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Stoliczka StolicKa
senscha f ten , mathemat isch ,
naturwissenschaft l iche Class
veröffentlicht, u.zw.: „Ueber eine der
Kreideformation ungehörige Süßwaffev
bildung in den nordöstlichen Alpen"
Mit 1 Tafel ^Band XXXVII, S. 124
und Band XXXVIII, Seite 482 bis
496)' — „Ueber die Gastropoden und
Akephalen der Hierlatzschichten" Mit
7 Tafeln ^Bd. XI.I, S. 36l und Band
XI.III, 1. Abtheilung, S. 157—204);
— „Oligocäne Bryozoen von Latdorf
in Bernburg" Mit 3 Tafeln sBd. XI.IV,
1. Abthlg.. S. 629; Bd. XI.V, 1. Ab-
theilung. S. 71—94)-. — „Eine Revi
fion der Gastropoden der Gosauschichten
in den Ostalpen" Mit 1 Tafel sBd. 1^
1. Abthsg.. S. 101. 404-223). Auch
enthielten die Sitzungsberichte seine bei'
den erwähnten Schreiben an Hofrath
Haid inger . das eine aus Simla.
das andere aus Kaschmir ^Band
4. Abthlg., S. 379 und Band I.II,
1. Abthlg., Seite 664 u. f.). — Von
Murghi am Shayok traf seine Leiche
am 23. Juni in der zwölf Märsche da-
von entfernten Stadt Leh ein. in wel«
cher sie von Mr. Fo rsy th mit den
Officiereri der Mission in voller Uni»
form empfangen wurde. Darauf nahm
Dr. Be l low die Section des Leicd-
nams vor, deren Ergebniß war, daß
allem Anscheine nach S t o l i c z k a's
Tod als eine Folge der Ueberanstren»
gung während seiner mühevollen, den
Körper erschöpfenden wissenschaftlichen
Untersuchungen auf ganz außerordent-
lichen Höhen eingetreten sei. Nun wurde
der Sarg geschloffen, mit der britischen
Flagge bedeckt und von sechs Soldaten
zum Bestattungsorte getragen. wohin
eine große Anzahl von Eingeborenen,
Mohamedanern, Slkhs und Tataren
folgte. Die Trauergebete las in An» Wesenheit der hervorragendsten Mitglie»
der der Mission Mr. F o r s y t h. Das
Grab des österreichischen Gelehrten b>
findet sich in einem Garten ganz in der
Nahe der BehausungCavitän Mol loy 's
in einem Hain von Weidenbäumen. Die
Lage dieser Ruhestätte ist eine so sichere
und glücklich gewählte, daß sie zu allen
Zeiten von den Eingeborenen in Ehren
gehalten und von den Europaern ge»
pflegt werden kann. Die englische Re-
gierung hat beschlossen, dem in ihrem
Dienste erlegenen Forscher am Fuße des
Himalaya ein Denkmal ,zu errichten. wel°
ches — nach einem in den Zeitungen
veröffentlichten Entwürfe — aus einem
Granitobelisk mit entsprechenden In»
scbriften irr lateinischer und englischer
Spracbe auf Marmortafeln bestehen soll.
Sehr bedeutend waren die Sammlungen,
welche Dr. S t o l i c z k a hinterlassen.
Was aus ihnen geworden, nachdem Mr.
Fo rsy th dieselben eingesehen und dar»
über dem Lord N o r t h b r o ck. Vice'
könige von Indien, persönlich Bericbt
erstattet, ist nicht bekannt. Die englischen
Blätter waren voll der innigsten Theil-
nähme und Trauer über den Hingang
des von Allen geliebten und von seinen
Collegen bewunderten Gelehrten. Ein
englisches Journal nahm nicht Anstand,
den Ausspruch zu thun , daß e6 wohl
in der ganzen Stadt Bombay vom Ge>
neral« Gouverneur abwärts nicht eine
linzige Person geben dürfte, deren Hin-
ritt auck nur den zehnten Theil der
Trauer verursachen möchte, welche der
Tod deS österreichischen Gelehrten in der
anzen »wissenschaftlichen Welt hervor«
zerufen. InS to l i czka verliert die
Wissenschaft keinen gewöhnlichen Schü«
ler, sondern einen Auserwählten, wel«
cher. wenn eS ihm vergönnt gewesen
wäre. die wunderbaren Wiffensschatze
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stifft-Streel, Band 39
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stifft-Streel
- Band
- 39
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 400
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon