Seite - 280 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stehlik-Stietka, Band 38
Bild der Seite - 280 -
Text der Seite - 280 -
Sternberg, Peter 280 Sternderg) Peter
Die Fürstin Mar i a Leopold ine. an
welche die Adschiedszeilen des sterbenden
Cäsar zunächst gerichtet waren, schrieb dann
auch jene „Kspou»« «m killst cl'aäisu cis
noti-o otisi- Nmpsrsur« (ääo. l9. Februar
^730), in welchem sie ihirn Gefühlen über
diesen Abschied Ausdruck gibt. Fürstin Mar ia
Ieopoldine überlebte noch den Kaiser
um ein Jahrzehnt, selbst überlebt von ihren
beiden Söhnen Alois uno Johann Fürst
Liechtenstein (Bd. ^V, S. l39 und
t48), diesen Edelsteinen in der Krone deS
österreichischen höchsten Adels. — 32. Mat -
thäus lebte in der Mitte de6 l3. Iahrbun.
derts; nacb Pala ck^ ist er der Sohn eines
Georg Sternber^ mit Agnes, eine»'
geboienen Herzogin von Troo^au; nacb
Andeien h'eße sein Vater Peter und seine
Mutter Anna Herzogin oon Troppau
Doch gegen diese letzte Annahlne streitet der
Umstand, daß Peter, der mit Anna von
Troppau vermalt war. ohne Erben gestor«
den sein soll. Nacb den» h utigen Stande
der Forschung ist oicser Zwiespalt nrcht auf»
zuHellen. Matthäus spielt eine wichtige
Rolle in den Zerwürfnissen, welche i466
zwischen Georg von Böhmen und Math ias
von Ungarn Statt hatten. MatlhäusStern«
berg hatte mit seinen Mannen dem Könige
Mathias von Ungarn in jenen unruhigen
Zeiten Tieni'te gcleistet. Nun warrn ih»n von
dem Könige l'ei.ie Ansprüche auf Entschädigung
nicht nur nichc beirilligt, sonoern noch überdies
einer seiner Edelleute gewaltsam gefangen ge»
nominen worden; durch diese Umstände gereizt,
lündigie er mit seinen Freunden der Krone
Ungarn eigenmächtige Fehoe an. Zunächst er»
baute er auf feindlichem Gebiete zwei feite
Schlaffer, von denen aus er das umliegende
Land beutuuhigte. König MatbiaS oer»
langte nun von seinem ehemaligen Schwirger»
vaterGeorg Podiebrad schleunige Züch.
ti>,ung für diesen Frevel. Georg oogeaen
bestand darauf, daß man Matthäus zuerst
mit seinen Klagen und Ansplüchen «elichtlich
anhören und dann Recht sprechen wolle. Der
Streit über diese Angelegenheit wurde immer
deftiger und eigentlich nie ganz beigelegt, da
tald darauf zwischen beiden Könlgen der
Krieg ausbrach. — 33. Peter (g«st. 3. Fe<
bruar l397), ein Sohn ZdenetS von
Sternberg. Neffe des Magdeburger Elz».
später Ltirornischler Bischofs A lb rech t
!.S. 2?l. Nr. 6^ U! d nach Einigen Vater
des vorgenannten M a t t h ä u s . P e t e r zählte zu den mächtigsten Baronen Böhmens
seine Gemalin Anna Fürstin von Troppau und
Aaliöor war eine Schwester der beiden Mark»
graftn von Mähren. Iobst und Prokop,
und eine Nichte Kar ls IV.; so ward denn
duich enge verwandtschaftliche Bande das
Geschlecht der Stern berge mit dem böh<
misch > luremburgischen Kaisergeschlechte ver-
knüpft. Peter erdielt am «. Jänner 1382
von König Wenzel IV. die Gestattung,
seine böhmischen Güter an wen immer, die
Geistlichkeit ausgenommen, zu veräußern. —
34. Peter (gefallen in der Schlacht unter dem
Wylebrao am <. November 1420), oom Aste
Sternberg - Konop ist. Peter ist nach
Einigen ein Sohn Albrechts von Stern»
berg (gest. <4«0), nach Anderen ein Sohn
Zoenekö (gest. um 1394). Er war ein stand»
hafter Anbänger und Vertheidiger der alten
Kirche, begleitete den Leitomischler Bischof
Johann, einen der Ankläger des Johannes
Huß. im Jahre 14l4 zum Concil nach
Konstanz und war im Jahre 14l3 dem zu
Böomisch'Broo zur Aufrechthaltung der katho«
lischen Religion errichteten Hrrrrnbunde bei«
getreten. Nach dem Ausbruche der Husfiten«
kriege war es Peter, dessen Energie den
sich überall zusammenrottenden Pusstten Wider«
stand bot uno das Ansehen des vom Lande
felnen Königs aufrecht hielt; Peter war es,
der dann im Jahre l i !9 den nach Prag
ziehenden Hussitenhaufen daS erste blutige
Treffen am rechten Ufer der Moldau ob der
Luilüc lieferte. Am 30. September g. I .
ernannte ihn Kaiser S igmund zum kaiser»
lichen Heerführer in Böumen. und nun
eroberte er l320 die von den Husfiten besetzte
Stadt Pilsen, kämpfte gegen Zizka auf
deff^n Zuge nach Tabor bei Sudomer und
auf dessen Zuge nach Prag bei Poiic an der
Sazawa: siel aber in der unglücklichen
Schlacht unter dem Wysehrad nm t. No<
vember <42o. Peter war zweimal verhei-
ratet: der Name der ersten Frau ist nicht
bekannt; die zweite Frau war fierchta von
Arawar. Aus beiden Ehen waren Kinder
da, jedoch nur Zdenek, der Sohn erster
Ehe pflanzte den Staüim fort. — 33. Peter
(gest. im Jahre l434). vom Aste Stern-
derg'Hol ic Cin Sahn des A ls s Stern»
berg<H olicky. Am 2H. September l438
l'eferte Peter den Meißner« eine unglück.
licke Schlacht unweit Vilin. t448 hatte er
den Cardinal Car javal bei Brneschau ein<
geholt und ihm die Compartaten abgenom.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stehlik-Stietka, Band 38
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stehlik-Stietka
- Band
- 38
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 398
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon