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Steiner, Maximilian 80 Steine^ Philipp
Geiit ingec und Swoboda wirkten an
seiner ^ üdne und Johann Strauß, der für
ihn den „Indigo oder die vierzig Räuber"
geschrieben, war zum deutschen Offen dach
geworden. w«lcher uom französischen sich
unterschied wie etwa Silber von Nickel.
Auch Anzengruber führte Steiner, der
Erste, dem Wiener Vublicum vor und der
„Pfarrer von Kirchfeld". An z enn ruber'ö
erste und died,r unübertroffene dramatische
Leistung, ging zuerst über die Bretter des
Theaters an der Wien. Aber trotz aller Be»
mühungen konnte Steiner der Ungunst dcr
Zeiten, die nach dem Krach auch über die
Theater Wiens sich ausdehnte, nicht auf die
Dauer Widerstand leisten. Nachdem er lange
gekämpft, meldete er am 22. März 1877 den
HoncurS an. Von dem Tage des Concurses
spielte die Gesellschaft. Steiner an der
Spitze, so zu sagen „auf Theilung". Am
30. Arril d. I . hatte dieseS Interregnum
ein Ende und mit dem Spectakelstücke „Der
Courier des Czaren" wmde das Theater ge-
schlossen. Auö den Nechnungen der Concurs»
Üommiision ergab sich, daß die angem'lde»
ten Forderungen in rundrr Bumme l>3 000 fl.
ausmachten, denen in Activen 130.000 fl.
gegenüberstanden, so daß der Concurs am
22. August l8?? wieder aufgehoben werden
konnte. Am 29. September 167? wurde das
Theater mit der Op^tte „Die Hle?ermaus"
von Strauß, wieder eröffnet. Ein Zug»
stück wurde zunächst O. F, Berg's „Närri»
scher Schuster"; einen besonders glücklichen
Wurf aber machte Costa, dessen Siück ^Ihr
Corpora!" am 19. Jänner 1878 zum eisten
Male und 4Umal hintereinander dei au5ver>
kauftem Hause gegeben wurde. Im Mai
sckloß B, sein Thea:ec und begab sich mit
seiner Truppe nach Veilin. wo er die Ein»
nahmen, die ihm d«'r „Corpora!" gebiachl,
glücklich wieder los wurde. Anfangs 2ep'
tember l878 begannen die Vorstellungen
wieder mit dem Ausstattungsstücke „'AUantic«
Pacisic»Company". — Daß Steiner, der
Director, auch — was selien genug uolk^m«
men ioll — des Schauspielers denkt, dafür
spricht die Gründung des die Zukunft des
.Schauspielers ins Äuge fassend.»» Veieins
^Raimund", dem er außer dem Vriräa«
niffe der alljährlichen Beneftce. Vorstellung
auch die Freikaltenstcuer und die Duciftli«
narnr^fgelder widmete. Steiner. ei"?r der
populärsten Figarcn Wiens, wurde bald der
dankbare Stoff für die Chargünzeichner des „Floh" und der „Bombe" und wir begegnen
seiner kleinen, zierlichen Gestalt gar häufig
in den Bühnenbildern, welche Frecsai).
Kl io und Stur in den genannten Blättern
brachten. Conimor in seiner Dichtung:
„Ein Ritt durch Wien auf dramatischem
Felde. Illustrirt von Laci o. F (recsa i)"
(Leipzig l876. Ernst Iu l . Günther. 8<>.)
widmet Steiner auf S. «'8. 70. 72, 74-,
und 7ü liiehrere Strophen, während Frecsai
auf S. 63 seine gelungene Charg? gibt.
sNeue i l lustr i r te Zei tung. Nedigirt
von Johannes Nordmann (Wien. Za>
marski. kl. Fo!.), l873, Vd. I, Nr. <4. S. l3.
— O e s t e r r e i c h » u n g a c i s c h es V o l k s -
dlatt (Wien) l«7l Nummer uom 23. Oc»
tober im Feuilleton: „Unsere Theater,Dir^c»
toren. Mar Steiner". — Neues Wiener
Tagblair l8<>9. Nr. l87, im Feuillewn:
„Director Steiner und Direcrorin Ä»eistin»
ger". — Wiener humoristisches Jahr»
buch. Herausa, von Isidor Gaiger (Wien,
8°) VII . Jahrg. (l«7U). S «64 ^mn Slei>
ner's wohlgctroffenem Bildniß. rylogra-
phirt von Fischers. — g re m o e«l d l li ct.
Von Gust. Heine (Wien. 4«) «8??, Nr. 92.
in den Tllge5neui>ikeitrli: „Gläubigel'Tag»
fahrt im Eoncurse des Directors Steiner".
— Dasselbe 1877. Nr. 80. in der Rubrik
„Eingesendet": „Erklärung von M. Steiner".
— Handschriftliche Notizen des Herrn
I . Wim m er. — Porträte nnd Chargen. Aus
der Unzahl, namentlich der letzteren, nehmen
wir die bezeichnendsten heraus, l) Im „Kak«
tus" l874, Nr. 22. Gezeichnet von D ombi.
Dasselbe Bildniß im „Neuen Kaktus" !8?7,
Nr. 5<i. — 2) Im „Flob" uom 12. Februar.
l8?l, Nr. 7. als dreiblättriges Kleeblatt
mit Ioh. Strauß und Maria Geist in»
ger. gezeichnet oon Kl iö. — U) Im „Floh"
vom 12. Juli 187^. Nr. 46: (5harge S t ei«
ner's von H. Demare.) — 9. Phi l ipp
Steiner lgeb. in Pesth 1812). ein Maler,
welcher die Anfangsgründe seiner Kunst in
seiner Vaterstadt Pesth erlernte und im I.^bre
183? zur weiteren Ausbildung sich nach
München begab, wo eben damals unter der
Aegide deß Königs Ludwig I. ein neues
Kunftleben aufblühte. Er malte Bildnisse und
Genrestücke und hielt sich um die Mitte der
Vierziger-Jahre in Pesth auf. Doch fehlen
üdrr seine Arbeiten und srin weiteres Leben
alle Nachrichten. Magier (G. K. O--.).
Neues allgemeines Künstler'Lerikon (Mün-
chen l839, G. A. Fleisch mann, i>o.) Band
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stehlik-Stietka, Band 38
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stehlik-Stietka
- Band
- 38
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 398
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon