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Stiaßny) Wilhelm 334 ) Wilhelm
baues. der Natur» und Landeskunde (Brunn,
Lud. M. Rohrer, 4°.) Jahrg. !866. S. 2l
Daselbst beißt er Mathias). — Ocstev
reichiscke Blätter für Literatur und
Kunst. Von Dr. Ad. Schmidt (Wien. 4°.)
Iabrg. l844. S. 62l. in r. Beda Dud ik's
Aufsatze: ..Kunstschätze aus dem Gebiete der
Malerei in Mäbren" Daselbst heißt er M at
Etiaßny, Wilhelm (Architekt, geb.
zu Preß bürg 13. October l842),
Sohn eines Wiener Bürgers und Kauf-
mannes. Er erhielt seine Erziehung an
der Wiener Volksschule im heiligen Kreu<
zerHofe, in die er als kaum sechsjähriges
Kind eintrat, sodann an der Unterreal-
sckule zu St. Anna und in der unter
der vortrefflichen Zeitung des Directors
Weiser stehenden Oberrealschule auf
der Landstraße. Eine sorgfältige bäus>
licbe Erziehung wurde ihm durch seine
Mutter (gest. 5866) und durch den beieits
verstorbenen ehemaligen Schiffsarzt Doo
tor Eduard S ch w a rz der Novara-Expe«
dition I M . XXXII, L. 286) ;u Theil.
Besonderen Werth legte Letzterer auf die
gründliche Erlernung fremder, namentlich
der romanischen Sprachen. 1837 trat
S. in das Wiener Polytechnikum, das
er 4861 mit Erfolg beendete. Hier machte
er sich durck seine Bestrebungen zur Her»
beiführung einer Reform der durchwegs
veralteten Lehrmethode bemerkbar und
überreichte 1839 im Vereine mit Colle»
gen eine Denkschrift dem Directorate, in
welcher die Nothwendigkeit einer gründ»
lichen Reform des Lehrwesens, ausführ-
licker Unterricht in den Hilfswiffenschaf.
ten der Technik, endlich die Einrichtung
von Epecialschulen (Facultäten) verlangt
wurde. 1861 trat S. in die Akademie
der bildenden Künste, woselbst er Säm-
ler der Professoren Van der N u l l
^Bd. XX, S. 422). von S i cca rds -
bürg ^Bd. XXXIV, S. 204). R ö s- ner M . XXVI^ S. 247) und des
Dombaumeisters Schmidt ^Bd. XXX,
S. 244. Nr. 37) wurde. Bald nach sei-
nem Eintritte gründete S. im Vereine
mit strebsamen Genossen. die „Wiener
Bauhütte", einen Verein von akademi»
schen Schülern, dem sich nachmals fast
sämmtliche Wiener Architekten anschlössen,
und der unter Anderen auch die Ver»
öffentlichung von strengwiffenschaftlichen
und künstlerischen Reiseaufnahmen her»
vorragender Baudenkmäler Oesterreichs
zum Zwecke hatte, und dessen Präsident
er eine Zeit lang war. Im Jahre 1862
erhielt S t i a ß n y einen akademischen
Preis und verließ 1866 die Kunstschule,
um seine Thätigkeit als selbständiger Ar»
chitekt zu beginnen. — Im Februar 1867
wurde S. von dem österr. Handelsmini«
sterium zur Theilnahme an den Arbeiten
der österr. Commission zur Weltausstel.
lung nach Paris entsendet und ward
daselbst später Beisitzer der internat. Jury
für Arbeiterwohnungen. Dieser Umstand,
sowie gründliche Studien über die bis
dahin vernackläßigte Wohnungsfrage,
denen St iaßny sich auf seinen Reisen
durch Frankreich, England, Belgien,
Deutschland und die Schweiz widmen
konnte. veranlaßten ihn. im Winter
1867/68 in einer Reihe von Vortragen
im niederösterreichischen Gewerbeverein
das groIe Publicum für die Wohnungs-
frage in Wien. mit besonderer Rücksicht
auf die Bedürfnisse der arbeitenden Clas«
sen zu interessiren. Auch strebte er eine
Reform des Wohnungssystems im All«
gemeinen an. indem er die Einrichtun»
gen des englischen und des belgischen
Familienhauses als mustergiltig hin»
stellte und an der Hand von statisli«
schen Daten den Einftuß des Woh«
nungssyftems auf Gesundheit. Sittlichkeit
und Sterblichkeit in großen Städten, in
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stehlik-Stietka, Band 38
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stehlik-Stietka
- Band
- 38
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 398
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon