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tionömethode war ein epochaler und
öffnete der Entwicklung der Lehre neue,
ungekannte Bahnen. Seit jener Zeit hat
Störk ununterbrochen auf dem Gebiete
der Laryngoskopie als viel beschäftigter
Arzt und Lehrer in Wort und Schrift
gewirkt und keinen geringen Theil beige-
tragen zur Erhaltung nicht nur des Rufes
der Wiener Hochschule, sondern auch jener
ungeschwächten Anziehungskraft, deren
sich dieselbe insbesondere auf dem Gebiete
der laryngoskopischen Doctrin dem Aus»
lande gegenüber erfreut. — Seine Lehr«
thätigkeit begann Störk im Jahre 1859
schon als Secundararzt mit Ertheilung
von Privatcursen, wozu ihn die Direc«
tion des k. k. allgemeinen Krankenhauses
ermächtigte. Am 4. Mai 1864 habilitirte
er sich als erster Privatdocent für 3aryn-
goskopie und Krankheiten des Kehl»
kopfes und deS Rachens, und mit ah.
Entschließung vom 9. Juni 1873 wurde
er auf Vorschlag deS k. k. Professoren.
Kollegiums der medicinischon Facultät
zum k. k. Professor für Laryngoskopie an
der Wiener-Universität ernannt. — S.'s
Bedeutung für die praktische Entwick«
lung dieser Lehre liegt, nebst der von
ihm auf eine hohe Stufe gebrachten
operativen Technik, in der großen Zahl
der von ihm erfundenen und construir«
ten Instrumente und sonstigen Unter«
suchungs« und Operationsbehelfe. Sein
Beleuchtungsapparat hat durch die ein»
fache und billige Herstellbarkeit alle frü>
heren Medien nahezu vollständig ver-
drangt, und die verbreitete Anwendung
seiner Achmittelträger, gedeckten und
ungedeckten Polypen meffer, Guillotinen,
Schlingenschnürer und anderweitiger
Behelfe ließ Wien zum Hauptbezugs-
platze für laryngojkopische Instrumente
werden. — Eine große Zahl in« und aus«
ländischer Schüler holt sich auS Störk's im k. k. allgemeinen Krankenhause abge>
haltenen Vorträgen theoretische Kennt-
niß und praktische Gewandtheit in die»
sem jungen Zweige der operativen Me«
dicin. wobei das reich zuströmende kli«
nische Material die mannigfaltigste Lehr-
fülle darbietet. S. ist in seinem Fciche
auch schriftstellerisch ungemein thatig. Be«
züglich seiner zahlreichen Veröffentlichun«
gen muß auf die Jahrgänge von 1839 ab,
der „WienermeoicinischenWochenschrift",
„Medicinischen Presse", „Wiener medici»
Nischen Rundschau" und von Vircho w's
„Arcbiv" verwiesen werden. Die Titel
seiner im Buchhandel erschienenen Schrif.
ten stnd: „Aur 3arqngll5kapie. Ueber <ör-
Kränkung des Uehlkapfes und das
llperatiue
Heil-
uerkllhren bei demselben" (Wien 1839. L. W.
Seydel)'—„DaryngaZKllpische Mittheilungen"
(ebd. 1863)' — „Narqngllgkopizche Opera»
ti°nen" ( l870);— Neue Folge (l872);
— „Arber Mrlznyuökllpie" (Leipzig 1872.
Breitkopf, 3ex..8".). Diese Abhandlung
bildet zusammen mit C. Gerhardt's
„Ueber Diagnose und Behandlung der
Stimmbandlähmung" Nr. 36 der von
Richard Volkmann herausgegebenen
„Sammlung klinischer Vorträge in Ver-
bindung mit deutschen Klinikern";—„Nei-
trage zur Heilung t>eZ Parrnchqm- unt> <5u,5ten>
KrupilL" (Erlangen 1874, Gnke); —
„Gin neuer AtlununMppnrnt" (Wien 4874.
3. W. Seydel) ; — „Mittheilungen übrr
^l.H^MH ö^o«s^e'a^s untl die mechllliischr
Lungentlchandlnng. Nebst einer Abhandlung
über Yn5tenrch" (Stuttgart l873, Encke,
gr. 8"). — „Nlinik der Nrunkheiten des
UrhlkllpteL, der Nase und dt5 Aachens" zwei
Bände (Stuttgart 1876, Encke. 3ex.-8o.,
m>t Holzschnitten. Chromorylogr. und
Schwarz, und Farbdrucktafeln). S.'s
hervorragendste Arbeit. das erste um«
fassende Werk über Kehlkopfkrankheiten.
In Anerkennung seiner Verdienste um
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stifft-Streel, Band 39
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stifft-Streel
- Band
- 39
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 400
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon