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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stifft-Streel, Band 39
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Seite - 5 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stifft-Streel, Band 39

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ifft) Andreas (Schriftsteller) ifft) Andreas (Schriftsteller) lauterung bedarf, daß unter solchen Um ständen sein Austritt aus dem Amte stattfinden mußte; eher mag eS Wun- der nehmen, daß er in der darauf fol« genden Reactionsperiode straflos aus- ging. Waren eS Familieneinflüsse, war es die Furcht vor seinem Genie, war eS beides, was ihn rettete? Darüber liegt nichts vor. I n der dem BewegungS« jähre folgenden Reactionszeit nun finden wir den Publicisten S t i f f t als ein fachen Journalisten. I n Leitartikeln und feuilletomstischen Stimmungsbildern, die er für den „Wanderer" lieferte, ver> wieS er, wie einer seiner Biographen schreibt, in prächtigen Bildern und Gleichnissen auf die verlorenen Güter; für die Verständnißinnigen, welche zwi» schen den Zeilen zu lesen verstanden, waren diese publiciftischen Arbeiten ein wahreS Labsal, mit dem man sich schadlos für vielfache Drangsale hielt. Wenn die Nekrologe über S t i f f t's journalistische Thätigkeit berichten. so gedenken sie einstimmig eines UmstandeS. den wir nicht unerwähnt lafsen dürfen, da er. wenn er wahr ist — und wer möckte solcke Dinge erfinden? — als ein Curiosum erscheint, daS nur durch die im Eingänge gegebene Darstellung er> klärlich ist. Bevor S t i f f t nämlich täg. lick seine Thätigkeit im NedactionSbureau aufnahm, verrichtete er in irgend einer Kirche, welche gerade auf seinem Wege lag. Ministranten «Dienst. Wer ihn in diesem Dienste gesehen, erfahren wir nir» gends; der Erste, der über diese seine religiöse Richtung Einiges meldet, ist Ebel ing, welcher schon in seinen 4831 erschienenen „Zahmen Geschichten aus wilder Zeit". Seite 108, berichtet: „daß Dr. von S t i f f t Hun... der mit Fug und Recht den Namen eines Publicisten ver» dient und einer der wenigen Oester« reicher ist, welche zu schreiben verstehen, im Gegensatze zu seinem Ultra »Radica- läSmuS im widerspruchvollften Pietis« mus befangen, stundenlang knieend im Stephansdom gesehen werden konnte." Ebeling'S Beisah: „I^mpora mutan- tur et nos uautaumr in illis", trifft hier gar nicht zu, da St i f f t , wie wir berichtet, scho..n Jahre vor der Revolu- tion solchen religiösen Verrichtungen Hut« digte. I n journalistischer Thätigkeit verlebte S t i f f t das nächste Decen« nium. Politik. Kunst. Literatur, gesell, schaftliche Zustände, Krisen — seine Fe- der bewältigte die verschiedensten Stoffe mit spielender Leichtigkeit, wobei ihm sein eigenthümlicher Geist nicht minder als seine oft wunderbare AuffassungS« gäbe und der ihm immer gegenwärtige reiche Schatz seiner Lesefrüchte äußerst wirksam zur Seite standen. S. besaß eine Belesenheit, die nur den Wenigsten in solcher Fülle eigen sein mag, und über welche er bei seinem guten Gedächtnisse trefflich verfügte. Unzählig sind, wie sein Biograph berichtet, die Leitartikel. Korrespondenzen, Kritiken und Feuille« tonS, die er für verschiedene Tagesblätter geschrieben. Er pflegte alle seine Erzeug» nisse, selbst die geringsten, sorgsam aus« zuschneiden, zu sammeln und aufzu» bewahren. Er sammelte auch seine Briefe, die sich zu Tausenden auf» gespeichert in seinem Nachlasse — in dessen Besitz nach St i f f t 's letztwilliger Anordnung sein Schwager F. G e r- nerth gelangte — vorfanden, und welche Zeugniß geben, daß er mit den hervorragendsten deutschen Schriftstellern in freundlichem Verkehre gestanden. Es bleibt nur noch wenig zu sagen übrig. Mit selbständigen in Buchform heraus» gegebenen Arbeiten trat S t i f f t erst im Jahre 1861 auf. er war also damals
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Stifft-Streel, Band 39
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Stifft-Streel
Band
39
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1879
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
400
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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