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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stehlik-Stietka, Band 38
Seite - 64 -
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Stemebllch Steinrbach trat 1844 bei einem ManipulationS« dienste der k. k. Maiine in den Staats» dienst, welchem er seither ununterbrochen angehört. Im I^hre 1837 wurde S. zum Registrator der Marine-Buchhal tung ernannt, dann wurde er Rech- nungsrath und gegenwärtig bekleidet er die Stelle eines Ober-RechnungsratheS im k. s. Reichskriegsministerium. In Würdigung seiner amtlichen Dienstlei« stungen und seiner Verwendung bei organisatorischen Arbeiten im obersten Rechnungshofe, im Kriegswinisterium und bei der Marine wurde ihm mit ah. Entschließung vom 2. Februar 1873 das Ritterkreuz des Franz Ioseph'Or« dens verliehen. Dock nicht feine amt« liche Laufbahn ist es, welche wir hier inS Auge fassen. S t ei neb ach hat frühzeitig sich literar'schen Arbeiten zu gewendet und war, kaum daß er den Siaub der Schulbank abgeschüttelt, Ze> gen niemand Geringeren in die Schran» len getreten, als gegen M. G. Saphir , gegen den er in dem Wiener Journal ,Der Wanderer", am 48. September 4843 ein offenes Sendschreiben ver- öffentlicdte. Dieses Lirikon enthält sBd. XXVII I . S. 213) Saphir 's Lebens- skizze, und in derselben eine Schilderung seines journalistischen Treibens in Wien. Daß dieses Gebaren des witzigen Faun ein unerträgliches war und energische Ab« wehr heischte, unterliegt keinem Zweifel; daß aber einen solchen literarischen Unhold, wie es Saphi r war, dcr jedoch mit einer kaum glaublichen Dreistigkeit die jVl« tensten und hervorragendsten Gaben deS Geistes und ganz respectable Kenntnisse vereinigte, das Sendschreiben eines jun- gen, in der Literatur noch völlig unbe. kannten Mannes, so ehrlich dasselbe gemeint und so wahr in seinem Inhalte eS war, nicht mehr kümmerte, als den Elephanten die Mücke, die auf feinen Rüssel sich setzt, ist selbstverständlich. Saphir fertigte auck das „literarische Piephühnchen". daS ihm entgegenzn« treten g-wagt. in gewohnter Weise ab, worauf Steinebach mit einem offenen Dankschreiben an M. G. S a- p h i r in der Nummer des Wanderer vom 23. September l843 erwiederte, welches S a p h i r unbeantwortet ließ. In jenen sterilen Tagen, in welchen der PaS einer kurzröckigen Tänzerin und die Coulifsenreißerei eines Komödianten das Alpha und Omega des öffentlichen 3e< bens bildeten, war ein solcher litera« rischer Skandal ln Wien ein paar Tags allgemeiner Gesprächsstoff, und der Pseu< donym .Freimuth", unter welchem Namen S t e i n e b ach seine Nadeln gegen den Koloß der damaligen Publi« cistik geschleudert, befriedigte sich mit dem Bewußtsein, es mit Saphi r ge« wagt zu haben. Von Steineb a ch'S Absicht, Schauspieler zu werden, geschah bereits oben Erwähnung. Konnte er diesen seinen Herzenswunsch, den er den Vorstellungen der Mutter geopfert, nicht befriedigen, so erfüllte doch die Bühne immer noch sein ganzes Denken, und war eS ihm nicht vergönnt, auf der- selben zu agirm, so wollte er doch als dramatischer Dickter von derselben herab wirken und die Lücken eines Repertoires ausfüllen, welches bereits damals mehr aus Uebersehungen fremder Autoren, als auS Werken heimischer Poeten zusam. mengestellt war. Und auf Oesterreichs, ja Deutschlands erste Bühne hatte S. fein Augenmerk gerichtet. Drei Dramen hatte Steinebach bei der Direction eingereicht: „Agar und Zitea", welches zu lyrisch befunden wurde; dann „John Norby", das wegen der darin enthalte« nen freiheitlichen Phrasen, und „Thomas
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Stehlik-Stietka, Band 38
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Stehlik-Stietka
Band
38
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1879
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
398
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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