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Sttininger, Karl 100 Augustin
sten, welche ihm auch gewahrt wurde
Bei der Anfangs December !866 erfolg
ten Uebernahme in den Ruhestand
erhielt S t e i n i n g e r den Feldzeug
Meister - Charakter. starb aber schon
wenige Wochen darnach, 63 Jahre alt.
I n diese 45jahrige Dienstzeit fallen
manche bemerkenswerthe Momente. Als
im Jahre 1848 die Feld-Bataillone des
Oguliner Grenz'RegimentS nach Italien
beordert wurden, blieb Ste in inger
als Oberstlieutenant und Landes»Regi»
mentscommandant im Grenzlande zu»
rück und verstand eS, durch Eifer und
Energie Ruhe, Ordnung und Sicher»
heit ungestört zu erhalten; er orga«
nisirte später die 3. und 4. Bataillone
und das Aufgebot und eilte, zum Ober»
sten ernannt, zur Armee nach Italien,
um das Commando deS Feld'Regimmts
zu übernehmen. Neben diesem Com«
mando führte er das InterimS»Brigade«
Commando durch sechs Monate, wurde
mit seinen Truppen auf Vorposten an
der Schweizer, und piemontesischen
Grenze erfolgreich verwendet und dethä-
tigte sich bei den Expeditionen gegen
die Insurgenten, namentlich im Gefechte
bei Vercea und bei der Wiederbesetzung
von Chiavenna, so umstchtig, daß ihm
Feldmarschall Graf Rade tzky seine
Anerkennung aussprach. Im italienischen
Feldzug 1849 war er in der Division
Wohlgemuth eingetheilt. An der
Spitze seines Grenz »Regimentes nahm
er im dreimaligen Sturm die feindlichen
Stellungen bei San Siro und 3a Sfor>
cesca mit besonderer Tapferkeit, und
ward hiefür mit dem Militär-V^dienst-
kreuze und im October 1849 mit dem
Ritterkreuze des Leopold»Ordens aus»
gezeichnet. Spater wurde Stein inger
in verschiedenen Missionen und Anstel-
lungen verwendet; unter die ersteren zahlte jene, welcke er mit dem Feld»
zeugmeister Grafen Gyulay nach St.
Petersburg unternahm. Im Mai. 1836
wurde er zum Commandanten der Bun-
deSfestung Mainz ernannt und zu Neu»
jähr 1837 mit einer Deputation k. k.
Offmere an den Hof nach Berlin ent«
sendet. Wahrend seiner Anstellung als
Festunggcommandant zu Mainz fand
die bekannte Katastrophe der Pulver«
explofion statt, bei welcher Gelegenheit
Stein inger seine Anordnungen zur
thunlichsten Bewältigung der traurigen
Folgen dieses Ereignisses auf das um-
sichtigste traf. Im März 1838 wurde S.
Chef des Präsidialbureaus des bestan»
denen Armee»Obercommandos. Seine
erfolgreiche Thätigkeit in allen diesen
vorbenannten Dienstleistungen wurde
höchsten Ortes wiederholt anerkannt.
Im Juli 1839 erhielt S t e i n i n g e r
das Commandeurkreuz des Leopold»
ordens, welchem zufolge er noch im
nämlichen Jahre in den erblündischen
Freiherrenstand erhoben wurde, nach»
dem er bereits im Juni 1831 den Rit»
terstand erhalten hatte. Seit 29. Oc»
tober war Stein inger geheimer Rath
und seit Anfang des Jahres 1860 In-
Haber deS 68. Infanterie. Regiments,
heute Rodich. Auch der Kaiser von Ruß-
land, der Konig von Preußen und der
Großherzog von Hessen haben den Gene»
ral mit ihren Decorationen ausgezeichnet.
Der Kamerad (Wiener Soldatenblatt, gr.
4o.) 1867. Nr. 1«. - Hof f inger (Joseph
Ritter von). Oesterreichische Ehrenhalle. Se<
parat<Abdruck aus dem österreichischen Volks«
und WirthschaftS.Kalender für l869. (Wien
1869. Seide! und Sohn. gr. 8«.) Band V,
ls67. S. 48 snach diesem geboren im Jahre
5808). — Fremden«B latt. Von Gustav
Heine (Wien. 4".), 1866. Nr. 354.
Noch sind anzuführen: l. Augustin Stei»
ninger (geb. zu Mergenstein im Erzherzog»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stehlik-Stietka, Band 38
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stehlik-Stietka
- Band
- 38
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 398
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon