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Sternberg) Iaroslatv 276 Iaroslaw
Herzogshut zu tragen. Iaros law soll im
Jahre 127? in Prag gestorben sein und
wurde daselbst in der Klosterkirche der, Cla
risftnen zu St, Agnes begraben. Bei der
Aufbebung des Klosters unter Kaiser I o>
seph I I . fungirte ein Nachkomme Iaros.
la ws. ein Graf Stern berg, als Auf»
hevungs Comunssär. Die gräfliche Familie
von S t ein berg gelangte später in den
Vesih dieses denkwürdigen Grabsteines und
lith ihn auf ihre Familienberrschaft Zasmuk
überführen und dort in der Kirche aufstellen.
Der Grabstein zeigt den berühmten Mongo»
lenbesieger in leichter altböhmischer Rüstung
mit dem Herzogs» (Markgrafen«) Hute auf
dem Haupte, mit beiden Händen ein niii
dem Wavpensterne bezeichnetes Schild hal»
tend. Von diesem historisch'dentwürdigen
Grabdenkmal soll auch eine — jetzt sehr
irttene — Abbildung vorhanden sein, welche
nach einer Zeichnung Karl S t r e t a's
ver Prager Kupferstecher Daniel Wulsin
tWusyn) gestochen hat. Iaros law von
Stern berg soll auch nach seiner Erhe«
düng zum Landeshauptmann Mährens das
bisherige Wappen der Ste inberg, einen
rothen, sechseckigen Stern im blauen Felde,
verändert und einen goldenen achteckigen
Stern im blauen Felde angenomm«'« baden.
sCornova (Ignaz). Iaroslaw von Stern»
brig, der Lieger der Tataren (Prag !8l3,
so.). — Eckardt (Friedrich von). Leben des
Iaroslaw von Sternberg nnd des Zoenko
von Sternberg (Prag <?««. 8°). — Schiff,
n er (Joseph). Gallerie der interessantesten und
merkwürdigsten Personen Böhmens u. s. w
(Prag l8tt2. Ioh. Buchler, s".) Bo. I I .
S. 159-188. — I l lustr i r te Chronik
von Böhmen. Em geschichtliches National'
werk u. s. w. (Prag 1854. I . Vetcerl.
ar. 80.) Bd. I I , S. 369 u. f.: ^Iaroslaw
von Sternberg der Mongolenbesieger".^ —
<7. Iaroslaw (gest. im Jahre 1492), vom
Aste Sternderg'Konopist. Ist ein Sohn
Zocnek 3 sS. 283, Nr. 4^ aus dessen
erster Ehe mir Agnes von Ianooic. Ja«
roslaw war Landeshauptmann der Lausitz
und Vogt der SecdSstädie. 1467—t47l; >mt
seinem Bruder Zdes law, mit dem er in
öffentlichen Angelegenheiten immer vereint
vorging, stand er bei dem Herrenbunde für
den Gegenkönia. Mathias. Nachdem zwi«
schen dem Könige Wladib law und M a»
thias der Friedensschluß zu Stande gekom»
men, huldigte Ia ros law zugleich mit sei. nem Bruder Z d e s l a w auf dem Prager
Landtage zu WenzeSIai <479, dem Könige
Wladis law mit noch anderen Herren und
Rittern, worauf beide die schon iblem Vater
Zdenek eingezogenen Güter wieder zurück«
erhielten. Von nun ad erscheint Iaros«
law unter den Häuptern der katholischen
Partei in Böhmen. Nachdem er 1480 den
Besitz feiner Herrschaft Konopist wieder an«
getreten, war eire seiner eisten Vornahmen,
daß er den utraquistischen Pfarrer aus Be«
neZow entfernte. Ia roe law lebte auf sei«
ner Besitzung zu Gründerg und Zvirow. Er
war mit Elisabeth von Gerou (Reuß'Gera)
vermalt, welcke ihm sechs Söhne gebar, von
denen Albrecht und Johann den Stamm
fortpflanzten. Albrechts Nachkommenschaft
erlosch in seinen Kindern; jene Johanns
blüht zur Stunde fort ^vergleiche beide
Stammtafeln). — <8. Iaroslaw (geb.
<643. gest. zu Leitmeritz <2. Avrll 1709).
vom Aste Sternberg<Holic. Ein Sohn
Wenzel Georgs, ersten Grafen der Linie
Sternberg »Holicty und der Ursu la
Polyrena Grafin Mart in ic. Iaroe-
law betrat die aeistliche Laufbahn, wurde
Domherr von Passau und i6?5. erst 32 I .
alt, bereits Bischof von Leitmerih, welche
Kirchenwürde er durch 34 Jahre bekleidete.
— l9. Iaroslaw (geb. l2. Februar tl>09,
gest. auf Zchloß Zasmuk im Kaurzimer
Kreise Böhmens, l8. Juli l8?4). von der
Leopoldini schen Hauptlmie. Ein Sohn
des Grafen Leopold aus dessen Ehe mit
Karol ine Gräfin Wal segg; älterer Bru«
der des Grafen Zoenko. jetzigen Chefs der
böhmischen (Leopoldin ischen) Linie,
und vor ihm Chef derselben. Drr Graf Ja»
roslaw hatte in der kaiserlichen Armee ge»
dient und war aus dt-rselden als k. k, Ma«
jor getreten. Seit dem Jahre 1«6l war der
Graf mit geringer Untelble^un^ Mltglird
des böhmischen Landtages, in welchem er
zur verfassungstreuen Partei gehörte. Am
18. April 186l wuroe rr als erblicher Reichs-
ralh in das Herrenhaus des österreichischen
Reichsrathes berufen. Seit 28. April !825
war der Graf mit Eleonora Gräsin Crczu
(geb. l6. Mai l8N, gest. 2tt. December
1863) vermält, auS welcher Ehe nur eine
Töchter Rosa Karo l ina, vermalte Kar l
Fürst Hohenlohe. Bartenstein stammt.
lHahn (Sigmund). Reichsraths-Almanach
für die Session ltj?3/?4 (Wien !874. Ros»
ner. 8",). S. 93. — S ch r a m M'Macdo.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stehlik-Stietka, Band 38
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stehlik-Stietka
- Band
- 38
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 398
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon