Seite - 89 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stehlik-Stietka, Band 38
Bild der Seite - 89 -
Text der Seite - 89 -
Steinhäuser, Anton Steinhäuser, Anton
seinem Instrument künstlerisch ausbildete
und in den Concerten des Konservato-
riums öfter mit Beifall auftrat. Er
wurde in der Folge zum Kammermusiker
ernannt. Nach seinem Austritt aus dem
Konservatorium erhielt er eine Anfiel»
lung im königlichen Theaterorchcstec zu
Stuttgart. wo er zuerst Lehrer der!
Orcdeiterschule, dann Concertmeister und
zuletzt Mufikdirector wurde, in welcker
Stellung er sich noch an Seite deS
bekannten Componisten und königlich
württembergischen Capellmeisters I . I .
Abert. auch eines Oesterreickers Mand
XXII , S. 439). befindet. Ob Stein-
hart auch Componist. ist dem Heraus-
geber dieies Lexikons nicht bekannt.
Präger Mor^enpost l 858. Nr. 18>i.
Steinhäuser, Anton (Geograph
und F a cd s
ch
r i f t st e l l e r. geb. in
Wien 47. November 1802). Er ist
der Sohn eines Registratursbeamten der
vormaligen vereinigten Hofkanzlei, heute
Ministerium des Innern. Seine wissen-
schaftliche Ausbildung erhielt cr in Wien,
wo er das Schottengymnasium und spä»
ter die Hochschule besuchte. Um dem
Wunsche deS sehr betagten Vaters nach»
zukommen. trat er der früheren Ver»
sorgung wegen, seine Studienlaufbahn
unterbrechend, im Jahre 1819, damals
<7 Jahre alt. in den k. k. Staatsdienst,
ulid zwar >n einem Manip^lationsamte
bei der k. k. StudieN'Hofcommission ein.
Dort rückte er stufenweise im Kanzlei-
dienile fort und wurde im Jahre 1848,
als ein eigenes Unterrichtsministerium
errichtet wurde, R^gistrator an demjel»
ben. Am 3. November 1849 erhielt er
in Würdigung sciner amtlichen Dienste,
wie seiner wissenschaftlichen Arbeiten, den
Titel eines kaiserlichen Nathes; zuletzt
wurde er Director der Hilfsämter im k. k. Ministerium für Cultus und Unter»
richt und als er nach 4l>jähriger Dienst-
zeit in den Ruhestand übertrat, wurde
er noch mit dem Ritterkreuze des Fran;
Ioseph.OrdenS auSgez.'ichriet. Die Muße.
welche ihm sein amtlicher Beruf gestaltete,
widmete er, von früher Jugend zu ern-
sten, vornehmlich geographischen Studien
angeregt, wifsenschaftlichen Forschungen
und Arbtiien. Die erste Anregung dazu
erhielt er. als er noch das Gymiattum
bei den Schotten besuchte, an welchem
damals ein sehr begabter Benedictiner.
l . Ildephons L ey ere r. die Geographie
voltcug und durch seine anziehende Lehr»
weise in dem talentvollen Auaben, der
überdieß eine große Vorliebe für die
Mathematik zeigte, den Sinn für geo«
graphische Studien und insbesondere
für kartographische Arbeiten weckte, in
denen eben später Steinhauser so
Vortreffliches leistete. In den vor-
märzlichen Verhallnissen bot sick dem
bei einem untergeordneten Hilfsamte
Bedienstelen wenig Gelegenheit, mit sei-
nen tüchtigen Kenntnissen sich bemerkbar
zu machen und so arbeitete Steinhau-
ser gleich anderen „Stillen im Lande",
welche mitten in der geistigen Versum«
pfung ihre Wurzeln in den Boden gründ»
licher Arbeit schlugen, und da es ihnen
versagt war, Andere ;u bilden, sich selbst
bildeten und fortentwickelten, auf dem
ihm liebgewordenen geographisch, topo»
graphischen (Kebiele. Er würde wohl
noch länger unbeachtet geblieben sein,
wenn nicht Dr. Adolph S ch m i d l den
ihm zu Gebote stehenden Einfluß benutzt
und im Jahre i844 ein wissenschaftliches
Blau, das ocm 36 Millionen Seelen
zählenden Kaiserstaate fehlte, nämlich
die „Oesterreichischen Blatter für Lite-
ratur und Kunst", ins Leben gerufen
hätte. S c h m i d l ward mit rastloser
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stehlik-Stietka, Band 38
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stehlik-Stietka
- Band
- 38
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 398
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon