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ätolba, Franz 147 ) Joseph
in öechischer Sprache. Mit Decret vom
21. September d. I . erhob ihn der
Landesausschuß zum Supplenten der
technischen Chemie und
chemischen Ency
klopädie in deutscher Sprache; mit
4. November d. I . zum fupplirenden
Professor der technischen Chemie in oechi
scher Sprache, am 1. October 1869 aber
zum wirklichen Professor des genannten
Faches, welches er zur Zeit noch versieht.
Schon im folgenden Jahre erhielt er den
Vorsitz unter den Sachverständigen der
Stadt Prag. nach B 6 l o h o u b e k's
Rücktritt von der Professur an der ersten
'Brauereischule auch diesen Posten. Wah
rend seiner ganzen Lehrthätigkeit wirkt
Stolba zugleich als Fachschriftsteller. An
größeren Werken aus seiner Feder haben
wir zwar bisher nichts zu verzeichnen,
um so thätiger aber ist er als Mitarbeiter
in folgenden periodischen Fachschriften in
deutscher und öeckischer Sprache: in
E r d m a n n's „Journal für praktische
Chemie", im „Lotos", in den Abhandlun»
gen der „Sitzungsberichte der königlich
böhmischen Gesellschaft der Wiffenschaf»
ten", in der „Zeitschrift für analytische
Chemie" von Fresenius, in D i n g«
l e r'S „Polytechnischem Journal", in
Komer's „Jahrbuch für 3andwirthe",
in „Ziva") „I'rüiQ^LiniIl", d. i. Der Ge»
werbsmann, ^I^ainät^ aroksoloFioks",
d. i. Alterthümliche Denkwürdigkeiten;
»öaLoviL oukrovarniok^", d. i. Zeit»
schrift für Zuckerfabriken, „llosvoäärski
Ldornik«, d. i. Der landwirtschaftliche
Sammler, u. m. a. Durch diese ebenso
mannigfaltigen als zahlreichen Arbeiten
machte sich äto lba insbesondere auf
dem Gebiete der analytischen Chemie
einen bedeutenden Namen. Auch neue
Methoden in der quantitativen Beftim«
mung einzelner Chemicalien fand er
auf, entdeckte neue Stoffe, beschrieb diese oder andere noch wenig bekannte und
bereicherte das Gebiet der chemischen
Technologie mit neuen Wahrnehmun«
gen. In Folge dessen wurde er auch
unter die Mitglieder verschiedener ge«
lehrter Gesellschaften, so der königlich
böhmischen Gesellschaft der Wiffenschaf«
ten, des archäologischen Vereins, des
Vereins zur Weckung des Gewerbegeistes
u. a. aufgenommen.
slovuik u,anäu>-. Rsäaktori Dr. I'raiit.
I^ aä. NikFbi- 5 ^. 212,1)-, d i. Conversa-
tions-Lexikon. Redigirt von Dr. Franz 3ad.
Rieger und K. Mal)' (Prag !839. I. L.
Kober. Ler.«8o.). Bd. XI, S. 2l9.
8tolbll, Joseph (Schr i f ts te l ler ,
geb. zu Königgr5 tz 3. Mai 1846). der
jüngere Bruder des Franz 8. ssiehe
den Vorigen S. 146^. Nachdem er das
Gymnasium in der Prager Altstadt been»
det hatte, widmete er sich dem Studium
der Rechte. 1870 trat er eine Erzieherstelle
im Hause des Grafen Albrecht Kaunitz
an, und er war auf diesem Posten zwei
Jahre thätig, während welcher Zeit er
mit der gräflichen Familie auch größere
Reisen mackte. die sich über ganz Deutsch«
land nach Belgien und über Ostende nach
London ausdehnten. 1372 übernahm er
die Redaction der „vivaäklQi 8vet",
d. i. Die dramatische Welt, einer Samm-
lung von oechischen Original', sowie
Nebersetzungen fremder Dramen, und
noch im October d. I . jene des von
der Buchhandlung Otto herausgegebe«
nenillustrirten Wochenblattes ^Valköh^",
d. i. Der Däumling, eines ganz im
im Geiste der Münchener .Fliegenden
Blätter" gehaltenen oechischen Witzblat«
teS. Im Jahre 1873 unternahm er
eine Reise nach Ostindien und Nord-
amerika. Schon während seiner Univer»
sitätSstudien beschäftigte sich Stolba
mit schriftstellerischen Arbeiten, welche in
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stifft-Streel, Band 39
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stifft-Streel
- Band
- 39
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 400
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon