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) Heinrich 130 Stohl, Heinrich
Cotta. 8".) fehlt. Eleonore S toh l wurde
nachmals die Gattin des berühmten Bildniß»
malers Franz Zchrotzöerg und starb 1873,
4l Jahre alt, zu Wien. Dieser Künstler ver,
malte sich aber im folgenden Jahre zum
zweiten Male, und zwar mit der obener»
wähnten Schwester seiner ersten Frau, Si«
donie Stohl , , welche nun an den hinter«
bliebenen minderjährigen Töchtern aus ihres
Gatten erster Ehe, Helene, S idonie
und Eleonore Schroh berg, Mutterstelle
vertritt.
Etohl, Heinrich (M a l e r, geb. in
Wien im Jahre 1826). Ein Sohn des
Franz Stoh l s^. d. S. 427^. Da er
Talent für die Kunst zeigte, kam er im
Jahre 1841, im Alter von 13 Jahren,
in die k. k. Akademie der bildenden
Künste in Wien. Spater begab er sich
nach München, wo unter des kunstsin»
nigen Königs Ludwig Aegide Männer
wie Co rne l i us , Schnorr von K a«
rolsfeld. Kau lbach, Schwind.
Adam eine künstlerische Thätigkeit ent-
falteten, deren Erzeugnisse noch Jeder,
der München heute besucht, daselbst in
Kirchen, im königlichen Palaste und in
den öffentlichen Sammlungen bewundern
wird. Dort unter den genannten Mei«
stern erweiterte Heinrich seine Kunst«
anfchauungen und kehrte dann nach Wien
zurück. Daselbst begann er seine künst»
ler'lsche Thätigkeit zunächst mit Lithogra»
phiren, und zwar wählte er dazu Werke
des Malers R a n f t l Mand XXIV,
S. 328^, wir gedenken hier nur der Bil-
der: „Nie Walzen der Stadt", — „Nie Wai>
Zen des Randes", — „Nie Mtwe" ; dann
machte e.r Pferdestudien und malte für
den Grafen Johann Waldstein Pferde»
bildnisse in Oel. Spater begab er sich
nach Trieft, wo er eine große Anzahl
Bildnisse zeichnete und in Oel malte, und
von da nach Venedig, wohin ihn vor«
nehmlich der berühmte Aquarellist Karl Werner zog, in dessen Haus er sein
Atelier aufschlug. Bald bildete sich dort
eine kleine Kunstlercolonie, zu welcher von
österreichischen Malern nebst S toh l
u. A. Ludwig P a s s i n i Md. XXI,
S. 326. in den Quellens und Romako
^Bd.XXVI, S.315) gehörten. In Vene-
dig malte Heinrich eine große Anzahl
Aquarelle, von denen in den Monats-
Ausstellungen des österreichischen Kunst»
Vereins viele zu sehen waren, deren
Ueberficht weiter unten folgt. Mit der
Uebelsiedlung Werner's nach Leipzig
löste sich der Freundes« und Künstler«
kreis, der sich um diesen gesammelt, auf,
nur S toh l blieb noch zehn Jahre, viel»
beschäftigt von der hohen Aristokratie
und von Kunstfreunden. Er malte unge«
mein steißig, copirte viele Gemälde der
großen Künstler. welche die Lagunen»
stadt birgt, und die Fresken, welche
die St. Marcuskirche schmücken. Ab und
zu stellte er auch aus, und vom Jahre
1834 an treffen wir seine Arbeiten ziem«
lich oft in den Monats« Ausstellungen
des österreichischen KunstvereinS, und
zwar waren daselbst zu schen: 1854 im
November: „Antiramera im Nagenpalagte",
Aquarell (200 st.)'. — „Gmpkllngzimmer tnr
die Gesandten im Nugenpnlazte", Aq. (vom
Kunstverein angekauft, 80 st.); — „Weib.
lichrr Studienkllpt", Aq. (40 st.); — „Ve»
netianerin", Aq. (40 fl.); — „Brunnen im
NllgenpalMe", Aq. (60 st.); — „Studien-
kopt, nn Mädchkn«, Aq. (30 fl.); — ,stn>
dieickopt, ein Gundlllübrtr<" Aq. (30 fi.);
— 1855 im März: „Madonna mit dem
Kinde und vier Heiligen", Aq. nach dem
Altarbilde Giovanni Bel l in i 's in Ve>
nedig (375 fl.); — im November: „Mz
Innere der Ht. Marcnskirche in Venedig", Aq.;
— 1856 im Februar: „Gharstühle in der
Rirche ai frari in Venedig", Aq. (vom Kunst-
verein angekauft, 80 fl.); — ,Partll der
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stifft-Streel, Band 39
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stifft-Streel
- Band
- 39
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 400
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon