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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stehlik-Stietka, Band 38
Seite - 268 -
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Seite - 268 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stehlik-Stietka, Band 38

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Sternberg (Genealogie) 268 Sternberg (Genealogie) Männern der Kirche, von denen nach dem Leitmeritzer Bischo-e Iaroslaw l^S. 276. Nr, ls j , von dem es jeooch nur wenig zu berichten gibt, zwei Alb rechte besonders denkwürdig erscheinen, der Eine s2eite 27 t Nr. 4) als Urheber der Stiftung des Kreuz« herrenorderis mit dem rothen Stern. de, zweite l^S. 27!. Nr. 5), als Primas des deutschen Reiches, jedoch als solcher weni. ger glücklich. wie als Vertrauter Rath Karls IV. und seines Sohnes Wenzel Ueberhaupt finden wir die Sternberg in Sachen der Kirche meist auf der Seite des Fortschritts. Smil (2. 23l. Nr. 3?1 und Stepban Georg lS. 282. Nr. 29) stehen entschieden auf Seite der Protestanten, und Gattin und Kinder des letzteren zogen es vor, ihres Glaubens wegen, die heimatliche Scholle zu verlassen und das Brod selbst« gewählter Verbannung zu essen, als daheim im Glauben bedrückt und dafür, daß sie Gott in ihrer Weife anbeteten, verfolgt zu werden. Ader auch die katholische Kirche weist unter den Sternberg mächtige Par teigänger auf. so war Idenök l^Seite 283, Nr. 44j lange ein Freund des utraquisti schen Georg von Podiebrad. religionS halber, sein erbitterter Segner geworden, was ihm die Taboriten und ihre Anhänge noch heut zum Vorwurfe machen; Adam lSeite 27U. Nr. 2). ein eifriger Katholik, wenngleich wie ein weiser Staatsmann soll gemäßigt gegen die Utraquisten. und Alös l^S. 272, Nr. 7). wie Peter ^Seite 260, Nr. 34^ gehörten zu den entschiedenen Wider» sachern der Taboriten, deren Raubzügen sie sich siegreich entgegenstellten. Eines aber ist besonders hervorzuheben. in den Glaubens- wwen, welche Böhmen zu Anbeginn des t7. Jahrhunderts so arg zerwüblien, und die bald in politische Greuel der schlimmsten Art — man denke nur an den berüchtigten Fenstersturz vom 23. Mai i618 — umschlu» gen, immer bewahrten die S t e r n b e r g strenge Mäßigung und unter den zahlreichen Aufständischen, welche sich aus den ge» sammten damaligen Adeligen Böhmens relrutirten. suchen wir vergebens einen — Sternb erg. Wir sehen keine Ketzerrichter, keine Vermögens «Consiscatoren, keine Käu« fer der den Verfolgten entrissenen Güter, aber auch teinc aginrenden Volköwühler. keine Malcontenten, keine heimlichen Ver» schwörer unter den Sternberg — sie wa« ren nnd blieben immer die edlen hochherzi. gen Vertreter des noolssso odli^s. Wenn wir aber erst die Gebiete der Kunst und Wissenschaften überblicken. mit welchem Stolze nennen wir die Namen Ladislaus (S. 278. Nr. 27) und Wenzel Ndaibert lS. 282, Nr. 42), welche beide die Kunst mit erheblichen Mitteln förderten und Künst- ler in ihrem Solde hielten, den Mitbe. gründer der «Privatgesellschaft patriotischer Kunstfreunde", den Grafen Franz Joseph ls. d. S. 286) diesen sorgfältigen Kunstfor» scher und Sammler, und auf dem Felde der Wissenschaft das gelehrte Brüder»Triumvirat Johann Nepomuk ^Seite 278. Nr. 25), Joachim lsiehe die S. 289) «nd Caspar ls. d. S. 232). ein Kleeblatt im Garten der Wissenschaft, wie es kein zweites Adels» geschlecht Oesterreichs aufzuweisen hat, und Letzterer noch als Freund G o e t h e's ins» besondere hervorzuheben. — Aber auch tra» gische Geschicke fehlen nicht in dem alten Hause; so findet Johann Joseph l^S. 277, Nr. 23) als er selbst schon gerettet, sein Weib in den Fluthen versinken sieht, in den» selben den Tod. da er sich, obwohl unkundig des Schwimmens, in die Wellen gestürzt, um seinem mit dem Tode ringenden Weibe zu Hilfe zu kommen. Gatte. Gattin, ein zu hoffendes Kind, Gefolge nebst dem Fähr- mann, alle fanden auf oer Heimreise den Tod in den Wellen. — Wahrhaft tragisch aber endet Katharina von Loks an l^S. 278, Nr. 26) die Gattin Ladislaus von Sternberg !.S- 279, Nr. 23). die, in der Absicht ihrem sinnocrwirrten Sohne Ferdi- nand lS. 270. Nr. 9) die Waffe zu ent» reißen, mit welcher er sich in einem heftigen Anfalle des Wahnsinns vor den Augen der Mutter das Leben nehmen will, von dem» selben selbst zu Tode getroffen wild und von Sohnes Hand stirbt. — Was endlich die Frauen des Hauses Stern berg be< trifft, ebenso die Töchter des Hauses, wie . auch jene, die in dasselbe geheiratet, so gehören sie den höchsten Adelsgeschlechtern des Reiches an, ihre Töchter wurden von den Söhnen der edelsten Familien der Hei» mat und der Fremde gewählt. Kunigunde, Smi l s ^S. 28t, Nr. 37) Tochter, war die erste Gemalin Georgs von Podiebrad. ihm 1441 vermalt und so die Mutter Vic« tor ins und Heinrichs, der nachmaligen Herzoge von Münsterberg und Grafen von Glatz. und der Zwillingsschwestern Kun i . gunde und S idon ia . diese die Ahnfrau
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Stehlik-Stietka, Band 38
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Stehlik-Stietka
Band
38
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1879
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
398
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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