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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stadion-Stegmayer, Band 37
Seite - 268 -
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Staudinger, Joseph 268 Staudinger, Anton größerte Bild fällt auf einen weißen Scdirm. Wenn man nun bedenkt, daß die stärkste erreichbare Vergrößerung 13t)l)fach ist, bei welcher man aber doch nicht mehr sieht als bei 430facher. und daß die so vergrößerten Gegenstande, ohne daß wir unser Auge erst an das Glas des Instrumentes zu bringen brau> chen, vor und an der Wandflache er< scheinen, so laßt es fick wohl leicht begreifen, daß solche Darstellungen, dem großen Publicum bisher unbekannt, von demselben mit dem lebhaftesten Interesse aufgenommen wurden. S. selbst, an seiner Beschäftigung Freude und eine unerschöpfliche Quelle des Genusses und der Belehrung findend, suchte System in seine Darstellungen zu brin« gen. Wahrend seiner Anwesenheit in Wien im Jahre 1846 ließ er nun da» selbst ein besonderes Instrument anfer- tigen, welches, auf die sinnreichste Weise construirt, ihm zu Demonstrationen — nicht für daS große Publicum. sondern zunächst für Männer vom Fach — diente, und in der That konnte er durch die präcise Weise, die er dabei beobach« tete, auch dieselben befriedigen. Seine Beobachtungen und mannigfachen Ent> deckungen zeichnete er sorgfältig auf, theilte sie Gelebrtcn und Männern vom Fache mit und unterhielt in dieser Weise einen regen wissenschaftlichen Verkehr, dessen Nutzen auf der Hand liegt. Lange Zeit verweilte S. in Wien. wo der An« drang zu seinen Darstellungen ein großer war. Es gab damals sogar eine Partei in Wien. welche diese Demonstrationen mit dem Sonm-n. Mikroskop für eitel Humbug erklärte. Nun, wie das bei näherer Prüfung der Sache möglich, ist schwer zu begreifen. Das Publicum jedoch cultivirte durch Jahre diesen Humbug. Erst die pol,tischen Ereignisse. welche zwei Jahre später den Continent aus den Fugen heben zu wollen schienen, drängten auch die Wunder des Sonnen- Mikroskops in den Hintergrund. Stau» ding er brach sein Zelt ab und war, so hieß es. nach Amerika gezogen. Unbestritten gebührt ihm dem Ersten das Verdienst, die Aufmerksamkeit des großen Publicums den geheimnißvollen Erscheinungen der Natur zugewendet und der Gedankenlosigkeit, die sich bis» her gerade in dieser Richtung bei dem großen Haufen kundgab. einen Strich durch die Rechnung gemacht zu haben. Wenn die Sache nicht wejter ausgenützt wurde, wie es doch zu erwarten war, so tragen die Wirren der Zeit und die Indolenz jener Kreise daran Schuld, welche ein solches BildungSmittel weiter zu benutzen unterlassen haben. Die „Na» turforschende Gesellschaft" in Dresden hat über Vorschlag Dr. Petz hold's, der ihr Secretär war, S taud inger unter ihre Mitglieder aufgenommen. Allgemeine Theater.Zei tung. Heraus» gegeben von Adolph Bäuerle (Wien. gr. 4".), XXXIX. Jahrg. (18i6). Nr. 188. S ?32: „Ioftph Staudinger und das Son, nen«Mikroskop". Von Lyser. Noch sind folgende Personen des Namens Staudinger bemerkenswerth: l. Anton saed. zu Linz in Oberöst.'rreich 26. Juli 1702 . gest. zu Wien 9 September l?66). Trat mit lg Jahren in den Orden der Ge« sellschaft Jesu. in welchem er seine Studien beendete und nach abgelegten Ordensgelüb» den im Predigtamte verwendet wurde. Vom Jahre 1733 ab versah er dasselbe in Linz, Gratz, Wien, daselbst sowohl im Ordens« Collegium wie im Profeßhause; im I . 1746 wurde er, seiner bedeutenden Rednergabe wegen, Prediger an der Metropolitankirche zu St Stephan unt blieb eS bis zum Jahre 1752. Groß ist die Zahl seiner im Druck erschienenen Reden und Predigten; es sind darunter: „Die Festrede auf den h. Udalrich, Sueoiens Patron" (l?37, 4»); — eine an» drre auf den „h. Domitian, Patron von
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Stadion-Stegmayer, Band 37
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Stadion-Stegmayer
Band
37
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1878
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
362
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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