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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stehlik-Stietka, Band 38
Seite - 104 -
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Stemkeller, Peter Anton 404 Steinkeller) Rudolph bruar H799, gest. ebenda 11. Februar 1834). Sein Vater war Kaufmann und der Sohn widmete sich dem Geschäfte des Vaters. Als dieser im Jahre 1826 starb und S. nun das ganze Geschäft des Vaters übernahm. übersiedelte er alsbald von Krakau nach Warschau und wurde dort in daS Gremium der Kauf» leute aufgenommen. Scharfblickend und nachdem er sich mit den örtlichen Ver> hältniffen seiner neuen Heimat vertraut gemacht, auch bald erkannt hatte, woran es fehle, was vor Allem nöthig und wie eS zu beschaffen sei. entwickelte er als- bald eine energische Thätigkeit und wurde die Seele aller großen, die öffentliche Wohlfahrt und das Gedeihen der Groß- stadt fördernden Unternehmungen. Wir müssen eS uns leider versagen, in alle Einzelheiten der mitunter eben so groß. artigen als durch die Mühen und Hin» derniffe, von denen sie durchkreuzt wur« den, schwierigen Unternehmungen des Krakauer Bürgers S. einzugehen, und können unS überhaupt nur auf allge» meine Andeutungen einlassen, da sie ja eben keine Stadt des Kaiserstaates, son> dern eines fremden Staates betreffen. Sein Hauptaugenmerk richtete er vor Allem auf die Herabsetzung des Salz« Preises, dann auf die Gewinnung des Zinns und dessen Ausfuhr über die Grenze, auf die Herstellung von ArbeitS« Maschinen und auf eine Steigerung der Leistungsfähigkeit der WarfchauerDampf« wühle, auf Versuche mit der Holzpsta« sterung in den Warschauer Straßen, auf Einführung entsprechenderer Postwagen, in welcher Verbesserung sein Name heute noch — nachdem die Eisenbahnen die Poststraßen verdrängt — fortlebt, da die Seitenverbindungen im Innern des Landes noch immer mit nach seinen An» gaben gebauten Postwagen unterhalten werden. Sein Hauptproject aber bleibt denn doch der Entwurf, Bau und die Aus« führung der Eisenbahnlinie Warschau- Krakau.Wien. Außerdem verdankt War- schau viele andere seiner zweckmäßigsten Einrichtungen dem Impulse Steintet« le r's. so u. a. die Wasserversorgung der großen Stadt durch eine Wasserleitung und die Befahrung der Weichsel mit dem ersten Dampfschiffe. Seine Thätigkeit nach den verschiedensten Richtungen blieb auch nicht ohne gewimireicde Erfolge für ihn, der bald nicht blos ein wohl« habender, sondern sehr reicher Mann wurde. Bedeutende, durch die Zeitver» hältniffe herbeigeführte Verluste, insbe- sondere aber das völlige Scheitern eines mit großem Kostenaufwands verbun» denen Unternehmens, verschlangen jedoch wieder das nach Millionen zahlende Vermögen deS rastlosen Unternehmers. S., durch dieses Mißgeschick in seinem ganzen Wesen gebrochen, und nicht mehr geist« und thatkräftig genug, um sick wieder aufzurichten, kehrte in seine Vaterstadt Krakau zurück, wo er die letzten Jahre verlebte und daselbst auch, erst 33 Jahre alt, mittellos, ja ver« armt, aber von dem Andenken begleitet starb, Nützliches nach den verschieden- sten Richtungen geschaffen und sei» nem Vaterlande mit dem ganzen Auf- gebote seines praktischen Geistes gedient zu hoben. ^ F a ä u i k i l lu5troxvan>', d. i. Illu» strirtes Wochenblatt (Warschau) I. Jahrg. (1859): „Steinkeller's ausführliche Biogra» phie von Ludwig Ienike". Ein Rudolph St ein kell er behauptet seine Stelle in der Theatergeschichte Wiens. Woher er kam, wohin er später ging, ist nicht be» tannt. Nachdem das Theater in der Leopold» stadt WienS von <804—I8l4 Hensler. von !8l4 bis Mai l82l Leopold Hub er dirigirt. nach dessen Concurs Johann Sar to r i unter
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Stehlik-Stietka, Band 38
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Stehlik-Stietka
Band
38
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1879
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
398
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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