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-) Andreas (Schriftsteller) 7 Stifft Andreas Mnt..Staatssecr.)
was in einer Anmerkung des abgedruck»
ten Gedichtes ausgesprochen war, be«
suckte er mich und bat mich urn nähere
Andeutungen über die Sage und den
darin enthaltenen Marien« Cultus, die
ick ihm auch gerne gab. Ein zweites
Mal besuchte er mich 1872 im Bureau
und erbat sich die Einsicht in die steno-
graphischen Berichte deS Frankfurter
Parlaments, auS denen er in den fol»
genden Tagen Auszüge machte. Als er
die Arbeit beendet, dankte er mir und
bat mich, für meine Bildnißsammlung
zwei Porträts anzunehmen. Sie stell-
ten seinen Großvater dar. Beide Male
hatte ich Gelegenheit, seine umfassenden
Kennlnisse, wie seinen blendenden, frei«
lich auch jeder Schranke spottenden Geist
zu bewundem.
Const i tut ionel le Vors tadt 'Ze i tunq
(Wien) 1877. Nr, 344. — Presse 1877.
Local Anzeiger vom 14. December, Nr. 343.
— Dieselbe 1878. Nr. 42 und 46: „AuS
dem Leben eines Räthselhaften." Von F. Ger.
nerth. — Neues Wiener Taabla t t
1877, Nr. 342. — Dasselbe Nr. 244:
,!)?. Stifft als Vertheidiger". — Deutsch?
Zeitung lWiener polit. Blatt) 14. Decem«
der 1877, Nr. 2l38. — Neue freie Presse
1877, Nr, 4777 und 4779, in der „Kleinen
Chronik". — Die Morgenpost lWiener
polit. Vlatt) l877, Nr. 343 — Brummer
(Franz). Deutsches Dichter.Lrrikon. Biogra.
phische und bibliographische Mittheilungen
über deutsche Dichter aller Zeiten (Eichstätt
und Stuttgart 1877. Krüll'sche Vuchhand«
lung. sckm. 40.), Band I I , Seite 392. —
Un te rha l t ungen am häusl ichen
Herd 1864. Nr. 52. — Helfert (Freiherr
von), Die Wiener Journalistik im Jahre
1848 (Wien 1t>77. Manz'sche k. k. Hofbuch'
hiindlunss, gr 8°.), S. 133, 177 und 210.
Etifft, Andreas F-eiherr (Unter-
Staatssekretär und Landwir th ,
geb. in Wien im Jahre 4787. gest.
ebenda 23. Juni 1861). Der Sohn des
berühmten kaiserlichen Leibarztes und
voll der beißendsten SarkaSmen über die
damals zur Schau getragenen Fröm-
meleien der herrschenden Partei. Wah>
rend er mit wenig Achtung von den
Frauen sprach, schrieb er seitenlange
Hymnen im Feuilleton eines Blattes
über eine Künstlerin, die er kaum je ge»
sprochen. I n seinen Werken findet man
neben den abstrusesten Tingen ganze ^a-
pitel von hinreißender Scbonheit, und
wenn oft sein Styl einem wilden Ge>
strüppe gleicht, so handhabter doch in
der Regel die Sprache mit wahrer Mei-
sterschaft. Ein durch und durch kritischer
Geist, war er kaustisch und packte, wenn
ein Ding ihn interesfirte, dasselbe immer
an der rechten Stelle. Eine Sammlung
seiner Gedanken. Aphorismen, Senten«
zen wäre das schönste Denkmal. das
man ihm zu setzen vermöchte, da eine
Gesammtausgabe seiner Schriften, wie
eine Ausgabe seines Nachlasses, ebenso
wenig dankbar als denkbar ist. I n diesem
fanden sich, außer einigen angefangenen,
aus früherer Zeit herstammenden Dramen
drei größere Romane im Manuscript
vor, u. zw.: ,Der Prinz von Urbino" in
2 Bdn.. für den S t i f f t , trotz vieler Be-
mühungen und einflußreicher Verbindun-
gen, seinen Verleger zu finden vermochte;
— „Die letzten Glaubigen" 2 Theile,
und „Paraklet, eine Familiengeschichte in
sieben Büchern", von denen jedoch nur
drei fertig geworden. Erbe dieses litera-
rischen Nachlasses ist der schon genannte
Herr F. Gernerth, sein Schwagrr. Ich
selbst hatte. wie ich im Eingänge bc>
merkte. mit S ti fft zwei Begegnungen.
Als im Jahre 1836 im Taschenbuch
„Gedenke mein" ein Gedicht „Uator
äolorosa", Episode aus dem größeren
Gedichte Twardowsk i erschien, in
dessen Söge der Muttergottes - Cultus
eine hervorragendere Stelle einnimmt,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stifft-Streel, Band 39
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stifft-Streel
- Band
- 39
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 400
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon