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Stoppani Stoppani
10. October 1802 die Ordensgelübde
ablegte, feine in der Taufe erhaltenen
Namen Kar l Anton mit den Kloster»
namen Johann Bapt ist vertauschend.
Am 6. Februar 1803 erhielt er die
Priesterweihe, worauf er zunächst im
Predigtamte thätig war. Schon der
Abt Adolph S ch r a mek sBand
XXXI) S. 233) bestimmte ihn zu lite.
rarischen Arbeiten, und deffen Nachfol»
ger, der wegen seiner Gelehrsamkeit
rühmlichst bekannte Abt Milo G r ü n
sBand V, Seite 392^ . welcher bald
nach seiner Erwählung im Stifte eine
theologische Lehranstalt errichtete, über»
trug ihm 1804 das Lehrfach der Her»
meneutik des alten und neuen Bundes.
1807 am o. Juni bestand S t o p .
p a n i eine öffentliche Disputation
und erhielt am 28. November 1809 die
theologische Doctorwürde. I n letzterem
Jahre supplirte er an der Prager Uni-
versttät die Hermeneutik des neuen
Bundes und lehrte dann im Stifte das
Bibelstudium fort. bis 1815 die Haus«
lehranstalt aufgegeben wurde. Darauf
war er zuerst als Correpetitor der Zög>
linge des Stiftes und von 1816 an
als Novizenmeister thätig. 1818 ward
er zum Decan der theologischen Facultät
an der Universität zu Prag erwählt, 1822
zum Subprior in Strachow, und nach«
dem er 1834 über sein Ansuchen deS
anstrengenden Amtes eineS Novizenmei«
sterS, das er durch 18 Jahre versehen
hatte, enthoben worden, bekleidete er die
Würde eines Conventspriors bis zu sei«
nem Ableben. Stopvani 'S schriftstelle«
rische Thätigkeit beschrankt sich vornehm-
lich auf Programmschriften und Recen«
sionen. So gab er heraus: „
1807. 4".); — „sähe aus der Hermeneutik, den bi-
bliöchrn Alterthümern nntl ber Ginleitnng in die
göttlichen Viicher" (Prag 1803) ; aus den
nämlichen Gegenständen gab er von t806
bis 1812 alle Jahre solche Thesen in
Druck; — „^)s sinM öz'ö/en
'a" (1809); — »
(1810); diese
beiden Werkchen wurden den Thesen an»
gehängt, welche vorschriftsmäßig an klö>
sterlichen theologischen Lehranstalten in
den österreichischen Staaten erscheinen
sollen; — ferner veröffentlichte er in
Frint 'S „ T h e o l o g i s c h e r Zeit«
schr i f t " : „Lehrten Jesus und seine
Apostel das nahe Ende der Welt und
die baldige Wiederkunft des Messias auf
Erden?" st. Jahrg., Bd. I I , Heft 1); —
„Einige Ideen zur Beurtheilung des
moralischen Theiles deS alten Bundes"
stl. Jahrgang, Band I I , Heft 1); —
.Etwas über die Vorliebe Jesu für die
israelitische Nation" ^11. Jahrg., Bd. I,
Heft 1^; überdies stammen auS seiner
Feder viele anonyme Aufsätze in ver»
fchiedenen Zeitschriften; auch hat er meh.
rere Gedichte in lateinischer und deut»
scher Sprache verfaßt. — S t o p p a n i
war von früher Jugend an, wohl in
Folge seiner anstrengenden Studien, de-
nen er mit nicht zu bändigendem Feuer«
eifer Tag und Nacht oblag, nervenlei»
dend. und da das Leiden mit den Iah«
ren zunahm, so mag auch daraus die
verhaltnißmäßig geringe schriftstellerische
Thätigkeit zu erklären sein, die sich
sonst mit seiner ebenso umfangreichen
als gründlichen Gelehrsamkeit kaum zu«
sammenreimen läßt. Merkwürdig ist
daS Vorgefühl, welches ihn die Nähe
seines Todes mit Bestimmtheit vor»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stifft-Streel, Band 39
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stifft-Streel
- Band
- 39
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 400
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon