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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stadion-Stegmayer, Band 37
Seite - 316 -
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Steger, Franz 316 Sieger, Franz mitate Ungarns, Geburtsjahr unbe» kannt). Zeitgenoß. Sein eigentlicher Name ist StazioS. auch StaSzic. Die Zeit seiner Geburt kann nur armahe> rungsweise bestimmt werden. Im Jahre 1847 befand sick S. als Candidat der Pharmacie in Wien und mochte damals 20 Jahre oder etwas älter sein; somit dürfte die Zeit seiner Geburt in die Jahre 1823 — 1827 fallen. Wahrend seines Aufenthaltes in Wien im I . 1847 war S. ein steißiger Besucher des Thea terS an der Wien. wo eben damals (1847) Theaterdirector Pokorny der Vater das Experiment machte, mit sei ner Oper die Wiener Hofoper im Kärnth- nerthoi'Theater zu überftügeln und da mit — da er enorme Gagen bezahlte — den Grund zu seinem spateren Vluin legte. Ein Sänger in der Gesellschaft Pokorny's war erkrankt und dadurch eine empfindliche Störung im Reper» toire eingetreten. Ein Ersatz, wie es den Anschein hatte, war nicht sobald zu fin- den, als sich Stazi 6s bei Direclor P o» kornl) meldete, nach kurzer Unterredung Probe sang und mit einer anständigen Gage angestellt wurde. Staziös (so nannte er ssch noch damals) sang nun die Partie des erkrankten ersten Teno» listen D i t t in Balfö's Oper „Die Zigeunerin" und schon am 11. No- vember d. I . eine größere Partie in Graufeld's Singspiel „Das Gespenst in der Mühle". Hier gehen nun die Berichte diametral auseinander. Nach Einigen besaß er schöne Anlagen, aber eine zu schwache Stimme und man rieth ihm, der Bühne zu entsagen, worauf Stazios diesen Rath befolgte und zur Pharmacie zurückkehrte, welche er in seiner Heimat in Pesth ausübte. Nach Anderen hätte Staziös so allen Er- Wartungen entsprochen, daß Staudig l s^. d. S. 237^. damals Regisseur bei der Pokorny'schen Oper, sich sogleich her» beiließ, die künstlerische Ausbildung des Jünglings zu übernehmen, und auch den Director Pokorny bewog, dem mittet« losen Opern-Candidaten während seiner Lehrzeit eine Unterstützung von monat- lich 30 st. zu bewilligen. Der bekannte Wiener Musiklehrer Dolleschal wurde sein Gesanglehrer. Staziäs machte nun die besten Fortschritte, trat auf, gesiel auch, führte aber nun ein für die Scho« nung seiner Stimme so wenig zuträg» liches Leben, daß er schon nach wenig Monaten mit seiner Stimme vollkommen fertig war, abgehen mußte und als eine vorübergegangene unbedeutende Erschei« nung bald in allgemeine Vergessenheit gerieth. Nun waren etliche Jahre ver- gangen, als mit einem Male (1830) die überraschende Nachricht auftauchte, der vergessene Sänger Stazios sei unter dem deutschen Namen Steg er in Pesth, später in Prag aufgetreten, habe auf beiden Bühnen Furore gemacht und zwar auf ersterer Bühne in magyarischer, auf letzterer in deutscher Sprache gesungen. In Pesth, hieß es, hatte er, nachdem er großen Beifall gefunden, seine Förde» rangen an die Direction so in die Höhe gespannt, daß die Direction sich eher entschloß, ihn ziehen zu lassen, als seinem Verlangen nachzugeben. So kam er an das ständische Theater in Prag, wo er großen Beifall fand. aber da sich die Nachricht von der Schönheit seiner Stimme bald verbreitet hatte, nur ein Jahr in Thätigkeit blieb und alsbald (1833) für das k. k. HofOperntheater in Wien gewonnen wurde. Daselbst hatte man den Sanger für drei Jahre enga- girt. Unter der Direction Cornet's, am 12. Juni 1833, debutirte Steger neben der Ti t jens und neben Pis check
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Stadion-Stegmayer, Band 37
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Stadion-Stegmayer
Band
37
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1878
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
362
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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