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^ Franz 77 ^ Franz
nau auf ein und dasselbe Papier abzu»
drucken. daß selbe einen vollkommen
illuminirten Kupferstich, ja selbst ein
Waffer, oder Oelgemalde geben. Die
von Stob er in dieser Richtung gelie«
ferten Proben übertrafen sowohl die
nordamerikanischen sowie die englischen,
die z. B. seiner Zeit im Almanach k'ar^Ot
ms not so beliebt waren. Sämmtliche
zum Stahlstich gehörigen Platten sammt
Bearbeitung in mehreren Manieren über«
reichte S t ö b e r im genannten Jahre
dem technischen Cabinete, welches der
damalige jüngere König von Ungarn,
nachmalige Kaiser Ferd inand ! , hatte
einrichten lassen, und das seinerzeit
seiner Vollständigkeit und Anwendung
wegen von Fachmannern als Muster-
sammlung anerkannt war. Indessen blieb
Stöber immer noch mit kleineren Ar«
beiten, als Vignetten und Almanachbil»
dern, beschäftigt und in der That, in den
IahreS - Ausstellungen der k. k. Aka-
demie der bildenden Künste bei Sanct
Anna in Wien, in denen er im Jahre
1816 auszustellen begann und damit
bis 1830 fortsetzte, sah man von 1816
ab biS 1828 meist nur kleine Blatt,
chen. Landschaften, Bildnisse, ideale tzi»
guren u. d. m. von seiner Hand, bis
seine größeren Werke, zwei Porträte, das
des Infanten Don M igue l und der
Erzherzogin Henriet te mit ihrer Toch-
ter Mar ie , ihn auch als Meister seines
FacheS in größeren Formaten zeigten.
Bald darauf (1832) ließ der Wiener (erste)
Kunstverein, welcher seinen Mitgliedern
für die nicht gezogenen Loosnummern
eine Entschädigung bieten wollte, eigenS
zu diesem Zwecke werthvolle Kupfer,
stiche anfertigen. Mit dem Bilde von
Waldmül ler , gestochen vonB. Rahl.
eröffnete er 1832 seine erste Verlosung.
1833 folgte Th. B e n e d e t i i , 1834 I . Steinmül ler . Aber schon für die
diene Verlosung 1833 fiel die.Wahl auf
F. St ober, der mit seinem Blatte „Die
Wckkehr von der-Arbeit" nach Wald.
m ü l l e r . den Reigen seiner Kunst.
Vereinsblätter begann. Gleich die nächste
Verlosung. 1836. brachte wieder ein
Stöber'sches Blatt ,Zriny'S Ausfall
aus Szigeth" von Peter Kraf f t ; —
jene vom Jahre 1838: ,Der Prasser"
von I . Danhauser; — von 1839:
iDie Klostersuppe' von demselben Mei»
ster; — von 1843: „Die Testaments«
Eröffnung" ebenfalls von Danha ufe r;
— 1846: ^Die heilige Katharina von
Siena" von W. A. Rieder. Kein an»
derer Kupferstecher ist in der Serie der
Kunstvereinsblatter so oft vertreten, aber
auch keiner hat die glücklich gewählten
Originale mit mehr Schwung. Kraft
und Sorgfalt behandelt, als eben Stö«
ber. Außer diesen Kunstvereinsblättern
stach S. noch die Bildnisse Ihrer Maje-
stäten des Kaisers Franz Joseph und
der Kaiserin El isabeth, zwei vorzüg.
liche Blatter in Folio; radirte und stach
viele Bildnisse in 4". und 8«., unter
denen die in zwei Heften herauSgege»
benen radirten Bildnisse von Wiener
Künstlern, nach Zeichnungen von I .
Danh auser und dann mehrere in
Kupfer gestochene von österreichischen
Berühmtheiten, wie Maler Johann En«
der, Feuchtersleben, Gr i l lpar -
zer, Ham mer.Purg stall, Kastelli,
Sophie Mül ler , Pannafch. beson-
ders hervorzuheben sind. Daß der
Künstler für Almanache und Taschen-
bücher, unter denen wir C a st e l l i'S
„Selam". Steph. Schütze's „Taschen«
buch der Liebe und Freundschaft gewid«
met", Theodor He l l ' s „Penelope",
Hormayr's »Taschenbuch für vaterlan«
dische Geschichte", Clauren's .Vergiß-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stifft-Streel, Band 39
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stifft-Streel
- Band
- 39
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 400
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon