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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stifft-Streel, Band 39
Seite - 162 -
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Stoll, Maximilian Stoll^ Maximilian licher empfinden zu lassen. Zwei Jahr, bereits hatte er in Ungarn die arztlich! Thätigkeit ausgeübt; aber durch di Anstrengungen des Dienstes und de, sorgfaltigsten rastlosesten Studien, di« r.icht selten sein Leben gefährdeten, wa lein Körper gebrochen, und .um di« schwer bedrohte Gesundheit wieder her zustellen, kehrte er nack Wien zurück. Um diese Zeit. 1776. war deHaen, welcher seit 1784 das medicinische Clinicum der Wiener Hochschule geleitet, bereits er krankt, und noch während dessen Krank» heit übernahm S to l l am 13. Mai 1776 das Lehramt als außerordentlicher Pro fessor in der Bürgerspital.Klinik, welchl im November d. I . in das unirte fpani. sche Spital in der Karls- (jetzt Waisen, haus») Gasse am Alsergrund übersiedelte. Unter S to l l wurde der Wirkungskreis der mediciniscven Klinik in Folge des von dem Freiherrn von Störck ssiehe S. 11^ dieses Bandes) ins Leben gerufenen Stu dienplanes erweitert und nock segensrei- cher gestaltet, indem S t o l l nicht mehr wie de Haen gebunden war. Ueber die Verhältnisse der Wiener Klinik zur Zeit ihres neuen Leiters berichtet aus» führlich Dr. Gust. 3 o e b e l in seiner in den Quellen angeführten Abhand« lung, auf welcbe wir die Fachmänner verweisen. Aber S t o l l , als de H a en's Nachfolger, nahm an Ruf und Glanz seines Namens in kaum geahnter Weise zu. Er wurde der Arzt des hohen Adels und aller Berühmtheiten jener Tage, imd nicht blos ihr Arzt. die Fürsten Cza r i o r ySk i . Kaun i t z . die Feldmarschalle Had ik und 3 o u« don wurden auch die Freunde ihreS Hausarztes. Weit über die Grenzen der iiteichshauptstadt, die sich des Glückes erfreute, ihn in ihrer Mitte zu haben, verbreitete sich sein Ruf. Die .Bieder» manns.Chronik" schrieb damals: „Seine ungemeinen Talente in der Heilkunde und seine trefflichen Schriften in diesem Fache erwarben ihm den Ruhm eines der größten Aerzte in Europa; sein Eiser, sich ganz dem Besten der Mensch- heit zu weihen und dem ärmsten Kran- ken unentgeltlich ebenso willig zu die» nen als dem vornehmsten und reichsten, machte ihn zum 3iebling der ganzen Kai. serstadt." Für die Impfung entwickelte er eine große Thätigkeit und miethete zu die» semBehufe in jedem Sommer einen großen Gartet?. Im Jahre 1788 trat mit einem Male in Wien ein entzündliches rheuma» tisches Fieber auf, dem mehrere Aerzte jener Tage einen ansteckenden Charakter zuschrieben. Auch S to l l wurde davon befallen und genas. Aber seine Gene» sung war nur von kurzer Dauer, wenige Wochen danach, am 22. Mai ergriff ihn in Folge einer eingewurzelten, auS Ungarn mitgebrachten Gicht plötzlich ein heftigeres Fieber, dem er schon am folgenden Tage erlag. Die Aufregung, welche sein Tod in allen Kreisen der Re» sidenz hervorrief, können wir nicht schil» dern, nur aus der großen Zahl von Tlauergedichten und Nachrufen, welche hm, wie keinem seiner Vorganger und kei« nem seiner Nachfolger je in ähnlicher Weise und solcher Menge, zutheil wurden, läßt ich die gedrückte Stimmung ermessen, in welcher sich die Wiener Bevölkerung über den Verlust deS großen Arztes befand. S t o l l war auch als Schriftsteller in seinem Fache thätig. Von seinen Ar> eiten gab er selbst mehrere heraus, während viele aus seinem Nachlasse von Anderen veröffentlicht wurden. Feiner be« orgte er auch die Drucklegung einiger Werke seiner AmtSvorgänger. Die Ti- el seiner Schriften sind: „A^esss «n-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Stifft-Streel, Band 39
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Stifft-Streel
Band
39
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1879
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
400
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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