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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stadion-Stegmayer, Band 37
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Stephan, Istrilln 300 lichem Nachlasse herausgegeben von Ios. I ireöek (Prag 4853. Zriedr. Tempsky. so.) Illyiisches und croatischeü Tchrifttdum, S.282, 363, 369.) — 4. Stephan Is t r ian, ge» nannt Consul. aus Pinguent in Istrien, lebte im <6. Jahrhunderte, war Priester und trat als solcher zum Protestantismus über. Um den Verfolgungen zu entgehen, verließ er seine Heimat, flüchtete nach Deutschland und lebte daselbst als Prediger und Schul' Halter. Der Krainer Primus Trüber (geb. l508. qest. 1586). der Begründer der kraini» schen Literatur, der es zuerst versuchte, das Windische mit lateinischen und deutschen Buchstaben zu schreiben, der Uebeisetzer des neuen Testamentes ins Krainische und ein eifriger Protestant, wurde Steph an's Vor- bild. <3r unternahm es. Truber's kraini« sche Uebersetzung des neuen Testamentes in die croatische Sprache, d. i. in die serbisch» dalmatinisch'bosnische Mundart mit glagoli» tischen Buchstaben zu übertragen. Nachdem er die Arbeit fertig gebracht, begab sich Ste« phan im Sommer 1359 nach Mötling in Kram. wo er Sachverständigen seine Arbeit vorlegte, welche dieselbe als ebenso verdienst' lich erkannten. alS auch zur Verbreitung heil« samer Reiigionskenntnisse in den südslavi- schen Bändern bis nach Constantinopel bin als sehr förderlich bezeichneten. Unter diesen Umständen fand auch Ianez (Johann) Un» gnad Freiherr von Sonn egg (geb. l493. gest, <264), einer der freigebigsten Mäcene und Föroerer der slowenischen Bestrebungen jener Tage, sich gerne bereit. Stephan's Vorhaben zu unterstützen. Stephan lebte damals mit seiner Familie in Regensburg. Ungnad schickte ibn nun nach Nürnberg, wo Stephan auch im Jahre 1580 eintraf uno eil.e glagolitische Druckerei, die er, von den Mitteln deS Freiherrn unterstützt, bis zu U ngnad 's , schon vier Jahre später ei folgten: Tod, leitete. Nach U n g n a d's Ableben nahm Stephan am 2. März 1566 bei Christoph Herzog von Württemberg, unter dessen Schutz oiese Druckerei von Frei« Herrn Ungnad gestellt worden war, seine Entlassung und kehrte nach Regensburg zu< rück, von welcher Zeit ab alle Nachrichten über sein Leben fehlen. s^Paul Ios. 8a fa5ik's Geschichte der südslavischen Literatur. Aus dessen handschriftlichem Nachlasse berausgege. den von Ios. I ireoek (Prag 1865, Friedr. Tempsky. 8".). I I I . Das serbische Schrifithum. S. l34, Nr. 69 und S. 297.) — 5. Stephan Stephan^ Blasius von Paleo, Doctor der Theologie und Zeit. genoß des Huß. Im Anbeginne ging Ste- phan mit Huß, und wie dieser gegen die mannigfaltigen Laster der damaligen Geist, lichkeit predigte, thaten Stephanvon Pale« und Andere desgleichen^ Später aber schlug er um und spielte in den religiösen Wirren und Controversen jener Tage in Böhmen eine wichtige Rolle. Insbesondere, als die theo- logische Facultat in Prag gegen die Bücher Wiklef's. die im Lande schnell Eingang gefunden hatten, eiferte, war S tephan einer der Haupteiferer. Indessen nahm die Angelegenheit Hußens selbst eine immer bedenklichere Wendung. Um die kirchlichen Streitigkeiten zu beendigen, wurde nun die Zusammenberufung einer Prouinzialsynode der böhmischen Geistlichkeit beschlossen, welche am 3. Jänner 1413 in Böhmisch»Brod statt- finden sollte. Statt in Böhmisch«Brod kam sie jedoch in Prag zusammen. Nun war es Stephan von Paleö. welcher in einer besonderen Schrift den Abfall vom Gehör- sam gegen den Papst und gegen die Cardi« näle als die Ursache aller religiösen Wirren erklärte, und verlangte, es sollte unter An» drohung der schwersten geistlichen und welt< lichen Strafen verboten werden, anders zu denken und zu glauben, als die römische Kirche zu glauben vorschreibt, und es solle den päpstlichen Bullen gegen Huß und seine Genossen Gehorsam verschafft werden. Auch weiter noch trat Stephan in heftigen Streitschriften gegen Huß auf und fachte die Erbitterung gegen ihn an. Als dann Huß in Constanz erschien, ist eö vornehmlich Stephan, der im Vereine mit Michael de Causis dessen Gefangennahme betrieb, und er war es, der die Klageartikel gegen ihn verfaßte. Wenzel Wladiwoj Tomek in seiner „Geschichte der Prager Universität" (Prag l849. Haase's Söhne; ii<>.) gibt auf Seite 62—l02 eine quellenmäßige und cin< schauliche Darstellung der religiösen Wirren, welche damals Böhmen in verschiedene Par> teien spalteten und der Thätigkeit, welche Stephan von Palee zum Verderben Hu« ßens entfaltete. Stephan's antihußischen Schriften, darunter „Ds huktuor xoi-ti2 in- ksi-ni", „Ooutra, krticulos Lollbmoruw" u.a., sollen in Handschrift auf der Leipziger Bibliothek aufbewahrt werden. — 6. Nlasius Stephan, ein Chorherr des Prämonstratenferstiftes Strahow in Prag. der im 18. Jahrhunderte lebte und als Zehrer der Theologie und des
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Stadion-Stegmayer, Band 37
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Stadion-Stegmayer
Band
37
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1878
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
362
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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