 V. Vol65tknitß. Doäu.telc,
d. i. Andenken für die polnischen Fmm»
lien. Kurze biographische Nachrichten der
in dem Aufstande Verschollenen, auf deni
Kampfplatze Erschossenen oder Gebliebenen.
Gesammelt und zusammengestellt von Sig«
mund Kolumna u. s. w. Anhang (Kratau
1868, 8o.) Bd. I, S. eo.
Starzyäski, Stanislaus Doliwa
(polnischer Schri f t steller, geb. und
gest. im 19. Jahrhundert). Ueber seinen
Zebensgang fehlen zuverlässige Daten;
einige Zeit lebte er in Podolien. siedelte
aber dann ganz nach Galizien über, wo
er in ziemlich vorgerücktem Alter um das
Jahr 1860 gestorben sein soll. Er war
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stadion-Stegmayer, Band 37
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stadion-Stegmayer
- Band
- 37
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1878
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 362
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon