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Stein, Karl (Militär) 32 Stein, Karl WMär)
kasuS). Sohn deS k. k. Oberstlieu-
tenants und Commandanten deS Wie»
ner GarnisonsspilalS Franz Stein
von Nordenstein, welcher in den
französischen Feldzügen im 3. Kürassier«
Regiment Prinz Albert von Sachsen-
Teschen gedient und als bewährter Ossi«
cier, in Folge seiner langen Dienstzeit,
den erbländischen Adelstand mit obigem
Prädicate erhalten hatte. Der Sohn trat
im October 1836 in die k. k. Wiener-Neu.
städter Militär »Akademie, aus welcher
er am 29. September 1843 als Lieute-
nant zu Hessen« Homburg Infanterie
Nr. 19 ausgemustert wurde. Im Jahre
1847 quittirte er. ließ sich aber 1848
zum 3. Chevauxlegers» Regiments, da»
malS Erzherzog Ferdinand Max <jetzt
8. Uhlanen-Regiment), als Gemeiner
affentiren, ward sogleich Wachtmeister
und am 4. Juli 1848 zum Lieutenant
im Regimente befördert. Im Feldzuge
4849 in Siebenbürgen fand Lieutenant
von Ste in wiederholt Gelegenheit zur
Auszeichnung. Schon am 3. November
1848. bei Erstürmung des Szekler.LagerS
bei Radnoth an der Maros hatte
sich Stein durch seine kaltblütige Ta«
pferkeit das volle Lob seines, diese Er>
pedition commandirenden Rittmeisters
Armand von Ka lchberg j^Band X,
S. 384^ erworben. Besonders aber hatte
er sich am 9. März 1849 bei dem Rück-
zuge der kaiserlichen Truppen, nach der
Schlacht bei Mediasch, gegen Hermann-
ftadt, im Gefechte bei Klein-Kapos aus-
gezeichnet, indem er, als er mit seinem
Zuge bei der äußersten ArnSregarde sich
befand, durch wiederholte Attaken die
ungestüm andrangenden HuSzaren der
ehemaligen k. k., nunmehr treubrüchigen
Regimenter König von Preußen und Co»
bürg, welche seiner Abtheilung an Macht
weit überlegen waren, zurückwarf und so den Rückzug deckte und sicherte. Bei dem
feindlichen Ueberfalle auf dem weiteren
Rückzüge der kaiserlichen Truppen in die
Wallachei am 17. März zu Sarkany
half S t e i n mit 13 ChevauxlegerS
zwei bereits vom Feinde genommene Ge-
schütze wieder'zurückerobern. Mittlerweile
zum Oberlieutenant befördert, wurde
Stein im Sommerfeldzuge 1849 als
Ordonnanz-Ofstcier des Commandanten
deS Siebenbürgischen Armee «CorpS ver»
wendet, in welcher Eigenschaft er mit
vielem Erfolg die schwierigsten Auf«
träge vollzog und am Schlüsse des
Feldzuges mit dem Orden der eisernen
Krone HI. Classe und dem kaiserlich
russischen St. Annen-Orden I I I . Classe
mit den Schwertern decorirt wurde.
1853 quittirte er abermals den Dienst
und trat 1854 in russische Dienste als
Officier in ein am Kaukasus gegen die
Tscherkessen im Kampfe stehendes Ko«
sacken«Regiment; auch hier that er sich
durch Tapferkeit hervor, erhielt mehrere
Dekorationen, worunter den russischen
Ehrendegen der Tapferkeit mit dem Ge«
orgsbande und stieg rasch zum Stabs»
officier (Oberstlieutenant) und Com>
Mandanten eineS Kosacken - Regimentes
empor, als welcher er 1870 an der
Cholera gestorben, nach S v o b o d a
aber in einem Gefechte gefallen sein
soll. Ste in war ein eminent tapfe-
rer, umsichtiger Officier, voll Bravour
vor dem Feinde; nur in die ruhigen
Verhältnisse deS Friedens konnte er sich
eben nicht finden, weßhalb er zuletzt
Dienste in der russischen Armee nahm,
die seiner Kampflust hinreichend Gelegen«
heit bot.
Sooboda (Johann). Die Zögling der Wie-
ner-Neustädter Militär-Akademie, von der
Gründung des Institutes bis auf unsere
Tage (Wien 1870, Geitler. schm.4°.) Sp.727.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stehlik-Stietka, Band 38
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stehlik-Stietka
- Band
- 38
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 398
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon