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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stifft-Streel, Band 39
Seite - 139 -
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Seite - 139 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stifft-Streel, Band 39

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Stoiber 139 Stoiber Messe, alle Lguraiitsr, ein Requiem, dreistimmig, sowie freies Präludiren und Fugiren. Mit zwölf Jahren trat er als Fürst D i e t r i ch st e i n'scher lauretanischer Stiftling ins Seminar bei den ??. Plansten in Nikolsburg ein. wo er hauptsächlich als Organist fun> girte. An dem in der oberen Stadt- Pfarrkirche wirkenden Organisten Kafka ein vorzügliches Musterbild vor Augen, bildete er sich zum praktischen Musiker heran. Durch längeres körperliches Leiden jedoch an Fortsetzung seiner Studien gehindert, entschloß er sich. denselben zu entsagen, und wandte sich nach der Hauptstadt Wien. woselbst er an ein Mitglied der k. k. Hofcapelle empfohlen war. Vollständig mittellos, mußte er sich Freunde und Gönner suchen, und um sein Leben zu fristen, aß er mit vielen Studenten, die heute bedeutende Stellungen einnehmen, bei den Ursu- linerinen und Minoriten aus einem Töpfchen, was man ihnen reichte. All« mälig erhielt er einige Clavierstunden, wodurch für das Nöthigste gesorgt war. Um aber ein bestimmtes Ziel, die Lehr- befähigung zu erreichen, entschloß er sich, die Präparandie bei St. Anna zu besuchen. Hier unter Anleitung tüch« tiger Manner, wie Ferdinand Schu> bert >^Bd. XXXI I , S. 27), Pichler. 3irsch, Ianauschek, und an Seite der Hofcapell-Mitglieder E r l Md. IV, S. 2t^, S taud ig l Mand XXXVII , S. 23^ und des Hof-Organisten Sech- ter Mand XXXI I I , S. 230^, welche an der Spitze des Vereins zur Beför- derung echter Kirchenmusik standen, war es ihm gegönnt, Hayon'scde und Mo- za r t'sche Messen in vollendeter Aus- führung zu hören. Indessen bemühte sich einer seiner Gönner, auf eine sichere Stellung für ihn hinwirkend, ihm einen Posten als Beamter bei der ersten öster« reichischen Sparcassa zu verschaffen, und am 24. Februar l 834 trat Sto iber als Praktikant in dieselbe ein. Der Musik aber bewahrte er auch im Amt die alte Neigung und behielt demnach die bereits übernommene Organistenstelle bei den Minoriten in der Alservorstadt auch fer- nerhin bei. Spater supplirte erEder bei den Schotten. aus welcher Zeit nach» stehender Vorfall bemerkenswerth ist. Eder, der oft an fchönen Nachmittagen sich suppliren ließ. zog sich dadurch den Unwillen des CapellmeisterS Zieglerzu, der ihm. wenn er konnte, eine Falle zu legen suchte. An einem hohen Festtage geschah es nun wieder, daß Sto iber in der Vesper E d e r's Stelle vertrat. Ziegler , des Letzteren Ausbleiben vor» aussehend, hatte die große Vesper von Abbö Vogler aufgelegt, die sonst nur als Vorlage für Concursspiel bei der k. k. Hofcapelle dient. Nichts ArgeS ahnend, erkannte Stoiber erst, nach. dem er einige Tacte gespielt, die Situa» tion. Ein so schweres Tonstück vom Blatte vorzutragen, ist keine geringe Aufgabe, aber es war eine E d e r gelegte Falle, und eS galt vielleicht dessen Zukunft. Sto iber nahm daher sein ganzes Können zusammen und glattweg ohne die geringste Störung, welche Ziegler'S verhaltenen Unmuth hatte entladen können, ging die Vesper zu Ende. Er selbst aber wurde von allen Seiten, ja sogar von Z i e g l e r beglückwünscht, unter Ausdrücken des Bedauerns, daß es nicht ein Concurs- spiel um die bald daselbst erledigte Organistenstelle gewesen. Nun trat er die Organistenstelle bei den Piaristen in der Iosephftadt an. wo er im Vereine mit Professor Köhler , dem Pfarrer Krot tentha ler und Chorregenten
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Stifft-Streel, Band 39
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Stifft-Streel
Band
39
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1879
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
400
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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