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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stehlik-Stietka, Band 38
Seite - 37 -
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Stein, Loienz 37 Stein, Lorenz Kiel und war schriftstellerisch thätig, indem er damals an seinem System der Staats» Wissenschaften arbeitete, wovon im Jahre 4832 der erste Band erschien. Im Jahre 1834 gezwungen. Kiel zu verlassen, wen« dete er sich nun nach Oesterreich, wo er in wissenschaftlichen Kreisen freundliche Aufnahme fand, was zunächst sein Ver- bleiben in der Kaiserstadt veranlaßte. Doch erst nach B ruck's Md.I l>S. <65; Bd. IX, S. 470; Bd. XI , S. 373^ Be» rufung zum Finanzminister entschied sich Stein'S Schicksal. Er sollte in daS Ministerium eintreten, hielt aber fest an der Universität, an welcher er im Sommer» sernester 4833 zum ö. o. Professor der Staatswifsenschaften ernannt wurde, mäh» rend seine engeren Beziehungen zuBruck fortdauerten. Auf dessen Wunsch schrieb nun S. die „Neue Gestaltung des Geld» und Creditwesens in Oesterreich" als Vor» läufer der großen B ruck'schen Reformen. Bald darauf trat auch S. mit seiner Volkswirtschaftslehre auf, welche als erster Versuch einer streng systematischen Entwicklung der volkswirthsckaftlichen Begriffe gelten soll; dieser folgte im Jahre 1869 die Finanzwiffenschaftslehre. von welcher bisher vier Auflagen — die letzte in zwei Banden — erschienen sind; in der letzten führtStein eine Vergleichung der Staatswirthschaft der bedeutenderen europäischen Nationen durck. In dieser Zeit betheiligte sich S. thatkräftig an den großen Fragen der Monarchie und machte den Versuch, die Regierung zu bestimmen, daß sie das Zollparlament nach Wien berufe. Als derselbe gänzlich mißlang, zog sich S. ganz auS dem öffentlichen Leben zurück und widmete sich nun auö» schließlich seinem Lehrberufe und seinen wissenschaftlichen Arbeiten. I n diesen suchte er nun seinem Grundgedanken, daß. nachdem die großen formalen Fragen erledigt seien, es sich nun zunächst darum handle, das Gebiet der Verwaltung zum Gegenstande der Wissenschaft zu erheben, Form und Ausdruck zu geben. So ent» stand zuerst die Lehre von der vollziehen« den Gewalt, in welcher vor allem die Re> gierung und Selbstverwaltung als Theil der Verfassung behandelt wurde; dann folgte die innere Verwaltungslehre, bis jetzt zu sieben Bänden gediehen, während die ersten Bande der ersteren bereits in zweiter, vollständig umgearbeiteter und vermehrter Auftage erscheinen. S. ver- gleicht im Fortgange seiner Datstellung die Gesetzgebung der Hauptstaaten Europas und führt consequent alles VerwaltungS» recht auf die Grundformen der gesell» schaftlichen Zustande und Entwicklungen zurück. Unter dieser Arbeit machte er auch den ersten Versuch, das Heerwesen in das Gebiet der Stoatswissenschaften aufzunehmen, das sonderbarerweise, ob. gleich es feit nahezu einem Jahrhundert einen alle Volkswohlfahrt geradezu in Frage stellenden Hauptfactor der Staats- wirthschaft bildet, doch bisher immer nur nebensächlich abgehandelt wurde. Endlich als neues Moment der Nationalökonomie zog er auch die Frau m das Gebiet seiner Studien; in dieser Richtung und aus einem öffentlich gehaltenen Vortrag ent- wickelte sich alsbald eine abgeschlossene Darstellung, welcbe in eleganter Aus- stattung bereits die fünfte Auflage erlebt hat und wohl auf keinem Lesetische einer gebildeten Dame fehlen dürfte. Mit vor» stehender. Stein's vierzigjährige Tha- tigkeit im Dienste der Wissenschaft im weitesten Umrisse zeichnenden Skizze ist sein Wirken und Schaffen nur ange- deutet. Sein Thun vom Beginne seines politischen Auftretens in SchleSwig-Hol« stein bis zur Zeit herab, da er das große Werk über die Verwaltungslehre zu
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Stehlik-Stietka, Band 38
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Stehlik-Stietka
Band
38
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1879
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
398
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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