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Stöger Stöger (die Freiherren)
den Künste in Wien ein von ihr mit Wasser»
färben gemaltes „Vlumenstück". Später hat
sie nickt ausgestellt. l^K ataloge der IahreS-
Ausstellungen der l. k Akademie der bil<
denden Künste bei St. Anna in Wien (8«.)
1826, S l l . Nr. 132.) — 2. Ferdinand
S t ö g e r . Priester und Lehrer der Kir-
chengeschichte an der Wiener Hochschule in
der zweiten Hälfte des achtzehnten Iahrhun«
dertS. Ueber sein Leben sind nur sehr dĂĽrf.
tige Daten vorhanden. Nm sich dem Stu<
dium der Theologie zu widmen, trat er in
das Wiener erzbischöfliche Alumnat ein. Da
ihn die theologischen Disciplinen nicht ab
hielten, sich zu geläuterteren Grundsätzen zu
bekennen, Eifer fĂĽr Vernunft und Wahr
heit. Abscheu gegen Mißbräuche, inebeson
dere gegen Aberglauben an den Tag zu
legen, so hatte er während seines Auf»
entHaltes im Alumnate mit vielerlei Wi»
derwärtigkeiten und Anfeindungen zu käm«
pfen, welche sich selbst dann noch fort-
setzten . als ihm Kaiser J o s e p h I I .
das Lehramt der Ktrchengeschichte an der
Wiener Universität verlieh. Im Jahre 1786
vertauschte er dasselbe mit dem Direo
torate der theologischen Facultät an der
Universität zu Löwen, wurde aber schon im
folgenden Jahre wieder nach Wien zurück«
berufen. Wie lange er daselbst noch ge-
wirlt. ist nicht bekannt. In seinem Fache
auch schriftstellerisch thatig, gab er folgen^
des Werk in Original und Uebersehung
heraus: „lutroäuotio iu bistorisul sools-
Liastiokm Novi leLtamsitti« (Wien 1776
lTrattner) . gr. 8".); — „Einleitung in
die Kirchengeschichte des neuen Testamen-
tes". Aus dem Lateinischen (ebenda 1786.
von Mösle. 8o.). — 3. Eines Friedrich
Stöger gedenkt anläßlich seines Ablebens
die .Allgemeine Zeitung". Derselbe (geb. im
Jahre 1844, gest. zu Wien am 16. Februar
1875) war als talentvoller Bildhauer bekannt.
Ueber seine Arbeiten liegen leider keine näheren
Nachrichten vor. ^Allgemeine Zeitung
(Augsburg. Cotta, 4") 1875. Nr. 57). —
4. Ein Stöger. dessen Taufnamen nicht
bekannt ist, war Kammermaler des Erzher-
zogs Albrecht. Nach näheren Angaben über
sein Leben und seine Arbeiten suchen wir
vergebens. Nur aus dem AufnahmsProto»
kolle der Zöglinge der k. t. Akademie der
bildenden KĂĽnste in Wien bekommen wir
KenntniĂź von seiner Existenz, da dort sein im
Jahre 1823 geborener Sohn Ludwig als „Sohn des Kammermalers des Erzherzogs
Albrecht" bezeichnet ist. — 5. Dit M i -
Herren von Stöger. Es bestand oder besteht
noch eine Freiherren » Fami l ie von
Stöger. welcher der Iesuiten»Superivr der
österreichischen Ordens . Provinz Johann
Naptist S t ö g e r . dessen Lebensskizze
S. ltl) mitgetheilt worden, angehört. Diese
Familie stammt aus Böhmen, und der aus
derselben zuerst bekannt gewordene Sprosse
war Salzverwalter in Böhmen und pflegte
innerhalb dreißig Jahre zweimal mit wirk«
licher Lebensgefahr seines Amtes. Sein
Sohn Johann Georg lebte in der zweiten
Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts als Hof.
und Gericht6<Advocat. Es wird in dessen
Adelsdiplom ausdrücklich angeführt, „daß er
der Erste aewesen, welcker sich zu dem
Amte eines Advocaten der Armen aus
Liebe und Eifer für den Staat, mit Hint«
ansetzung vortheildafter Aussichten ange»
boten und dieses Amt in wĂĽrdiger Weise
versehen" habe. In Anbetracht der Ver-
dienste seines Vaters und seiner eigenen
wurde er mit Diplom ääo. 27. April 1732
in den erbländischen Adelstand mit dem
Ehrenworte „Edler von" erhoben. — Sein
Sohn, gleichfalls Johann Georg genannt,
widmete sich nach beendeten juridischen Stu«
dien der Beamten - Laufbahn , er wurde
innerösterreichischer Appellationsrath in Kla<
genfurt und nach dreißigjähriger Amtsfüh»
n,ng in Anerkennung feiner treuen Dienste
mit Diplom ääo. 9. März 18Ul in den
Ritterstand erhoben. Nach eilfjähriger
Dienstleistung als Hofrath der obersten Iu.
stizstelle zum Präsidenten des Mercantil- und
Wechselgerichtes in Wien befördert, ward
er als solcher mit Diplom ääo. 7. Sep-
tember 18!9 baronisirt. Sein Sohn ist der
obenerwähnte Iesuitenordens,Superior I o>
hann Baptist Stöger. ^Adelstands-
Dip lom ääo. 27. April 1782. — Ritter-
ftands.Diplom ääo. 9. März 1801. —
Freiherrenstands« D i p l o m ääo.
7. September 18l9. — Wappen. Ein halb
in die Länge und Quere getheilter Scknlo;
im oberen rothen Felde ist ein rechts»
gekehrter halber Mann in einem kurzen
mit goldenen Knöpfen besetzten Bauerntleid
und mit einem runden Vauernhute zu sehen,
der mit dem ausgestreckten rechten Arme
einen geflügelten Mercurstab aufrecht hält
und die llnke Hand in die Seite stemmt. Im
linken blauen Felde besindet sich ein gol»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stifft-Streel, Band 39
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stifft-Streel
- Band
- 39
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 400
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon