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StoHakoviä 133
) d. i. Ge»
schichte der altslavischen Kirche und der
cyrillischen Literatur bei den Slaven der
abendländischen Kirche (Neusatz 1847);
d. i. Skizzen aus
dem Leben des serbischen VolkeS unter
magyarischer Botmäßigkeit (ebd. 1849).
S to jackov iä scheint entweder ge
storben oder aber doch auS dem Staats
dienste getreten zu sein, da sein Name
im Hof« lind Staatshandbuch der österrei
chischen Monarchie nicht mehr vorkommt.
2 pkoäokäsHioi ^ratkou, eto ßto,, d. i.
Südslavische Anthologie u. s. w. (Prag
t863. A. Storch, 8".) S. 24i> und 298. —
LIn^FH äi-uTÄ, d. i. Illyrisches Lesebuch für
die Obergymnasien (Wien 1860. k. k. Schul
bücher'Verlag. gr. 8".) Bd. I I , S. 368.
Stojllkoviö, Georg (k. k. Hof ra th
des obersten Gerichtohofes zu Wien,
geb. zu Palanka im Bacser Comitate
Ungarns im Jahre 18!. l, gest. zuWien
28. November !863). Er war serbischer
Nationalitat und griechisch nicht unirter
Religion. Nack beendeten Rechtsstudien
erlangte,er das Doctorat und ließ sich in
Pesth als Advocat nieder; er zeichnete sich
in der Proceßführung hervorragend aus
und war insbesondere Vertreter ser-
bischer Parteien. Als im Jahre 1842
die Familie Obrenouics aus Ser-
bien vertrieben wurde, übertrug ihm
Fürst Milosch die Führung derjenigen
Processe, welche er gegen die fürstlich
sorbische Regierung anhängig gemacht
hatte. S to jakov iä mußte zu diesem
Zwecke drei Jahre in Belgrad verweilen,
und es gelang ihm, Processe zum Theil
auf dem Rechtswege zu gewinnen, zum
Theil durch dieselben für seinen Clienten
günstige Vergleiche zu erzielen. 1848 nahm er an dem bekannten Slavencongresse in
Prag, später >an der serbischen Volksver»
sammlung in Karlowitz theil, und von
da nach Pesth zurückgekehrt, ward er
von der K o s s u t h'schen Rebellenherr-
schaft drei Monate lang gefangen gehal»
ten. AuS dem Gefängnisse entlassen, be«
gab er sich nach Wien und schloß sich
der k. k. Regierung enge an, die ihn
wegen seiner hervorragenden juridischen
Kenntnisse der im Jahre 4849 tagen»
den GesetzgebungS. Commission beigab.
Nach Beendigung deS ungarischen Krieges
wurde er Appellationsrath des Pesther
Oberlandesgerichtes und als solcher spa»
ter nach Temesvar übersetzt. 1836 er»
nannte ihn die k. k. Regierung zum
Hofrathe bei dem Wiener obersten Ge«
ricktshose. Nach Auflösung desselben,
soweit dies auf Ungarn Bezug hatte,
wurde er Septemvir in Pesth. trat die»
sen Dienst jedoch nicht an. sondern nahm
einen dreimonatlichen Urlaub, während
welcker Zeit er bei dem letzten Karlowitzer
Serbencongrefse als Schriftführer mit«
wiikte. als solcher die bekannten Kar»
lowitzer Beschlüsse redigirend. . Mittler«
weile war er zum Referenten der juri-
dischen Abtheilung der königlich-unga-
rifchen Hofkanzlei ernannt worden. Hier
that er sich besonders dadurch hervor,
daß er die ihm von seinem Chef Grafen
Fo°rgach zur Verbesserung deS Justiz-
wesens für Ungarn aufgetragenen Ar-
beiten mit musterhafter Umsicht auS-
führte. S t o j a k o v i ä , ein rein
demokratischer Charakter, war in poli-
tischer Richtung ein ausgesprochener Scr-
benfreund und plaidirte in letzter Zeit
zwar nicht für die Constituirung der
Wojwodina, wohl aber für die Errich»
tung eines serbischen Districtes.
hroß'Becskereker Wochenblatt. <863
Nr. 49.- „Nekrolog". — Presse (Wiener
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stifft-Streel, Band 39
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stifft-Streel
- Band
- 39
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 400
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon