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Htehlik (Genealogie) StelM (Genealogie)
Zeichen deS Gedeihens des Stiftes der
Neubau der Stiftskirche, der Kloster«
gebäude und die Begründung der Bi>
bliothek stammen und in welcher durch
Religiosität und Wissenschaftlichkeit, Klo
sterzucht und Humanität der Grund zu
RaygernS Selbständigkeit und Unab
hängigkeit gelegt ward. welche mit des
Abtes Matthäus Nachfolger Aemi-
l ianMatsjsky anheben.
Dudik (Bedll ?.). Die Geschichte des Bene.
dictinerstiftes Raygern im Markgrafenthume
Mähren (Wien l868, C. Gerold's Sohn, 80.)
Bd. I I , S. 334 ^nennt den Prälaten Mat«
thäus irrig Stehlik von Freu stett statt
Treustätt^.
Znr Genealogie der Familie stehlik von öenkow
nnd Treu statt. Die S t ehlit von öenkow
und Treustätt sind ein altes äechisches, im
Pilsener Kreise ansässiges Patriciergeschlecht,
das noch zur Stunde blĂĽht. 1. Ein Mar t in
Stehl i t (gest. 4399) war ein ansehnlicher
Bürger in Pilsen. — 2. Sein Sohn Nar-
tholomäus, der noch im Jahre 15 l0 am
Leben war, hatte lange ĂĽber hundert Jahre
hinaus gelebt. — 3. Dessen Sohn Jacob,
auch BĂĽrger PilsenS, der in Ansehen und
Achtung stand, starb im Jahre 1386, hundert
und fünf Jahre alt. — 4. Dessen Sohn Nar-
tholomäus (geb. 1342, gest. im Jahre 1619)
war im Jahre 1392 Rath der könialichen
Stadt Pilsen und wurde fĂĽr seine Verdienste
von Kaiser RudolpH I I . mit Diplom ciäo.
Prag 29. Mai 1538 zugleich mit seinem
Oheim Bartholomäus Flarius in den
Adelstand mit dem Prädicate „von Oenkow"
erHoden. Vorbenannter Oheim war Erz<
dechant von Pilsen, befand sich im Jahre
1597 mit böhmischem Kriegsvolke in Ungarn,
wo dasselbe gegen die Türken kämpfte. Dann
wurde er Canonicus in Prag und Dechant
bei Allerheiligen. Sein Neffe, der oben er»
wähnte Wartholomäus Stehlik. lebte
als reicher Grundherr in Pilsen, war Mit«
glied des Stadtrathes und uier Jahre hin<
durch Primator der Stadt. Als im Jahre
1619 Mansfeld in Pilsen einbrach, wurde
S-, damals BĂĽrgermeister, fĂĽr die Treue,
mit welcher er zu Kaiser Ferdinand I I .
stand, verhaftet, in einen elenden Kerker ge-
bracht und daselbst so lange gefoltert, bis er
seine Seele aushauchte. Er hinterließ neun Söhne und acht Töchter. — 5. Kaspar
Ladislaus (geb. 157l), einer der Söhne,
studirte zu Inaolstadt, wo er die Magister«
wĂĽrde alis den freien KĂĽnsten erlangte, sich
der Erziehung adeliger Zöglinge widmete und
viele Reisen machte. Er war ein ausgezeich-
neter Mathematiker, ein Freund des Astro«
nomen Tycho de Brake und schrieb in den
Jahren 1598—l6!2 eine Reihe Kalender und
WitterungsbĂĽchlein, Er starb als Rathsherc
zu Pilsen. — 6 Sein Bruder Johann
Ladislaus war in den Jahren 1600—1604
Schreiber im Burggrafenamte auf dem Prä-
ger Schlosse. — 7. Vartholomäus, ein
jĂĽngerer Bruder der beiden Vorgenannten
(geb. 1374), mußte bei dem obenerwähnten
EinbrĂĽche ManSfeld's in Pilsen gleich,
falls viel Ungemach von Seite der feind«
lichen Truppen erleiden. FĂĽr seine dabei
bewiesene Treue wurde er zugleich mit seinen
beiden Oheimen Johann Daniel und Si-
mon Peter mit Diplom ääo. RegenSbürg
3. September 1640 mit dem Prädicate
„Treustätt" begnadet und mit vermehrtem
Wappen in den böhmischen Nitterstand er«
hoben. — 8. Ein Gottlieb (Bohomil)
Bartholomäus S. (geb. 1693. gest. 1740)
war Dechant zu Rozmital und machte viele
fromme Stiftungen, u. a. für die Metropo«
litankirche zu Prag, die Erzdechantei zu
Pilsen, für Ausstattung armer Bräute u. s. w,
— 9. Des Matthäus Franz Stehlik.
Propstes von Raygern in Mähren, geschuh
schon S. 1 ausführlichere Erwähnung.
Der heutige Familienstand. Dieser besteht aus
vier Geschwistern, alle Kinder des Franz
Stehlik von öenkow (geb. «754, gcst.
1820). der BĂĽrgermeister von Pilsen war
und den zwei Söhne und zwei Tochter über«
lebten. Die ersteren sind: Sebastian (geb.
3<). November 1824). Beamter der k. k.
Finanzlandesdirection, vermalt und linder«
los; — Kar l (geb, 19. Februar 182U). e. k.
Bezirkshauptmann, vermalt (seit 1858) mit
Anna, geborenen 5lecdl,- — die zwei Töchter
sind: FranMsta, vermalt mit dem Ver<
walter zu Ruppau. W. Aerger, Witwe, und
Vertha, vermalt mit dem t. t. Major a. D.
Paul von Radetzki.
Wappen. In Silber auf einem grĂĽnen
Dreiberge ein goldgekrönter rother Adler, der
im Schnabel einen Iweig mit drei blauen
Blüthen hält. Auf dem Schilde ruht die
Krone. Auf derselben ist einem offenen, ab»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stehlik-Stietka, Band 38
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stehlik-Stietka
- Band
- 38
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 398
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon