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Stegmayer, Karl 324 Stegmayer) Karl
4°.) V. Jahrg.. 3. Jänner l859. S. 23;
IX. Jahrg.. lU. Mai l863. S. 296: „Fer<
dinand Vtegmayer". — Hanslick (Eduard),
Geschichte des Concertwesens in Wien (Wien
1869. Braumüller, gr. 8<>,) S. 223. —
Schil l ing (G. Dr.). Das musikalische
Europa (Speyer <342, F. C. Neidhard)
S. 225. — Gaßner (F. S. Dr.). Univer»
sal'Lerikon der Tonkunst. Neue Handausgabe
in einem Bande (Stuttgart <849. Franz
Köhler. 3er..8".) S. 799. — Neues Uni«
versal.Lerikon der Tonkunst. Angefangen
von Dr. Schladedach. fortges. von Ed,
Bernsdorf (Dresden 1857, Rob. Schäfer,
gr 8".). Bd. I I I , 2. 633. — Aus des Dr.
August Schmidt noch ungedruckten „Re-
flrren", welche Erinnerungen aus Wiens
Musikleben enthalten. —Fremden-Blatt.
Von Gustav Heine (Wien, 4<>.) 1863,
Nr l28. — Constitutionelle öster«
reichische Zeitung (Wien, Fol.) 1863,
Nr 2l2: „Leichenbegängniß Stegmayer'K".
Porträt. Unterschrift: „Ferdinand Steg«
mayer. > Professor am Conseroatorium". da»
neben daS Facsimile seines Namenszuges.
Ios. Bauer (lith.) 1852. Gedruckt bei I .
Rauch in Nien (Fol.).
Ltegmayer, Karl (Schriftsteller,
geb. in Wien 42. Jänner 4800, gest.
ebd. t0. Mai 4862). Der älteste Sohn
des Mat thäus Stegmayer ^s. den
Folgenden S. 327^> und Bruder deS Fer>
dinand ^s. den Vorigen S.320^j. Es ist
ein bewegtes, wechselvolles Leben, das an
den vormärzlichen Verhältnissen, an der
Willkür und dem Polizeisystem derselben
scheiterte. Kar l beendete seine Studien in
Wien und beurkundete frühzeitig in sei»
nen poetischen und prosaischen Arbeiten
schriftstellerisches Talent. So befreundete
er sich auch damals schon mit gleichge«
stimmten, talentvollen Collegen. u. a. mit
Bauernfeld, dem wir einen kurzen
Berickt über jene Studentenverschwörung
verdanken, deren Opfer Steg mayer
wurde und dercn Folgen er sein Lebe»
lang zu tragen hatte. Es wurde nam»
lich um die Zwanziger-Jahre mit einem Male in Wien eine Studentenverschwö«
rung entdeckt, worüber nachgerade Alles
in Aufruhr gerieth. Die jungen Ver«
brecher, hieß eS, kämen insgeheim in
einem Bierhause zusammen und sangen
dort ganz entsetzliche und verruchte
Lieder. DaS Ganze war weiter nichts
als ein Commers, den Wiener Etüden»
ten nach dem Muster deutscher Hoch.
schulen in einer Kneipe geheim abhiel«
ten. Die Geschichte war verrathen wor»
den, eine Hausuntersuchung im Parnaß»
hause eingeleitet, Stegmayer verhört,
ihm ein Burschenlied und sogar ein
„Ziegenhainer" abgenommen worden'.
Die Studenten hatten diese damals in
Schwang gekommenen Knüttel getragen
und ein paar zahme Freiheitslieder ge«
sungen. Das war das Verbrechen,
worüber sich zwar Wien und Europa
alsbald beruhigten, daü aber für Steg«
mayer, wenn auch im Augenblick keine
ernsten Folgen, so doch für seinen wei-
teren Lebensgang jene kleinen Störun«
gen im Gefolge hatte, die Einem daS
Dasein verleiden und den rechten frischen
Lebensmuth nehmen. Der junge Steg«
mayer, der nun in Wien im „schwar-
zen Buche" der Polizei stand, verließ,
um aus dem Gesichtskreise solch unbe-
rechtigter Bevormundung zu kommen,
Wien und wanderte nordwärts. I n
Galizien und im damaligen Freistaate
Krakau war er als Hofmeister und
sonst in Privatdiensten thätig. Nachdem
er während seines Aufenthaltes in Ga-
lizien das berühmte Salzbergwerk Wie-
liczka besucht hatte, gewann er dem
eigenthümlichen und romantischen Be»
rufe des Bergmannes solches Interesse
ab, daß er sich für dieses Fach entschied
und um Aufnahme in die Bergakademie
zu Schemnih bewarb, welche ihm auch
gewährt wurde. Als Zögling der Berg-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stadion-Stegmayer, Band 37
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stadion-Stegmayer
- Band
- 37
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1878
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 362
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon