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Stiebar (Genealogie) 344 Stiebar (Genealogie)
stützte er gerne das mit Dürftigkeit rin.
gende Talent. Und wie Vielen hat er ihr
Leben versüßt und ist ihnen ein verlaß«
licber Compaß gewesen auf der Irrfahrt
deS Lebens durch feinen lehrreichen, ge-
müthlichen Umgang! Wie Vielen hat er
die in Furchen gelegte Btirne wieder
geglättet und das Leben geebnet! Wie
Mancher bat sich vor den tobenden Wo»
gen der Welt in sein HauS, in feine Nahe
geflüchtet! Die Kirche verlor in ihm einen
ihrer treuesten Diener, der Staat einen
seiner bravsten Bürger; die Propstei Eis«
gärn eine Zierde, der Clerus ein Vor-
bild. die Menschheit einen Freund!" Lei»
der ist nirgends angegeben, worin seine
oben angeführte „literarische Thätigkeit"
bestanden hat.
Salzburaer Kirchenblatt 1855. Nr. 5:
^Nekrolog". — Oesterreich isches Bür«
ger .Vlat t (Linz. 4°.) XXXVII . Jahrg.,
13. Februar1333: „Nekrolog". — Katho»
tische Blätter. Herausgegeben vom latho.
lifchen Celitral'Verein zu Linz. 1835. Nr. 16.
— Wiener Kirchen.Zeitung. Heraus'
gegeben von Sebastian Brunner. l835,
Nr. <3. ^. l"?. — Heinrich Joseph Cul l in
richtete im I . l787 an Achaz Freiherrn von
Stiebar ein Gedickt, welches in Coll in's
Werken (Bd. IV, 2. 96) abgedruckt steht.
I. Zur Genealogie der Freiherren Stiebar aus
Huttenheim. Die St iebar sind eine alte.
ursprünglich fränkische Familie, welche zu
Anbeginn des siebenzehnten Jahrhunderts
zuerst ni Oberösterreich erscheint, wo ein Franz
Friedrich von St iebar im Jahre 1674
der oderösterreichil'cken Landes«Matrikel ein»
verleibt wurde. Nach den Mittheilungen des
bekannten Genealogen von Ho he neck be»
fand sich ein Siegmund St iebar schon
1233 auf dem Turnier zu Würzburg; ein
Wtarauard S. 1262 auf jenem zu Bam<
berg; ein Qtto St iebar 1403 auf jenem
zu Darmstadt,^und so fort jinden sich Sproßen
dieser Familie auf den darauf folgenden
Turnieren zu Heidelberg, Ingolstadt, Onolz«
dach, ReaenSburg und zuletzt. 1487, ein Nal-
ihasar St iebar auf jenem zu Worms.
Im Jahre 1366 war Kunigunde St iebar
die sechste Aebtissin zu Schlüsselau; 1426 Katharina S. Aebtissin zu St. Theodor
in Bambera- 1446 Glisaberh S. die zehnte
und Nrigi t ta von S. die vierzehnte Aebtis»
sin des oberwähnten Stiftes Schlüsselau, das
bereits l260 gestiftet worden. Mehrere Stie«
bar bekleideten das Buraarafenamt auf dem
Rothenberge, so ein Jacob von S. im
Jahre l4U3. ein Sebastian S. im Jahre
l312, ein Hans S. im Jahre 1537, ein
Georg Sebastian im Jahre 1604 und
Wolf Andreas im Jahre 1616. Ein Gras-
mus uon S. erscheint 1520 als Ritter des
deutschen Ordens, Friedrich oon S. 1393
als Domdechant zu Bamberg, Daniel S.
1530 als Domherr zu Würzburg und Eich«
städt und als Propst zu St. Johann im
Haag und in den Jahren 1396 bis 1555
waren fünfzehn Domherren zu Bamberg und
Nürzburg aus dem Hause St iebar. I n
Franken gehörten die St iebar zur ehe«
maligen reichsunmittelbaren Ritterschaft. Der
dortige Hauptstamm. der sich „von Butten»
beim" nannte, ist gegen das Ende des
achtzehnten Jahrhunderts erloschen. Nach
Oesterreich kam die Linie der S t iebar auf
Nagers chick zu Krölendorf von Bayern
her zu Anfang des 16. Jahrhunderts und
wurde Johann Christoph auf Näger<
schick, Besitzer der Herrschaften Wiesenreith.
Amstetten und Gresten, ferner Verordneter
der niederösterreichischen Stände, mit Diplom
vom 28, März 1737 in den Freiherrenstand
erhoben. Von seinen vier Söhnen erlangte
Johann Joseph im Jahre 1793 die G ra«
fenwürde und schrieb sich Graf und Herr
zu St ieba r < But ten heim. Er war
niederösterreichischer Verordneter. Besitzer der
Herrschaft Hausegg (jetzt Stiebar) und Pa»
tronatSherr der Pfarre Gresten. Er war
unvermält und somit erlosch die gräfliche
Linie der St iebar . Sein älterer Bruder
Ehristoph Pflanzte die freiherrliche, noch
beute blühende Linie weiter. Zwei andere
Brüder wählten den geistlichen Stand, und
zwar ist einer von ihnen der Propst uon
Eisflarn. Achaz Freiherr von St iebar , der
wahrend eines vollen Jahrhunderts gelebt
und wo er aeweilt, Spuren seines Segens
hinterlassen hat lsiehe dessen Biographie
S. 342). Der ganze Familienstand, seit die
St iebar sich nach Oesterreich gewendet, ist
aus der Stammtafel ersichtlich.
I I . Einige besonders denkwürdige Sproßen des
freiherrlichen Geschlechtes der Stiebar. 1. Achaz
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stehlik-Stietka, Band 38
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stehlik-Stietka
- Band
- 38
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 398
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon