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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stadion-Stegmayer, Band 37
Seite - 328 -
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StLgmayer, Matthäus 328 Matthäll Haber und während der Sommermonate trat er auch mit dessen Gesellschaft im fürstlich Liechtensiein'schen Schloß- theater zu Feldsberg auf. Da er in der Musik gut geschult war und oft Gelegen heit hatte. Partituren zu lesen, machte er selbst einen Compositicnsversuch und schrieb die Musik zu Kotzebue's Sing. spiel „Der Eremit von Formentara". Im Jahre 1796 ging er nach Wien und trat bei Schikaneder's Gesellschaft, der damals das Theater im Starhem berg'schen Freihause dirigirte, ein. Er widmete sich fortan der Localkomik und schuf gleick beim ersten Auftreten, am 14. Mai g. I.. als Pra te rw i r th in der neuen, bald so beliebt gewordenen Operette „Der Tirolerwastel" eine Charge, die allgemein gesiel und seinen Nuf als Komiker begründete. Hier ver- suchte er denn auch sein Compositions» talent neuerdings zu verwerthen und schrieb die Musik zu den „Zwölf schlafen, den Jungfrauen" und dem zweiten Theile dieses Zauberspiels: „Uriels Glöcklein bei Willibalds Abenteuern". Der Werth dieser Musik stand mit der Zeitdauer, die er dazu verwendet hatte (denn er wollte sie in secks Tagen vollendet haben), in .gleichem Verhältnisse. Während seiner vierjährigen Thätigkeit am Schikane« der'schen Theater schrieb er noch die Musik zu nachstehenden Singspielen und Operetten: „Ein Gesicht und drei Men« schen", auch unter dem Titel „Die Dril» lmge" gegeben; — „Liebe macht kurzen Proceß oder Jurist und Bauer"; — „Die Lchneiderhochzeit"; — „Martinl's Frei- sprechung"; — „DieOstindier vom Spitl' berg";— „Die Pfaueninsel"; — „Der travestirte AeneaS" und zu dessen Fort- setzlmg: „Aeneas in der Hölle"; — „Rinaldo Rinaldini"; — „Friß Vogel oder stirb!"; — »holga, Königin der Kiystallgebirge"; — „Die Iungbrunn- Nymphe bei Klofterneuburg"; — „Das Urtheil des Paris"; — „Alceste"; — „Die Sonnenjungfrau", die drei letzt» genannten Parodien; — „Der Salz» burger Hans"'. — „Protcus" ; — „Ara- biens Söhne" u. A. Im Jahre 4800 wurde Stegmayer als Schauspieler an dem k. k. Hoftheater angestellt und kam später von demselben in das Kärnth» nerthor.Theater als Chordireclor und Opernregisseur. Zugleich führte er die Administration des Hoftheater.Musikver. lags und errichtete selbständig eine Anti» quar«, Leih« und Copiranstalt. Nachdem Freiherr von Braun das Theater an der Wien käustich an sich gebracht, wurde er demselben zur Dienstleistung zugetheilt und übernahm auch die Direction des Chors. Er debutirtedaselbst am l7. Sep« tember 1804 in Gewey's „Modesitten" als Herr von T inder l und scduf damit eine Paraderolle, die ihm viel nachgespielt, worin er aber nie übertroffen wurde. Mit den vorgenannten Functionen eines Schauspielers. Musikalienantiquars, Choldirectors, Compositeurs verband er noch die eines Theaterdichters und ent« wickelte in dieser letzteren Eigenschaft eine erstaunliche Fruchtbarkeit, da er an ein halbes Hundert Lustspiele. Possen, Sing» spiele, Librettos u. s. w. schrieb, zu welch' letzteren die besten Compositeure jener Tage. wieBierey. Lickl. Kreuher Seyfr ied. Süßmayr. Volke rt u. A., die Musik schrieben. Das Verzeich« niß dieser Arbeiten S.'s folgt auf S. 329. Außer den Kompositionen zu den oben genannten Singspielen und Operetten componirte S. noch zwei Messen, mehrere Motetten, Gradualen und Offertorien, ein ter noster, ein lantum. er^o und in profaner Musik eine Menge einzelner Arien. Chöre, Marsche u. s. w. Mat.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Stadion-Stegmayer, Band 37
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Stadion-Stegmayer
Band
37
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1878
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
362
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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