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Stockt, Emil Emil
M . IV, S. 44^. RokitanSky Md.
XXVI, S. 288), Rosas sBd. XXVI,
S. 343^. Skoda Md. XXXV, S. 6
besuchte. Im Juli 1847 beendete er das
mediciniscbe Studium. Die medicinische
Doctorwürde erlangte er im denkwür.
digen Jahre der Bewegung im Sep-
tember 1848. Der freiheitlichen Be>
wegung. an welcher der medicinischen
Facultat der Wiener Hochschule ihr 3ö>
wenantheil gewahrt bleiben wird. hatte
auch S t ö c k l sich angeschlossen, und
wenn es auch historisch belanglos, so
ist es immerhin als Curiosum erwäh»
nenswerth, daß die Trommel, welche
am 14. März 1843 durch die Straßen
der Alservorstadt wirbelte, und hinter
welcher die Mediciner im Freudentaumel
der beginnenden Geiftesdammerung in
Oesterreich marschirten, und die ein paar
Tage später bei dem großartigen Begrab,
niffe der Märzgefallenen ihre dumpfen
Töne vernehmen ließ, von Stöck l
geschlagen wurde, der dieses wenig mu»
sikalische Instrument am 14. März sich
von der Musikbande deS in Wien gar-
nisonirenden k. k. Pionier-Regimems zu
verschaffen gewußt hatte. Als nach Er.
theilung der Verfassung die akademische
Legion zur Aufreckthaltung der Ruhe,
Sicherheit und Ordnung in Wien ftch
bildete, trat auch S t ö ck l in dieselbe,
in welcher das Mediciner» Corps zehn
Compagnien zählte. Aus der Chargen«
wähl ging der Tambour der Märztage
als Lieutenant «Corps »Adjutant hervor.
Bald darauf wurde er Hauptmann der
fünften Compagnie, welche aus Pro.
fefforen und Spitalsärzten bestand, und
nach Rücktritt deS DoctorS Fischhof
Mand IV, Seite 283^ Commandant
des Mediciner. Corps, welchen Posten
er bis Anfang September 1848 ver>
sah. Als in der Nacht vom 21. August der von der Regierung zum Comman«
danten der akademischen Legion ernannte
k. k. Hauptmann Ko l le r sein LegionS-
Commando niedergelegt hatte, mußte
Doctor S töck l dasselbe übernehmen.
Aber keine dieser Funcrionen hinderte
ihn, seine wissenschaftlichen Interessen
im Auge zu behalten. Nachdem er, wie
schon erwähnt wurde, im September
1848 zum Doctor der Medicin promo»
virt worden. erlangte er im No-
vember daS Magistcrium der Geburts-
hilfe und am 31. December das Doc»
torat der Chirurgie. Zu Anfang des
Jahres 1849 übersiedelte er von Wien
nach Klagenfurt, wo er jedoch nur
bis Ende Mai 1849 als Augenarzt und
Arzt für interne Krankheiten thätig
war. Denn da mittlerweile die Stelle
eineS Secundararztes auf der internen
Abtheilung des Spitals und die eineS
Assistenten an der k. k. geburtshilflichen
Lehranstalt zu Laibach in Erledigung
gekommen waren, hatte sich S t ö c k l
um beide beworben und fie auch im
Mai d. I . erhalten. Noch im Sep.
tember d. I . wurde er zur ärztlichen
Aushilfe bei Behandlung der in drei Ort-
schaften deS Adelsberger Kreises aus-
gebrochenen Cholera und im October
v .J . als Aushllfüarzt in die Cholera«
Abtheilung des k. k. Garnisons. Spi-
talS in Laibach abgeordnet, und wenige
Wochen spater übernahm er als Chef«
arzt das Typhusspital in der Peters»
caferne ebenda. Ende April 1850 er«
folgte seine Ernennung zum zweiten
Stadt<Armenarzt, in welcher Eigenschaft
er durch 23 Jahre thätig war; im Jahre
1851 wurde er Gerichts« und Gefangen»
Hausarzt des. Laibacher Landesgerichtes,
1853 k. k. Polizeiarzt, im I . i 334 Ober»
Vorsteher des chirurgischen Gremiums und
im Juli 1833, anläßlich deS AuSbrucheS
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stifft-Streel, Band 39
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stifft-Streel
- Band
- 39
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 400
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon