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Sterneck (Genealogie) 297 Sterneck (Genealogie)
sephmismus aus der Schule inS prak»,
tische Leben hinüber genommen hatten,
aber von dem langsam, jedoch sicher wir-
kellden Drucke deS raffinirten Polizei,
staates, der fich namentlich nach der durch
die Wehen der Befreiungskriege eingetre«
tenen Erschöpfung der Völker entwickelt
hatte, niedergehalten wurden. Nur er»
leuchtete Männer seiner Art, welche sich
in allen Kronländern der Monarchie
zerstreut fanden — wir nennen nur die
Namen Sckmidburg. S t a d i o n ,
W i c k e n b u r g — konnten den ge«
bildeten Standen den immer empfind»
licher werdenden Druck der Vormärz«
lieben Regierungsmaschine einigermaßen
erträglich machen und dieselben mit der
Hoffnung auf den baldigen Anbruch
einer besseren menschenwürdigeren Zeit
sicb vertrösten lassen.
Oesterreichische, Nat ional » Encvklo»
pädie oon Grä ffer und Czitann (Wien
1837. 8«.) Bd. V, S. 173.
Porträt. P r i n z ho fer lith. 1842. Gedruckt
bei Lton in Klagenfurt (ßol ).
Zur Genealogie der Freiherren Sterneck-Dau-
bledskl) zu Ehrenstein. Die Stern eck<
(Daub lebSty) zu Ebrenstein find ein
altadeliges böhmisctieS Geschlecht, das fich
noch im vorigen Jahrhunderte bald Dau«
blebskl) bald Daudlebsky schrieb und
noch gegenwärtig sich vorherrschend des öechi-
scken Prädicateü statt des deutschen Namens
bedient. Der Umstand, daß in den Staats«
und Militäl-'SchematiSmen die Sprossen die»
ses Geschlechtes bald unter Stern eck
(Sternega). bald unter Daudlebsty
aufgeführt erscheinen, ist nichts weniger als
geeignet, sich in den genealogischen Labyrin»
then diesel Familie zurecht zu finden, und die
in der Anlage befindliche Stammtafel kann
wohl für die Nichtigkeit der Angaben bürgen,
aber den Vorwuif drr Lückenhaftigkeit nicht
uon sich weisen, der freilich nicht den Autor
derselben ttifft, da alle seine Versuche, nach
dieser Richtung Licht zu erhalten, erfolglos
blieben. Urkundlich erscheint dieses Geschlecht
bereits im Jahre l553 ; Ba lb in nennt einen Träger dieses Namens pei-illUZtriä kynhg
und in Rosen borg's Chronik kommt der»
selbe mehrfach genannt vor. Caspar Dau<
blebsty (oder Daudlebsky). Bürger«
Meister von Buoweis, erhielt mit dem Prä«
dicate „von Stern eck" mit Diplom ääo.
Wien 1. Juli 1620 den Reichsadel. Seit
Jahrhunderten hatte die Familie idren ade«
ligen Grundbesitz in der Nähe von BudweiS
in Böhmen und gehörte zu demselben außer
Daubleby — wovon der Name — auch
Stroman, Straßkowitz und Sterneck. Dau-
bleby ist daS heutige Trindles bei Budweis
und Sterneck findet sich schon in einer Privi.
legiumsurkunde für die Stadt Hof vom
Jahre l4il) genannt, wird aber in einer
späteren Urkunde des Herzogs von Münster<
berg vom Jahre 4577 als schon zerstörte
Ortschaft erwähnt. Mit obengenanntem CaS.
parDaub lebsky beginnt die ununter«
brochene Stammfolge der heutigen Freiherren
von Ster neck. Auf ibn folgten in gerader
Linie David D au b l'e d s lD. — Johann
Georg I.,'.— Johann GeM.rg I I . uno
Cyercse ron- Auch,- -^ Iaco.b Igna^ Do-
lninik .ünt! Elifabeiy- ron 'Vm«grnt, deren
Sodn I«i<?ob Ignaz Eusebius bv Slamm«
oatir oer heutigen freiherrlichen'Lrttien s^tehe
die Stammtafel) geworden ist. , «Nachdem,
wie ^chon oben demeikr worden, Caspar
mit Diplom 6äo>. Wien'"l. Juli «620 für
sich und' seine 3sach?onulien d/n Reichsadel
et langt hatt«-^ erhiekr Z/o bann Georg I I .
von Kaiser Kar l V l . mit Diplolu 6,äo.
Wien 9. April 1735 eine Wappenverbesserung
und die nuch in das Wappen aufgenommene
goldene Gnaoenkette. Seinem Enkel Jacob
Ignaz Eusebius. k. k. Guberntalcath
und Kammer «Prokurator in Mähren sgeb.
l8. Juli l748. gest. 3. Mai i826). wurde
von Kaiser Joseph I I . mit Diplom ääo.
Wien-22. Mai l786 die österreichische Rit.
ter würde und im Reichs-Vicariate des
Kurfürsten Kar l Theodor von Bayern
mit Diplom äclo. 7. Juli i?92 der Reichs,
freiherren stand mit dem Prädicare „von
E hr cnst ei n" verlieben. Nachdem er noch
das Olmüßer Lehens.mt Augez'o in Mähren
erworben hatte, erlangte er oas Inrolat von
Böhmen. Mähren und Schlesien, und von
Kaiser Franz I. mit Diplom äclo. Wien
7. December <80? die österreichische
Freiherrenwürde. Seinem Sohne I o<
sepb, dem innerösterreickischen 3lppeUations<
Präsidenten, wurde donn im Jahre 1822 die
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stehlik-Stietka, Band 38
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stehlik-Stietka
- Band
- 38
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 398
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon