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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stehlik-Stietka, Band 38
Seite - 263 -
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Seite - 263 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stehlik-Stietka, Band 38

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Sternberg) Caspar Sternberg, Caspar tember füllten sich die bestellten Quar> tiere und Gasthöfe mit Naturforschern aus ganz Deutschland, die trotz der auf. getauchten falschen Nachricht vom AuS» bruche der Cholera in Prag sich nicht abhalten ließen, sich zahlreich bei der Versammlung zu betheiligen. Graf S. hielt trotz seines hohen Alters in klarer und ausdrucksvoller Sprache die Eröff» nungsrede, und am Tage des könig» licden Gastmahls auf dem Präger Schlöffe, trank er auf die Gesundheit des Kaisers in folgenden Worten: i,Der heutige Tag erweckt in unseren dank» baren Gemüthern die Erinnerung an den 23. September 1832. wo die Ge- fellschaft deutscher Naturforscher und Aerzte. aufAnordnung deS allgemein ver» ehrten unvergeßlichen Kaisers, F ra n z I. in Larenburg auf das gastfreundlichste aufgenommen und bewirthet wurde. Je» ner 23. September, an welchem mir die Ghre geworden war, dem Naturforscher auf dem Throne, unter dessen mildem Scepter die Völker ruhig unter ihrem Weinstock und ihrem Feigenbaum woh« nen. die Huldigung der Anwesenden auszusprechen. und der heutige, der uns in dieser Königsburg versammelt, find zwei wichtige Epochen in der Geschichte der deutschen Naturforscher und Aerzte. Kaiser Franz hat daS vereinende Band um Deutschlands Naturforscher in Wien geschlungen, Kaiser Ferdinand hat es in Prag fester geknüpft. Die kalte polarifche Theilung ist verschwunden, Nord und Süd, Ost und West sind in einander verschmolzen: eS gibt nur Ein Deutschland, wie nur Eme Naturfor» schung, wenngleich sie den ganzen Erd. ball umfängt. — und mir ist gegönnt noch vor meinem Ende die Erfüllung eines lang gehegten Wunsches zu schauen, und dem Sohne, der den Fußstapfen sei» nes Vaters folgend, das große Vereini» gungSwerk vollendet hat. im Namen der deul<schen Naturforscher und Aerzte. den tief gefühlten UN7 richtig erkannten Dank zu bringen. Kaiser Ferdinand I. von Oesterreich lebe hoch!" — Am 46. De- cember desselben Jahres reisle Stern« berg zum letzten Male nach RegenS» bürg und am St. Sylvesterabend schloß er seine biographischen Aufzeichnungen mit den Worten: „Das klimacteriscbe Jahr (77) ist geschlossen, das Ende mei« nes Altersjahres ist nahe. Vieles hat der Herr gegeben, Vieles hat er genommen : der Name deS Herrn sei gebenedeiet!" — Im December 1838 wurde Graf Caspar Sternberg bei einer Iaqd» gesellschaft von einem Schlaganfalle ge> troffen, der sich am Abende wiederholte und das in ihm noch schlummernde 3e> benslicht schließlich ganz verlöschte. Am 2l). Dec.mber uin 10 Uhr Abends katte sein großer Geist die sterbliche Hülle ver» lassen, und einer der edelsten. größten und bedeutendsten Manner, nickt nur seines engeren Vaterlandes Böhmen, son- dern Oesterreichs überhaupt, hatte seine Seele ausgehaucht. Wir schließen diese Skizze, die strenge seinen eigenen Auf' zeichnungen gefolgt lsi mit, einem Um- riß seiner äußeren Erscheinung und einer Uebersicht seiner wissenschaftlichen Arbei- ten. Graf Caspar S ternberg war von hoher, kraftiger, imposanter Ge< stalt, dabei von edler Haltung, und noch im hohen Alter immer gerade und fest auftretend. Seine ganze Persönlich» keit offenbarte sich nicht minder edel als die des Grasen Franz S t e r n berg. doch unterschied sie sich durch vorHerr« jchenden Ernst, durck Kraft und Würde, welche sein ganzes Wesen beherrschen. Sein kahler Kopf mit den stark auS< gesprochenen und doch regelmäßigen Zu«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Stehlik-Stietka, Band 38
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Stehlik-Stietka
Band
38
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1879
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
398
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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