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Sternegg) Friedrich 303 Sternegg) Maria Ernestine
llußer den Sterneck (Daublebsty) zu
Ehrenstein gibt es aber noch andere Fami«
lien dieses Namens, welche
sich
jedoch sämmtlich
mit gg: Stern egg schreiben, wobei indeß
zu bemerken ist. daß auch die Sterneck
(Daublebsty) hie und da mit einem dop«
pelten gg geschrieben erscheinen. Von diesen
anderen gleichnamigen Familien sind zu erwäh«
nen: die Ritter I nama Stern egg ^s. d.
S. 304), die Freiherren Günther von
Stern egg, die Freiherren und Ritter K oß
von Kossen und Sternegg. Vor mir
liegt eine ganze Namenreibe von Stern»
egg, über deren Familie mir alle Daten
fehlen. Da dieselben sämmtlich Militärs
und Zöglinge der Wiener.Neustädter Militär.
Akademie sind und auch den Freiherrentitel
führen, so möchten dieselben wohl Ablömm»
linge des k. t. Oberstlieutenants Cajetan
von Stern egg sein, welcher im Jahre 1780
in den Freiherrenstand erhoben worden ist.
So war 1. Joseph Freiherr Sternegg
(geb. zu Prag 9. Mai i?43) zuletzt Ritt»
meister in einem t. t. Reiter'Regimente, in
welcher Charge er mit Charakter quittirte.
Dieser wurde im März 1790 in den Frei.
herrenstand erhoben, legte im Jahre 1806
den Militär. Charakter ab und starb am
19. Mai 1832 zu Raab. — 2. Ein Joseph
von Sternegg (geb. zu Wien 6. August
1776) wohnte als Lieutenant bei Kaiser^
Dragoner Nr. 1 mit seinem Regiment« am
29. October l?96 der Einnahme der feino«
lichen Verschanzungen von Mainz und am
3. September d. I . der Schlacht bei Würz.
bürg bei. — 3. Ein Friedrich Freiherr von
Stern egg (geb. 7. Juni 1804) wurde
1823 Fähnrich bri LusignawInfanterie Num»
mer l6, rückte stufenweise vor. wurde im
März 1849 Major bei Wimpffen<Infanterie
Nr. 13, trat am 30. August 1859 als Gene«
ral'Major in Penston und lebte noch im Jahre
1870 zu Gratz. Er hatte den Feldzug 1849
in Ungarn mitgemacht. — 4. Ein zweiter
Friedrich Freiherr von Stern egg (geb.
zu Vicenza 12. März 1837) war zuletzt
Hauptmann bei Erzherzog Karl Saluator»
Infanterie Nr. 77. machle den Felozug 1866
gegen die Preußen mit, wurde bei Staliz
am 28. Juni g. I . verwundet und gerieth
in Kriegsgefangenschaft. Aus derselben kehrte
er am 1. October 1866 zurück, starb aber
schon im folgenden Jahre am 19. August zu
Prag. — 5. Ein Wilhelm Freiherr von
Sternegg (geb. zu Vincenza 4. Mai 1838). allem Anscheine nach ein Bruder deS Vori»
gen. war zuletzt Oberlieutenant bei Grueber»
Infanterie Nr. 34. focht 1859 in Italien,
wurde bei Magenta verwundet und fand
den Heldentod auf dem Schlachtfelde bei
Solferino am 24. Mai <859. —6. Endlich ist
noch eine Dame. nämlich M « i a Grne-
stine von Stern egg. zu erwähnen, welche
sich im Jahre l740 in das Kloster der Clisa.
beihinerinen zu Wien zurückzog und daselbst
zwei Jahre in strenger Zurückgezogenheit
und blos ihren frommen Uebungen lebte,
Nach Verlauf dieser Zeit war sie entschlossen
den Schleier zu nehmen und am 27. De.
cember 1742 erhielt sie das OrdenSkleid. Vor
Adlegung der feierlichen Profeß übergab sie
ihr ganzes nicht unbedeutendes Vermögen
ihrem Oldenshause zum Geschenke, jedoch
unter der Bedingung, daß die zur Stiftung
eines Klosters der Elisabethinerinen erforder»
liche Summe ausgeschieden und ihr zur Ver.
fügung gestellt werden solle. So gesckah es
auch. Nun schwankte sie in der Wahl deS
Ortes. In einer der drei Städte Brunn,
Linz, Ofen sollte daS beabsichtigte Klo«
ster erstehen. Da schrieb sie die Namen oec
drei Städte auf drei Zettel und dreimal zog
sie den mit dem Namen Linz beschriebenen.
Nun wurden unter thätiger Mitwirkung ihres
Obeims. des k. k. Stabelmeisters Dan ie l
von Moser, die erforderlichen Schritte
eingeleitet, und schon im Jahre 1745 legte
der damalige oberösterrerchische LandeSbaupt-
mann Ferdinand Graf von Weihenwolf
auf Befehl Ihrer Majestäten Franz 1. und
Mar ia Theresia den Grundstein zu dem
neuen Klofterbau. Roch im nämlichen Jahre
(1743) kamen von Wien die ersten Kloster»
frauen, welche bis zur Vollendung des
Baurs in einem Privathause wohnten. Am
22. April 1749 erfolgte der feierliche Einzug
in das neuerbaute Ordenshaus. dessen Ein»
weihung der Abt von Kremsmünster Ale«
rand er I I I . F i r lmü l ln r r ^Bano IV)
S. 260) als Delegirter des Bischofs von
Passau vornahm. Eine zweite bedeutende
Stiftung einer anderen Dame, der Maria.
Anna von Baumbach, im Betrage von
100.00U ft., ermöglichte den Bau einer neuen
Kirche, zu welcher am 5. Juni 1764 »er
Grundstein gelegt wutde. Auch Maria
Anna r>on Baumbaäi trat ins Kloster.
^Svoboda (Johann). Die Zöglinge der Nie»
ner'Neustädter Militär« Akademie, uon der
Gründung des Institutes bis auf unsere
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stehlik-Stietka, Band 38
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stehlik-Stietka
- Band
- 38
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 398
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon