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Stein, Karl Andreas 34 Stein, Karl Andreas
Künstlern, so in Mailand mit der Piani-
stin Montgol f ier aus Paris, in Prag
mit I . P. P i r is , in Leipzig und in
anderen deutschen Lradten mit Friedrich
Wieck und dessen Tochter Clara, mit
Ieannette B o u t i b o n n e , Charlotte
Bircb-P fe i f fe r . Lind p a in tne r.
Mol ique, Max Bohrer und dessen
Gattin Luise, in Paris mit Chopin.
Meyerbeer il. A. in näheren Verkehr,
und machte in Humburg die unliebsame
Entdeckung, daß man sich seines Namens
Ste in — freilich mit anderem Taufna»
men (Ferdinand) — bediente, um elende
Machwerke von Instrumenten an Mann
zu bringen, wodurch aber der gute Ruf
seiner Fabrikate leiden mußte, waS ihn
zur öffentlichen Erklärung zwang. daß
eine Firma Ferdinand s te in in
Wien gar nicht eriftire, und nur ein
Andreas S t e i n (sein Vater) und
Kar l Stein (er selbst) Claviere ver»
fertigen, alle anderen unter dem Namen
Stein aus Wien stammenden Instru-
mente betrügerische Fabrikate seien. Im
October 1841 legte Stein seine Clavier.
macher.Besugniß nieder und schritt
um Verleihung zdes Gewerbe, und Bür»
gecrechtes für Wien ein, das ihm auch
im Jahre 4842 gewährt wurde. Im
November 1844 erhielt er aber in Be«
rücksichtigung seines ausgebreiteten Ge>
schäftsbetriebes im In> und Auslande
und seiner Verdienste um die Verbesse'
rung des FortepianobaueS den Titel
eines k. k. Hof.Fortepiano»Verfertigers.
So blieb Stein fortwahrend für He»
bung des von ihm betriebenen Industue,
zweiges thatig und seine Firma war
in ihrem Gebiete nicht nur eine der ersten
in Wien, sondern ihr Ruf verbreitete
sich weit über Oesterreichs Grenzen.
Stein w^r auch Com^ostteur. und die
Uebersicht seiner Compositionen folgt unten. Seit dem Jahre 1837 mit El i -
sabeth Horde, Tochter eineS Wiener
Magistrats'Beamten, vermalt, stammen
aus diel'er Ehe mehrere Kinder. Stein'S
Wirken im Interesse seines Faches, wie
der Kunst, fand auch in Fachkreisen An-
. So ernannten ihn u. a. schon
im Jahre l836 der Cäcilien-Verein
in Karlsruhe, im Jahre 1843 der Musik-
verein in Gratz zum Ehren milgliede,
und auf der Wiener Industrie. Aus-
stellung des Jahres 1843 wurde ihm
die silberne Medaille zuerkannt. Noch
sei bemerkt, daß die Vorzüglichkeit der
S t e i n'schen Instrumente die ersten
Tonkünstler und Virtuofen veranlaßte,
sich derselben bei ihren öffentlichen Pro«
duclionen zu bedienen; wir nennen nur
Namen wie Liszt, Rubinstein, Alfr.
Iae l l , Karl Czerny, C. M. v. Bock«
let, Ios. C. Keßler. Leschel ihky,
I . A. Pacher u. m. a.
Uebersicht der Campositionen von Karl. Andreas
Stein. «"VI ^UsmauäsL a,veo I'i'jos st OoH»
xour Is I»jKüokorts« (Wien). — «XII Voo«.
521865 xour Is ?ja.no" (Wien, Mechetti).
zwei Partien. —> »XII ^.Usiukuäss xour
16 ?1auo" (Visnus st?o5t). — „Acht Varia»
tionen für das Pianoforte über ein Thema
aus dem Lustspiele: „Die Bürger in Wien"
(Wien, Cappi), — „Sechs Märsche mit
Trios für das Pianofütte" (ebd.). —
(ebd.). — «IX Voo3SHi868 xoul- lo
(ebd ). — ^IX Valsss xour H^
(V16QQS, 3. H.. 8tsiusr vt Oomx.). —
„Algieri.Walzer für das Pianoforte" (Wien
Sprenger) — „Polonaise für das Piano»
forte" (ebd.). — „Variationen für daS Piano»
forte über das beliebte Iied aus dem Zau-
verspiele: „Der Schatten von Faust's Weib"
(ebd.). — „Variationen über die beliebte
Polonaise aus der Oper.- „Tancred" für das
Pianoforte" (ebd.). — „Sechs Variationen,
Marsch mit Trio und Allemanoe mit Trio,
für das Pianoforte" (Wien, Mechetli). —
„Scherz und Ernst. Musikalische Skizze für
daS Pianoforte" (Wien, Paterno). — „Sech«
zehn Faschings'Ullterhallungen für das Piano-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stehlik-Stietka, Band 38
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stehlik-Stietka
- Band
- 38
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 398
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon