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Steigentesch) August Steigentesch) Zlugust
So hat er in Sa lzburg in der Thea«
tinerkircke ein Altarblatt: die ,h. Nuthll-
rina", — in der Cajetanerkirche den
„h. Oajetan", — in der St. Veils-Capelle
zu St. Peter den „h. DitnZ" gemalt. Im
Stifte St. F lo r ian in Oberösterceich
malte er gemeinschaftlich mit Johann
Anton G u m p p die Fresken auf der
Decke der Stiftskirche und in den Sacri.
steten. Von seinen in Bayern befindlichen
Arbeiten find zu erwähnen: In A ug s»
bürg in der St. Morizkircke drei
Deckenftücke ai-K^Loo, welche „Zik Zchö-
ptllng", — „Hie Nrluzigung Ghristi" und
»Nie Sendung dez h. Gnstez" darstellen; —
in Eichstadt in der Dominicanerkirche
die in Oel gemalten Altarbilder: „Ner
Fiöchpg Petri" und „Nie Martern der Apostel-
kürsten";— inNegensburg malteer
die Stiftskirche Obermünster 2.1 frftsoo
aus und in Oel das Altarblatt «Maria
Hilie", und in S t r a u b i n g in der
Franziskanerkirche das Altarblati , Nie
h. Zlnna". Ste id l wird als guter Zeich»
ner, besonders aber als ausgezeichneter
Colorist gerühmt. Als letzterer ließ er
sich oft zu weit hinreißen, so daß in
Folge der blendenden Farbe die Har«
monie mitunter leidet. Auch finden sich
von feiner Hand getuschte Blätter vor.
Tschischka (Franz), Kunst und Alterthum
in den, österreichischen Kaiserstaate (Wien
i836. Fr. Beck. gr. 8«) S. l2l und l32
lläßt ihn irrig aus der Schweiz stammen^.
—
Tirolisches Künstler-Leriton (Inns»
druck 1830. Felic. Nauch, 8".). S. 240.
Steigentesch, August Freiherr (k. k.
General» Ma jo r und dramatischer
D i c h t e r , geb. zu Hi ldeSheim
12. Jänner 1774. gest. zu W i e n am
30. December 1826). Die Steigen-
tesch stammen aus der Schweiz, und
auS Tirol. Augus ts Großvater, C 0 n.
rad ^s. d. S. <3), war ein berühmter Schauspieler. Dessen Sohn Andreas
stand in Diensten des Fürstbischofs von
Hildesheim, wurde dann bei dem Kam«
mergerichte m Wetzlar angestellt, im
I . 1788 in den ReichSadelstand erhoben
und starb als churmainzischerDirectorial«
gesandter zu RegenSburg. Dessen von
I . F. von Goetz gezeichnetes und gesto»
chenes Octavbildniß wird öfter als jeneS
des obigen Aug ust Freiherrn von S. an»
gesehen. Des Andreas Sohn, August,
talentbegabt und wißbegierig, erhielt von
früher Jugend eine sorgfältige Erzie-
hung. Als aber die Stürme im Westen
Europas heraufzogen und die politischen
Zustande Frankreichs zur Katastrophe
kamen, deren Ende nicht abzusehen war,
trat S., damals 13 Jahre alt, in öster»
reichische Kriegsdienste. in welchen ihn
die von seinem Vater m Wetzlar und
Regensburg angeknüpften Verbindungen
mit angesehenen und einstußreichen Wie»
ner Familien die ersten Dienftftufen in
rascher Folge zurücklegen ließen. Seine
ungewöhnliche Begabung veranlaßte
bald seine Verwendung im diploma-
tischen Dienste, und so wurde er schon
im Jahre 1804, damals 28 Jahre alt
und bereits StabSofficier, in diploma-
tischer Sendung an den damaligen Land.
grasen von Heffen.Caffel geschickt: vordem
Ausbruche des Krieges im 1.1809 ging
er an den königlich preußischen Hof. über
welch lchtere Mission Baron von L in-
den an das kömgUch-westvhalische Mi»
nisierium deS Aeußern m Cafsel. ääo.
Berlin 26. Juni 1809, in einer Steigen-
tesch ziemlich compromittirenden Weise
berichtet. Das merkwürdige Actenftück,
welches Steigentesch viel Aerger ver-
ursachte, befindet sick im Urkunden,
buch der ,Lebensbilder aus 0cm Be»
freiungskriege" abgedruckt. Der vor.
erwähnten Sendung an den preußischen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stehlik-Stietka, Band 38
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stehlik-Stietka
- Band
- 38
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 398
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon