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Straka, Franz 221 ) Franz
tes Earl Russell beschwert und den
selben gebeten, dahin zu wirken, daß
ihm — Dr. S t r a k a — durch den
englischen Gesandten in Wien der Name
des Angebers mitgetheilt werde. — Auch
in der neuen Heimat bewahrte St raka
die Liebe zum alten Vaterlande. Er
gründete 1869 zu London einen oechisch
mährischen Leseverein, dessen Vorstand
er bis zu seinem Tode blieb. Es ist er.
klarlich, daß Üechen. wenn sie London
besuchten, seiner sich gern erinnerten,
und Thalsache, daß er ihnen ein treuer
und zuverlässiger Führer durch das
Labyrinth dieser Weltstadt war. Auf
journalistischem Gebiete schrieb St raka
nickt nur für einige Frauenblaiter, son-
dein er zeigte sich auch in mehreren
politischen Zeitungen in der Richtung
thätig, daß er das britische Volk über
die Ziele der occhiscken Nation auf«
zuklaren suchte, doch hat nichts vertäu-
tet. ob jenes sich dieselben besonders zu
Herzen genommen. Als Facbschrifisteller
machte er sich durch die Herausgabe
einer „Hs^vnl'os anF/l'<?H<6", o. i. Engli«
schen Sprachlehre (Prag 1862, Kober)
bekannt. An der Vollendung eines
oechisch.englischen Wörterbuches hinderte
ihn der Tod, dem er im besten Man-
neSalter erlag.
s v s t o 2 o r (Prager illustriite Zeitschrift,
kl. Fol.) 1872. Nr. 9. — Bohemia (Prä-
ger polit. und belletr. Blatt. 4°.) 1862.
Nr. 256. S. t020.
Straka, Franz (f. k. Oberst, geb.
zu Prag 7. Juli 1749,. gest. zu Stadt
S t e y e r in Oberösterreich 4. August
1827). Trat im Jahre 1769 in die
Wiener . Neustädte! Militär > Akademie,
auS welcher er im April 1779 als Fah»
nencadet zu 3angloiS«Infanterie Nr. 39
ausgemustert wurde. Der Beginn der
französischen Feldzüge (1792) fand ihn als Hauptmann in diesem Regiment, mit
welchem er sich an jedem feindlichen Zu«
sammentreffen rühmlich betheiligte, be«
sonders aber bei Erstürmung deS Dorfes
Bierbeck bei Zöwen in Süd-Brabant am
22. April 1792, wo er unter den Aus-
gezeichneten genannt wird. Am 24. Mai
1809 zum Major vorgerückt, wurde er
18l1 in daS Regiment Kaiser Joseph
Nr. 1 übersetzt, in welchem er sich 1813
als Oberstlieutenant besonders in der
Schlacht bei Dresden (27. August) und
bei Leipzig (18. October) vortheilhafr
hervoithat. Im Gefechte bei Hockheim
(9. November) stellte sich Feldmaischall
G y u l a i an die Svihe deS von
Straka commandirten Bataillons, um
eine rechts von der Straße befindliche
Flesche. welcke den Eingang in die
Stadt sperrte, zu erstürmen. Nach Ero«
berung dieser Schanze, wobei dem
Oberstlieutenant das Pferd unter dem
Leibe erschossen ward, vereinigte stck
derselbe mit dem Bataillon Kottu»
lmsky. welches eine Schanze links von
der Straße genommen hatte, und warf
sich auf das von den Franzosen verram«
melle und kräftig vertheidigte Stadt«
thor. Die beiden Bataillone drangen
ein, nahmen 890 Mann von der Be«
satzung gefangen und jagten die übrigen
in die Flucht. Diese schöne Waffenthat
erwarb St raka den russischen Wladi»
mir-Orden. Auch im Jahre 18 !4 fand
er Gelegenheit sich auszuzeichnen. Er
wird in der Relation über daS Treffen
bei Colombö (24. Jänner), in welchem
der französische General Mo i t i e r ge»
zwungen wurde, Bar'fur«Aube dem
CorpS G y u l a i's zu räumen. wegen
seiner Tapferkeit besonders rühmlich er-
wähnt. Nach dem Feldzuge trat er als
Oberst in Pension.
Suoboda (Johann), Die Zöglinge der Wie
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stifft-Streel, Band 39
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stifft-Streel
- Band
- 39
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 400
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon