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waltia. zum Herzen sprechend und mit dem
Donner seiner tiefen Töne zu liefst erschüt-
ternd.— In seinen Familienuerbältnissen glück«
lich. hinterlieĂź er aus seiner Ehe mit seiner
Gattin, die ihn überlebte, mehrere Söhne
und eine Tochter. Der eine, Rudolph, ist
Doctor der Philosophie und Professor der
darstellenden Geometrie an der technischen
Hockschule (vormals Polytechnikum) in Wien.
Als Fachschriftsteller thätig, hat er folgende
Werke und Abhandlungen herausgegeben:
„Grundzüae der Reliefperspectiue. Mit 30 in
den Text eingedruckten Holzschnitten" (Wien
1868. Seidel und Sohn, 8».). eine Bild»
Hauern, welche stck zur Zeit das Studium
der Reliefdarstellung noch immer zu wenig
angelegen sein lassen, nickt genuu anzuem-
pfehlende, durch ibre klare Darstellung unge-
mein brauchbare Schrift; — "„Anwendung
der räumlichen Central« und Varallelprojec»
tion zur Lösung verschiedener, die Flächen
zweiter Ordnung bettelnder Probleme. Mit
einer Tafel" ; — "„Durchführung verschiede«
ner, die Curven zweiten Grad»'s betreffenden
Constructionen mit Hilfe rer Kegel« und
Cylinderssäcken. Mir cm er Tafel" (Wien
!869, 8v) — *„Elliv>enl.onstructionen. Mit
einel.' Tafel" (ebd. lt>«9. 8".); — "„Construc-
tion eines Kegelschnitten, wenn derselbe durch
imaginäre Puncte und Tangenten bestimmt
wird. Mit einer Tafel" (Wien 1870, 8".);
— „Lehrbuch der neueren Geometrie für
höhere Unterrichteanstalten und zum Selbst«
studium. Mit 82 Holzschnitten" (Wien 1570,
Seidel, 8"). Die mit einem Sternchen (*)
bezeichneten Schriften sind SonderabdrĂĽcke
aus den Sihungsbelickten der mathematisch«
naturwissenschaftlichen Classe der kaiserlichen
Akademie der Wissenschaften. — Ein zweiter
Sohn, dessen Taufname uns nicht bekannt
ist, hat sich zum Sänger ausgebildet und
singt einen schönen Baryton. Zur Zeit ist
er Mitglied der Oper an dem groĂźherzog-
lichen Theater in Karlsluhe.
V I I I . Einzelnes. Verfrühte Tode San«
zeige. Die „Gratze r Ze i tun g". Abend«
blatt 1856, Nr. 190, enthält folgende auf«
fällige Notiz: „(Netrologie.) Der Sänger
Joseph S t a u d i g l , die langjährige Zierde
deS HofoperntheaterS in seiner besten Zeit,
hat am 17. August. Morgens um 6 Uhr. in
der neuen Ilrenanstalt in Wien das Zeit«
liche gesegnet. Er starb an einer Gehirn«
lähmunli."S t audig l ist nicht am l7. August, sondern am 28. März, nicht schon im Jahre
1836. sondern erst im Jahre lkssl gestorben.
FĂĽr die Kunst war er freilich seit 10. April
1856. als dem Tage des Ausbruchs seines
Irrsinns, unwiederruflich verloren.) — Ein
Franzose über Staud ig l . Die ^luäs-
psuäanos delFs" meldete Staudig l'S Tod
in den seiner Zeit stark gelesenen und geist»
reichen Feuilletons — wenn ich nicht irre,
von F iorent ino — wie folgt: „HIou5isur
^0L6pĂĽ 8tHucliFl fsi'c^ sst mort ciauL
IH nouvsNs maison äs 52Qts äs Hlicbel-
douLi-^runä. 1l 66t irioi-t lau! 82 toüs
stait kort Lin^uMrs: II oi-o^ait a.ns 53.
voix pouvl^it ^areourir äo„2S oetavss.
(?Ä.uvi-o ^.Ibonl! ^ui »'6Q a yus trois!
Ăś>lems il HfĂĽrmait gus L'U voul^it s'sn
clonuoi- Ia peiue', II ari-ivei-ait aiLoiusnt 5
trsi-is. Vouä ni'iQterromve^ et vou3 ms
äiteä: <^u'e«t—es, 8'N vous ^^ait, c^ us ^so-
56pn st lcnäiFl ^sl'^ ? — OommOnt, ns
1s conu2,i5862-vou5 PN8 ? <Ăś'S5t uns Flairs,
uns vrais! O'stnit un enantsur, un edlin,-
teui' «,N6mg.nä, 2.ciors en ^IIsraaFne, une
<1S5 plus dtzlles voix 6s dasze, c^unn eĂĽ,t
^aiuais sutsnälisL! (Üo n'stait p».8 8su,ls-
meut u,u o^antsui', il ^tait peintrs, zraucl.
xsinti-s! I I stait cliimiets! 2Isäseiu üoinos»
äs i! II «avant, car s»
HSUU652S 5'6tl>.it älloulys 6l^ N8 1s couvsut
666 I)tzusäiLtiuii. ?snäant, trents 2,nn6«3
il », st« 168 äslioss äs I«. Osrmauie, st
cisiiuis Zept. 2N3 il stait tau!. . . Vous
1'2.ppsi62?... — ^QLSpb. ZandiF l ^»l'e^
vouä clis-^'s!" ^innerhalb weniger Zeilen
zweimal Stand ig l . einmal Sand ig l ;
wenn's so weiter gegangen wäre, wer weiß,
ob nicht unser unvergeĂźlicher Staud ig l
nicht noch zum Saun ig l geworden wäre!).
IX. (Quellen zur Diographie. Neues Uni»
v ersal 'Ler i to n der Tonkunst. FĂĽr KĂĽnst-
ler. Kunstfreunde und alle Gebiloeten. Ange»
fangen von Oi-. Julius Schladebach. fort<
gesetzt uon Ed. Bernsdorf f (Offendach
1861. Ioh. Andre. gr. 8».). Bd. I I I , S, 632.
— Breslauer Zeitung <86!. Nr. l3t.>
„Staudiql". — Brünner Zei tung 186t,
Nr. 73, im Feuilleton: „Theater". — Cou<
l i ssen« Gehei mnisse aus der Künstler»
welt. Vom Verfasser der „dunklen Geschichten
aus Oesterreich" und der „Hof- und Adels»
geschichten" (Wien 1869. R. von Waldheim.
Ler.-izo ), S ^ 1 ^ : ^Staudigl's KĂĽnstler
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stadion-Stegmayer, Band 37
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stadion-Stegmayer
- Band
- 37
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1878
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 362
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon