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Sternberg) Ludmilla Benigna 279 Sternberg^ Maria Leopoldine
Handschriften mit Malereien aus Stern»
berg's Bibliothek aus den Jahren <499
und t300 befitzt die kaiserliche Amdraser
Sammlung, aus dem Jahre 1316 die Präger
öffentliche Bibliothek, aus dem Jahre 1303
die gräflich Waldstein'sche Bibliothek zu
Dur u. A. Ladis law war seit 23 Sep.
tember 1520 mit Anna vonAeuhaus vermalt,
sollte aber nicht lange feines »helicken Glü
sich freuen, denn schon im November des
folgenden Jahres wurde er ein Opfer der
Pest. welche damals in Böhmen wüthete,
:>nc> hatte keine Erben Hinteilassen. —
28. Sadislaus (gest. 7. Juli 1365). vom
Aste Sternberg. Konopi st. Ein Sohn
Adams ^2. 269, Nr. ^ und Vlargare.
tbens Malowec von Pacow. Ladis»
law war Kammerer und vertrauter Rath
des Erzheizo^s Ferdinand, Grafen von
Tirol unc» der Voilanoe. d.-.maliaen Statl«
dalterS von Böhmen (13i7—l3l»2). Im
Jahre 1358 vertrat Ladis law Pathenstelle
bei der Taufe des dem Erzherzoge au5 dessen
heimlicher Ehe mit Phil ipp!»,« Welser
auf dem Loksan'schen Schlosse Brzeznic
geborenen Lohnes Andreas von Oester-
reich, nachmaligen Cardinals und Gouver»
neurS der Niederlande. Ladis law war
seit 1339 mü Aaiharina toköan, einer Tante
der schönen Philippine Welser, vermalt.
Als ihm später, I3t>0. der Erzherzog die In<
badung der königlichen Burg Pürglih ver«
schaffte, wohin die Gemalin Ph i l i pp ine
des Erzherzogs übersiedelte, wurde er 1560
wieder Tcmfvatde Kar le Mc>lk>,raftn von
Burgau, welchen Titel die Söhne Ferdi»
nands aus seiner Ede mit Vdilippine
Welser führten, uno 12«2 der in zarter
Jugend verstorbenen Zwillinge Mar ia und
Phi l i vp . Seine Gattin Katya rin a gebar
ihm fünf Söhne und ei"e Tochter. Der
älteste. Albrecht. Pathe des Erzherzogs
Ferdinand, starb nocb vor dem Vater.
Von den übrigen pflanzte nur der durch seinen
im Anfalle deö Irrsinns verübten Mutter«
mord in traurigem Andenken stehende Fer»
din and sS. 273. Nr. 9) diesen Zweig fort,
der schon mit dessen Tochter Eva abstarb.
— 29. Leopold, siehe den besonoen'N Artikel
Seite 29l. — 30. Ludmilla Venigna (>;est.
1672), eine geborene Vawlin von /ijsan und
Gemalin des Franz Math ias Kar l von
Sternd erg sS. 273. Nr. l2^. Nachdem sie
ihren Gatten, den eine Schwedenkugel bei
der Besetzung der Präger KlVinseite durch die Feinde hingestreckt, frühzeitig verloren hatte,
leitete sie die Erziehung ihrer unmündigen
Kinder, Die Geschichte schildert diese Dame
als eine merkwürdige Frau ihrer Zeit, als
eine eifrige Freundin der Wissenschaften, welche
mit mehreren Gelehrten ihrer Zeit im brief«
licken Verkehre stand, und sie an Reinheit
und Cleganz ihres lateinischen Styls meist
übertraf. Ein besonderes Verdienst um ihr
engeres Vaterland Böhmen erwarb sie sich
aber dadurch, daß sie bei der böhmischen
Bruderschaft unserer lieben Frauen am Neu«
städtec I suiten'Collegium ein ansehnliches
Capital hinterlegte und mit demselben der
damals ganz gesunkenen öechischen National»
Literatur aufzuhelfen sich bemühte..Aus dieser
Stiftung entstand die nachmals in der böhmi-
schen Ziterärgeschichte vielgenannte Si. Wen»
zels-Heredität. — 31. Mar ia Leopoldine
(geb. 1l. December l73:'>* gest 5. April
l80U), Sie ist eine Tochter de3 Grafen
Franz Ph i l i pp Bternberg aus dessen
Ehe mit Mar ia Leopoldine Gräfin
S i arhem b erg. Mar ia Leopoldine
rermälte sich am 6. Juli l750 dem Fürsten
Franz Joseph üiechlenfteln, der sie i78l nach
3ijähriger Ehe als Witwe zurückließ. Die
Fürüin Mar ia Leopoldine zählte zu
jenem auserlesenen Damenkreise der höchsten
Wiener Aristokratie, in welchem der Kaiser
Joseph I I . so gerne seine Abende zuzu»
bringen pflegte. Diese Damen waren neben
der Fürstin Mar ia Ieopold ine noch die
Fürstin Karl Li echten itein deren Schwester
Ernst Kaunih . beide geborene Pnnzesswen
Qet t i ngen . S p i e l b e r a, dir Fürstin
Kinsky und die Fürstin Clary. Diese
Gesellschaft versammelte sich abwechselnd in
einem Hause der g nannten fünf Damen, am
öftesten aber bei der Fürstin Mar ia Leo.
poldine. Von Männern k?men dazu Ernst
Graf Kau niß, Fürst Rosen berg und Fe!d>
marschall Lacy Diele Gesellschaften dauerten
gewöhnlich bis nach <l) Uhr, an Sonntage»
bis l2 Uhr. Joseph I I . erschien hier niä,t
als Monarch, sondern als einfacher Edelmann
und angenehmer Gesellichafter. Durch eine
Reihe von Iahien beschütz d<r Kaiser die
Abende seines tdatenreichen Lebens im genann» -
tcn Kre se. Aln Tage vor seinem Adl^d<n,
cim t9. Februar (am 20. Februar 4 Minu»
ien nach 3 Uhr Morgens, hatte der unvec»
geßliche Fürst seine Seele ausgehaucht) schrieb
er seinen letzten Brief »> .^ux <.jng Dlcyies
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stehlik-Stietka, Band 38
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stehlik-Stietka
- Band
- 38
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 398
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon