Seite - 315 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stadion-Stegmayer, Band 37

Steffn 3!5 Steges Franz mit dem Ehrenworte Edler von in den österreichischen Adelstand erhoben wurde. Johann Michael sgeb. zu Gratz 1754, gest. zu Klagenfurt 18. April 1828) widmete sich nach beendeten rechtswiffenschaftlicken Studien der Advo» catur in Gratz, wurde dann Magistrats«, spater Landrechnungsrath und Bürger» meister ebenda. I n den denkwürdigen bedrängnißvollen Tagen des I . 1797. als die Franzosen unter Bonapar te am 10. April Gratz besetzten, erwarb sich Stef fn als Vorstand der Bürgerschaft ebenso durch seine Festigkeit und seinen würdevollen Muth, wie durch zweckent- sprechende Anordnungen, solche Verdienste um Gratz, daß seinem Namen in der Geschichte dieser Stadt eine bleibende ehrenvolle Erinnerung gesichert ist. Nock im nämlichen Jahre, 1797, erhielt S. in Anerkennung seiner Verdienste den Titel eines k. k. Rathes. Im Jahre 1801 wurde S. zum innerösterreichischen Ap« pellationSrathe befördert, in welcher Ei« genscbaft er im hohen Alter von 74 Jah- ren starb. — Allem Anscheine nach ein Enkel des Appellationsrathes von S. ist Mor iz Edler von S teffn . welcher in den Jahren 1843 und 1849 als Ober- lieutenant in dem nach Beendigung des Feldzuges aufgelösten 2. Wiener Frei« willigeN'Baraillon diente. Schon in den zahlreichen Gefechten und Schlachten des italienischen Feldzuges g. I . zeichnete sich S. bei mehreren Gelegenheiten durch seine Bravour aus und führte, da das genannte Bataillon viele seiner Officiere verlor, nicht selten eine Compagnie, dann auch eine Division vor den Feind, seinen Leuten durch Muth und Tapferkeit ein glänzendes Beispiel gebend. I n der Schlacht von Novara gab er nun neue Beweise einer Kaltblütigkeit ohne Glei« chen, die er auch mit seinem Leben bezahlen sollte. Zu wiederholten Malen hatte er die Villa Visconti mit seltener Bravour gestürmt. Schon hatte er einen Kartätschenschuß in die linke Schulter, einen Schuß in den linken Fuß erhalten, ohne jedoch das Schlachtfeld zu verlassen. Da zersplitterte ihm ein aus den obe- ren Stockwerken der Villa abgefeuerter Schuß das ganze rechte Rohrbein des Oberschenkels und die Kugel blieb darin oder im Knie stecken. Indessen brachten die hereinstürmende feindliche Uebermacht und das verheerende Feuer der piemon« tesischen Geschütze das Bataillon der Wiener auf einen Augenblick zum Wei- cben und dertödtlich verwundeteSleffn blieb auf dem Schlachtfelde liegen, wo er von den bewaffneten Piemontesen aus« geraubt wurde. Erst als die Unseren wieder vordrangen und der verwundete S. in voller Bewußtlosigkeit gefunden wurde, hatte man ihn auf den Verband» platz zurückgetragen. Drei und einen halben Monat litt er an den gräßlichen Schmerzen seiner schweren Verwundun« gen, die eine Rettung dieses Menschen» lebenS unmöglich machten. — Ein jün» gerer Bruder des seinen Wunden erle- genen Helden focht als Lieutenant im nämlichen Bataillon mit und hat sich namentlich bei Livorno ganz besonders ausgezeichnet. Steiermärkische Zeitschrift. Redigirt von Dr. G. F. Schreiner. Dr. Albert von Much a r, C. G. Nitter oon L e i t n e r. A. Schrötter (Gratz, 8°.) Neue Folge VII. Jahrg. (1842). i. Heft. S. N1. Num< mer c^XV. — OesterreichischerSol. datenfreund (Wien. 4".) 1830. Nr. 23: „Moriz Edler von Steffn". Steffu, siehe auch: Steffen, Eduard Steger, Franz (Sänger, geb. zu Szent-Endre im Pesth.Piliser Co-