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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stehlik-Stietka, Band 38
Seite - 312 -
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Steymger, Ferdinand 312 Ferdinand dummung deS Vc>lkeS daS sicherste Zau- s PortrageS. Einen großen Schritt weiter bermittel aller Regierung erblickten, in ^ i>! der Reinigung des Augiasstalles von dieser Ansicht bestärkt, dadurch aber der , Vorurtheilen. Aberglauben und derglei- Unwille gegen den aufgeklärten Thea» tmer nur gesteigert. Sterz inger je« doch ließ auf dem betretenen Wege sich nicht irre machen. In seinem Bewußt« sein, der Wahrbeir die Ihre gegeben zu haben, verlor er nickt den Muth und ließ mm die Rede sogar drucken. Sie erschien unter dem Titel .Akademische Nebe nun dein Vürnrthrile der Wirkenden uni» thäti- gen Htierei« (München 4766, 4<>.) ge- druckt und fand in den .Göttinger ge« lehrten Anzeigen", in der ,Leipziger neuen Zeitung von gelehrten Sachen", in der „Allgemeinen teutschen Bibliothek" und in anderen periodischen Schriften die wohlwollendste Aufnahme. Im I.'chre 1768 übernahm S. wieder das Lehramt des geistlichen RechteS. Noch hatte sich die Aufregung m den bürgerlichen Ge» stllschaftskreisen nach der oben erwähnten Rede nichc ganz gelegt, als S. im Jahre t??3 wieder einen Vortlag in der Aka- demie hielt, welcher gleichfalls unter dem Titel , Akademische Nebe über den Gnwnrk «lln dlm Zustande der dalzerischen Rirche unier dem ersten christlichen München l773. ^ erzllg Ghradu I I . " im Druck erschien und wieder. dieseS Mal jedoch mehr in den nächst betheiligten Kreisen Auffehen erregte. Sterzinger entwarf in dieser cben Blendwerken deS menschlichen Gei- steS sollte S. schon im nächsten Jahre thun, als der bekannie Thaumaturg Johann Joseph G a ß n e r sBand IV, S. 99). dessen Ehrenrettung erst jüngst wieder der Pustetsche „Deutsche HauS» schätz in Wort und Bild" (1879) unter» nahm, seine Wundercuren begann und S te rz i nge r ' s mühevolle Errungen» sckaft der wenigstens theilweise besei« tigten Vorurteile mit einem Male über den Haufen geworfen zu werden, bedroht war. Gaßner begann alle vom Teufel Besessenen zu heilen, und nun tauchten an allen Ecken und Enden solche Be« ftffene auf und G aßner verrichtete seine Wunde'curen und gewann mit jedem Tage an Ansehen, aber zu seiner Ehre sei es gesagt, nickt an Geld, . denn er nahm keines für seine Curen. Hingegen da er alle Krankheiten dem Teufel zu. schrieb und sie nur im Namen Jesu zu heilen vorgab, so waren dem Wunder«, Aber» und Herenglauben, Thür und Rie« geöffnet. Dieser Spuk blieb von Sterzinger nicht unbeachtet. Die Wallfahrten, die zu dem Wunderthäter in ganzen Scdaaren stattfanden, mach. ten ihn nur noch aufmerksamer. Dazu kam noch. daß der damalige Bisckof von Rede ein Bild der neubekehrten Christen ^ Regensdurg auf Seite des Thaumawrgen in Bayern, von ihrem Hange, ihrer Vorliebe zu Träumereien, Zeichendeu- tungen. Beschwörungen und Teufeleien, und in so drastischer Weise, daß man nicht umhin kannte, diese Zustände mit ähnlichen noch damals im Lande beste- henden zu vergleichen und deS Redneig Absicht zu errathen. Es war. wie man sieht, nur eine Fortsetzung und Vervoll, standigung jenes oben erwähnten ersten stand und diesen in seinen besonderen Schutz nahm. Was man schrieb, wag man erzählte, genügte S t e r z i n g e r nicht, er wollte mit eigenen Augen schauen und sich dann sein Urtheil über die ganze Geschichte zureckt legen. So reiste er denn nach Ellwangen, wo eben damals G a ß n e r seinen Spuk trieb. Sterzinger fand den Betrug — den wissentlichen oder unwissentlichen mag
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Stehlik-Stietka, Band 38
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Stehlik-Stietka
Band
38
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1879
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
398
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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