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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stifft-Streel, Band 39
Seite - 238 -
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Seite - 238 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stifft-Streel, Band 39

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Stranitzky 238 Stranitzky ten den talentvollen Knaben für ihren Orden gewinnen, nicht im Mindesten gefallen und um seinen reichbegabten Schüler einer solchen Gefahr zu entzie- hen. spickte er ihn auf die Universität Leipzig. Indem Stranitzky so der einen Gefahr entging, gerieth er in eine noch drohendere, denn, wenn in Breslau die Iesuiten-Komödien gefährlich erschie« nen, um wie gefahrlicher mußte die in Leipzig ihre StaatSactionen darstellende Ve l the im 'sche Komödiantentruppe, eine der berühmtesten Banden ihrer Zeit, für Stranitzky werden! Und in der That, gar bald dem berückenden Buh- nenzauber verfallen, bing er das Slu. diren an den Nagel und wurde Mitglied jener Truppe. Nachdem er einige Zeit mit derselben umhergewandelt, verließ er sie. da er von einem schlesischen Grafen den Antrag erhalten hatte, ihn auf einer Reise nach Italien zu begleiten. Dort. in der Heimat der Buffonerien und des Policinell, lernte er die Cha- raktermasken der italienischen Komödie kennen, deren eim er später zuerst bloS copiren, dann aber zu einer Gestalt formen sollte, welche lange das deutsche Theater beherrschte. Nachdem S t r a- nitzky mit seinem Herrn Ilalien be- sucht hatte, entließ ihn dieser, und der Reisebegleiter stand aller Mittel ent- blößt auf sich selbst gestellt da. Im Folgenden weichen die Angaben über sein Thun und Lassen von einander ab. ja über seine LebenSverhaltnisse v o r seiner Ankunft in Wien, das er als Mann von etwa vierzig Jahren betrat, entbehren wir jedes sicheren Anhalts« Punctes. DaS Wiener Stadtgewahrbuch vom Jahre 1717 nennt ihn p^. 44- vom 8. October »Mund. und Zahn« orzt". Nach einer anderen Veision hätte ihn die Gräsin Aurora von Königs» mark, die bekannte Geliebte des Kur» fürsten August I I . von Sachsen, durch eine Verkettung von Verhaltn iffen zugleich mit mehreren anderen Mitgliedern der Vel th eim'schen Truppe, welche ihr zu« fällig nützlich geworden, kennen gelernt und wie jedem derselben so auch ihm einen ihr unwillkürlich geleisteten, aber nicht unwichtigen Dienst in ihrer Art zu ver» gelten gesucht. S t ran i tzky , der um diese Zeit bereits in den Schlingen einer (Kollegin von der V e l t h e i m'schen Truppe, Dlle. Starke, gefangen war, erhielt von der Gräfin Aurora Em- pfehlungen für Wien zugesagt, wohin er sich, nachdem er seine Auguste zum Altar geführt. begeben sollte. Was daran Wahrheit ist. läßt sich, da be- stimmte Nachrichten hierüber fehlen, nicht feststellen. So viel ist gewiß, daß sich Stranihky mit seiner Ehehälfte im Jahre 4706 in Wien befand, und daß mit Hofdecret ääo. 12. Juli 1706 „Der Maria Monika St ran izk in , Maria Hi l ferd ing in und Maria Nafze» rin nomins ihrer verreisten Männer als hochdeutsche Komödianten die Lizenz gleichfalls deutsche Komödien zu halten, verwilliget worden". Ein zweites Decret vom 16. Juli d. I . ertheilt dem „ I o- seph S t ran i t zky , Johann H i l« fe rd ing und der Anna M. Nafze. r in die Bewilligung zur Haltung hoch« deutscher Komödien und die Belassung der Hütten am Neuenmarkt bis nach der Faschingszeit". Diese drei Untemeh« mer scheinen in Aufführung ihrer Vor- stellungen unbeirrt geblieben oder viel- leicht weiter gewandert zu sein. denn durch mehrere Jahre kommt ihr Name in den Acten nicht vor. bis wieder durch ein Hofdecret vom 30. April 4712 den deutschen Komödianten auf den Namen Anton Stranitzky die Bewilligung
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Stifft-Streel, Band 39
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Stifft-Streel
Band
39
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1879
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
400
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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