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Silber, Karl 338 Stiber, Karl
verließ dieselbe t837 als Fähnrich bel < Roveredo einrückte. Am 18. Juni, wäh«
WellingtoN'Infanterie und war zuletzt, j rend des GefechreS bei Spiazzi auf dem
seit l850, Hauptmattn bei Airoldi«
Infanterie Nr. 23. als welcher er be-
reitS im Altec von 38 Jahren starb.
M r glauben nickt fehlzugehen, wenn wir Montebaldo, drang der Feind besonders
in die österreichische rechte Flanke, wo ein
Theil der zwölftenCompagniedes 39.In-
fanterie'Regimentes als TirailleurS, unter
in beiden die Sohne unseres MajorS persönlicher Leitung ihres HauvtmanneS
vermuthen, welche beide ihrem Vater , Karl St iber, hinter einer niederen
vorgestorben sind. ! Mauer postirt stand. Dieser., die Gefahr
2efterreichiiche M ilitär.Zeitung. Her, ^ f " seinen Rückzug erkennend, wollte die
ausgegeben von I . Hirtenfeld
gc. 4«) ls6tt. S. 366. — Oesterreichi
scher Mi l itäi-'Kal ender. Herausgegeben
von I Hirtenfeld (Wien, kl. 8°). Zwölf«
ter Jahrgang (l8ss<). S, l62. — Linz er
Zeitung llztw, Nr. l l7,
^Nekrolog". die Befehle, allein in diesem Augenblicke
erhielt er einen Schuß in den linken
Schenkel und siel zur Erde. Kaum be-
im Feuilleton- i merkten dies die nahen Feinde, so stürzten
sie mit dem Bajonnete auf diese Stelle.
Doch Feldwebel Aigner und mehrere
Stiber von Hornheiw, Karl (k. k. ! Tirailleurs vertheidigten tapfer ihren
Hüuvtmann, geb. zu St ry in Gali- > theueren Hauptrnann. Aigner befahl
zien am 6. August 1812, verwundet am
13. Juni 1848 im Gefechte bei Spiazzi
auf dem Montebaldo und im Spital er-
mordet). Allem Anscbeine nach ein Sohn
oder doch naher Verwandter des schon
erwähnten Oberstlieutenants Johann
Kar l St iber von Hornheim. Kam
im Jahre 1824, damals zwölf Jahre alt,
in die Wiener-Neustadter Militär» Aka-
demie, wurde am 7. October 1829 Fä
rich bei Baden-Infanterie Nr. 39, im
März 1831 Lieutenant, im Februar 1836
Oberlieutenant, am 16. Mai 1846 Capi-
tan und am i. Februar 1848 Haupt»
mann im Regimenle. Im Feldzuge 1848
commandiite Hauptmann St iber die
zwölfte Compagnie. Am 25. April unter«
nahm er mit seiner Compagnie von Rove-
redo cws einen Streifzug in die Pal
Ärsa und traf eine stunde hinter Piano,
in der Schlucht der Val di Pcigioni. die
Italiener, die er sogleich mit Ungestüm
angriff, aus den Verschärfungen auf
ihre Reserve warf und zuletzt gänzlich dem Gemeinen Georg Haß lau er den
Verwundeten zurückzubringen, den jener
unter dem Arme nahm und gegen vierzig
Schritte fortschleppte; aber die Anzahl
der sie schon umringenden Feinde wuchs
mit jedem Augenblicke; da rief Haupt«
manu St iber mit seltener Selbstaus'
opferung seinen Leuten zu: „Meine Km»
der! laßt mich liegen, rettet Euch, sonst
kommt Ihr mit mir in die Gefangen»
schaft!" Feldwebel Aigner. diese Worte
nicht achtend, stürzte sich aufs Neue auf
den Feind, schlug mit dem Kolben einen
feindlichen Soldaten, der ihm am nächsten
war. mit einem Streiche nieder und wollte
zu seinem Hauptmanne eilen, der aber be-
reits in Feindes Händen war. Hauptmann
St iber, den die Plemonlesen nach Ma>
donna della Corona bringen ließen, starb
nach einigen Stunden und als die Kunde
hievon im Regimente
sich verbreitete, ward
dieser edle und intelligente Ofsicier allge»
mein tief betrauert. Selbst die Feinde
ehrten sein Andenken, indem sie ihm auf
über die Grenze jagte, selbst aber nach seinem Leichenhügel auf dcm südlichen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stehlik-Stietka, Band 38
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stehlik-Stietka
- Band
- 38
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 398
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon